Allgemein
11.03.2015 05:39, Benjamin Schmädig

Amerikanische Kongressangehörige fordert mehr Mittel für Durchgreifen gegen online ausgesprochene Drohungen, u.a. in Verbindung mit Gamergate

Die amerikanische Kongressangehörige Katherine Clark fordert in einem offenen Schreiben (via GamesBeat ) das Bereitstellen der Mittel für ein stärkeres Durchgreifen bei über das Internet ausgesprochenen Drohungen mit körperlicher Gewalt. Als prominentes Beispiel dienen ihr die verbalen Übergriffe gegen Anita Sarkeesian und andere Frauen im Umfeld der Spieleindustrie, insbesondere im Zusammenhang mit Gamergate.

Das Schreiben richtet sich an das House Appropriations Committee, welches die Grundlagen für die Budgets der Ministerien für u.a. Wirtschaft, Wissenschaft und Justiz erarbeitet. Derzeit beschäftigt sich das Gremium mit den Haushaltsplänen des kommenden Jahres.

"'Gamergate' wurde geprägt durch Androhungen von Mord, Vergewaltigung, Gewalt sowie schwere Belästigungen von weiblichen Teilhabern in der Videospielindustrie", schreibt Clark und führt an anderer Stelle aus: "Die Regierung ist nicht nur dafür verantwortlich, Richtlinien in Bezug auf das Internet zu erstellen, sondern auch dafür, jene Frauen zu schützen, denen mit Vergewaltigung und Mord gedroht wird [...]."

Sie führt aus, dass der Kongress bereits die rechtliche Grundlage zur Bestrafung gewaltbereiten Verhaltens geschaffen habe. Jetzt sollten die finanziellen Mittel freigemacht werden, um entsprechende Vergehen angemessen zu verfolgen. Laut Clark sind Millionen von Frauen geschlechtsbezogenen Anfeindungen im Internet ausgesetzt. Nur zehn Fälle von "Cyber Stalking" seien zwischen 2010 und 2013 allerdings behördlich verfolgt worden.

Die derzeit bekannteste Aktivistin für die Gleichstellung von Frauen in Videospielen und der Spieleindustrie, Anita Sarkeesian, sagte im vergangenen Oktober eine Rede an der Utah State University ab, nachdem eine anonyme Mitteilung die "bislang größte Schießerei an einer Schule in der amerikanischen Geschichte" angedroht hatte (wir berichteten).

Ebenfalls im Oktober verließ die Mitbegründerin des Entwicklerstudios Giant Spacekat, Brianna Wu, in Absprache mit der Polizei ihr Haus, nachdem sie von Unbekannten bedroht wurde, die ihre Privatadresse ausfindig gemacht hatten. Nach Morddrohungen sagte Wu vor drei Wochen zudem den Auftritt ihres Studios auf der Spielemesse PAX East ab (wir berichteten).

0
0
Kommentare

Du musst mit einem 4Players-Account angemeldet sein, um an der Diskussion teilzunehmen.

Es gibt noch keine Beiträge. Erstelle den ersten Beitrag und hole Dir einen 4Players Erfolg.