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13.02.2013 11:01, Michael Krosta

Nächste Konsolengeneration nicht mehr abwärtskompatibel?

Die Abwärtskompatibilität ist in den letzten Jahren ein großes Thema geworden. Früher war die Formel einfach: Es gab neue Spiele für die neuen Konsolen. Wer seine alten Spiele zocken wollte, musste weiterhin die alten Geräte nutzen.

Dann kam Sony mit der PlayStation 2 und etablierte die Abwärtskompatibilität auch im Konsolenbereich. Bis auf wenige Ausnahme ließen sich alle Titel des Vorgängermodells auf der neuen Konsole abspielen - sogar mit optimierter Darstellung und kürzeren Ladezeiten.

Die Konkurrenz folgte, auch wenn das Versprechen der "hundertprozentigen Abwärtskompatibilität" nicht eingehalten werden konnte. Microsofts Xbox-Katalog wies für die Verwendung auf der 360 große Lücken auf, während auf der PS3  die Hardware-Emulation einer Software-Variante wich und mit dem ersten Slim-Modell sogar ganz abgeschafft wurde. Auch Nintendo zog bei der letzten Wii-Revision den Kompatibilitätsstecker - das Abspielen der GameCube-Discs wurde nicht mehr gestattet. Immerhin ist die Wii U noch kompatibel zur Wii.

Die kommende Hardwaregeneration wird vermutlich darauf verzichten, weiter eine Abwärtskompatibilität zu gewährleisten. Das glaubt zumindest Blake Jorgensen, Chief Financial Officer von Electronic Arts, der in einer Frage- und Antwortrunde auf der "Goldman Sachs Technology and Internet Conference" in San Francisco genau dieses Szenario prophezeit (via Gamasutra ).

Die Gründe lassen sich zumindest bei Sony nachvollziehen: Mit der PS4, die am 20. Februar auf einem Event in New York angekündigt werden soll, verabschiedet sich der Hersteller wahrscheinlich von der Cell-Technologie der PS3. Entsprechend wird sich die Hardware-Architektur der beiden Generationen vermutlich drastisch voneinander unterscheiden und es dürfte nicht einfach sein, den Cell-Prozessor zu emulieren.

Microsoft hat das Thema Abwärtskompatibilität schon bei der Xbox 360 recht halbherzig verfolgt. Entsprechend dürfte es keine große Überraschung sein, wenn man beim Nachfolger ganz darauf verzichtet. Hinzu kommt ein weiterer Grund für eine solche Entscheidung: Die Hersteller haben sicher nichts dagegen, wenn sich neben den neuen Konsolen auch die alten Geräte als "Einstiegsmodelle" weiter verkaufen.

Zumindest Sony hätte zudem eine mögliche Alternative: Durch den Kauf des Streaming-Dienstes Gaikai, der gerüchteweise ein fester Bestandteil der neuen Konsole werden soll, wäre es denkbar, dass auf diese Weise der Zugriff auf die Bibliothek an PSone-, PS2- und PS3-Spielen erfolgen könnte - entsprechende Bandbreite vorausgesetzt.

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