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10.02.2013 12:05, Julian Dasgupta

Xbox 720 & PS4: Ein theoretischer Vergleich

In zehn Tagen wird Sony aller Voraussicht nach die PlayStation 4 vorstellen und damit den Gong läuten für die nächste Runde im Konkurrenzkampf mit Microsoft. In Redmond lässt man sich noch etwas mehr Zeit: Der Nachfolger der Xbox 360 (Codename "Durango") wird wohl frühestens Ende März im Umfeld der GDC 2013, spätestens aber wohl im Vorfeld der E3 2013 vorgestellt.

Bei den Kollegen von Eurogamer hat sich Richard "Digital Foundry" Leadbetter die bisher von der Gerüchteküche ausgespuckten Daten vorgeknöpft und auf dem Papier verglichen. Dabei hat er einzelne Spekulationen ausgefiltert und sich auf jene Infos beschränkt, die aus tendenziell zuverlässigen Kreisen stammen - im Falle der PS4 (Codename "Orbis") konnte Leadbetter einige der Infos auch über eigene Quellen verifizieren. In einem separaten Abschnitt setzt er sich zudem mit der Glaubwürdigkeit der Gerüchte auseinander.

Hinsichtlich der CPU nehmen sich beide Geräte nichts, setzen doch sowohl Sony als auch Microsoft auf einen mit 1,6 GHz getakteten Oktacore-Chip (Jaguar-Architektur) von AMD. Auch der Grafikchip stammt in beiden Fällen von AMD, Orbis scheint in dieser Hinsicht aber die Nase vorn zu haben. Wartet dessen GPU mit 18 CUs (Compute Units) auf, so sind es beim Durango-Gegenstück 12. Vier der CUs im Orbis-Chip sind dem Vernehmen nach für allgemeine Berechnungen, z.B. Physik, reserviert, könnten sich aber möglicherweise dennoch auch für Grafikberechnungen nutzen lassen.

Hinsichtlich des "Ausgangs" sinniert Leadbetter: "Other information has also come to light offering up a further Orbis advantage: the Sony hardware has a surprisingly large 32 ROPs (Render Output units) up against 16 on Durango. ROPs translate pixel and texel values into the final image sent to the display: on a very rough level, the more ROPs you have, the higher the resolution you can address (hardware anti-aliasing capability is also tied into the ROPs). 16 ROPs is sufficient to maintain 1080p, 32 comes across as overkill, but it could be useful for addressing stereoscopic 1080p for instance, or even 4K. However, our sources suggest that Orbis is designed principally for displays with a maximum 1080p resolution." 

Hinsichtlich des Hauptspeichers hat sich Sony für die schnelle, aber kleinere Variante entschieden: Orbis ist mit 4 GB GDDR5-RAM ausgestattet. Microsoft hingegen verbaut 8 GB RAM, setzt dabei aber auf DDR3, welches nur ein Drittel des bei GDDR5 möglichen Durchsatzes hat. Neben den Kosten gebe es noch technische Beweggründe: Die größten, aber auch am schwierigsten produzierbaren GDDR5-Speicherchips hätten eine Kapazität von 512 MB. Um auf 8 GB RAM zu kommen, hätte man also 16 davon ins Mainboard integrieren müssen. Leadbetter geht davon aus, dass Microsoft unbedingt 8 GB im System haben wollte, weil Durango noch stärker als allgemeine Medienmaschine für das Wohnzimmer positioniert werden soll. Ein größerer Hauptspeicher würde es gestatten, mehr Dienste bzw. Applikationen im Hintergrund laufen zu lassen, während gespielt wird.

Den Bandbreitennachteil versucht Microsoft wohl etwas dadurch zu kompensieren, indem man dem System noch 32 MB ESRAM spendiert. Spezielle Funktionen, die nicht allzu speicherintensiv sind, aber einen entsprechenden Durchsatz/Zugriff benötigen bzw. davon profitieren, können dann dorthin ausgelagert werden.

Hinsichtlich der Grafikschnittstellen setzt Microsoft erwartungsgemäß auf eine angepasste Version von DirectX11, während Sony eine neue Version von LibGCM einbindet. Im Falle von Orbis dürfte es Entwicklern leichter fallen, die einzelnen Funktionen des Systems direkt anzusprechen, also näher an der Hardware zu arbeiten. Was sich mit den Aussagen deckt, die vor Kurzem in der Gerüchteküche von Edge aufgetaucht waren. Zudem habe Sony seine Entwicklerwerkzeuge in den vergangenen Jahren deutlich überarbeitet und verbessert.

Leadbetters Fazit angesichts des Umstandes, dass ein zentraler Part der Hardware im Gegensatz zur aktuellen Generation nahezu identisch ist:

"The main point of differentiation is much narrower in the new hardware - Sony has invested more heavily in visual performance, while Microsoft's gamble is on RAM.

On paper, Orbis looks like the tighter, more powerful, more games-focused design. With Durango, the astonishing lengths to which Microsoft has gone to accommodate 8GB of RAM adds further weight to the hypothesis that its plans for the Xbox hardware extend beyond gaming, that it wants the hardware to form a next-gen media centre. The question is to what extent its non-gaming plans impact on the processing resources available to developers..."

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