Allgemein
17.10.2005 13:35, Benjamin Schmädig

Molyneux im Spiegel-Interview

Die Onlineausgabe des Spiegel hat sich mit dem God-Game-Schöpfer Peter Molyneux unterhalten und fand u.a. heraus, was der Spieledesigner und Vielversprecher von der Aufsehen erregenden Hot-Coffee-Mod hält und wie er zum Moralanspruch der Computer- und Videospiele steht.

Zunächst einmal äußerst sich Molyneux zum Konzept seiner Gottspiele und betont, dass es nie in seinem Interesse war, eine bestimmte Religion zu simulieren, sondern dem Spieler lediglich die Macht in die Hand geben wolle, das zu tun, wonach ihm zumute ist. Auch von den in der Theorie moralisch verwerflichen Aspekten von Spielen will er nichts wissen:

Es gab diesen großen Wirbel um "Hot Coffee" - ein Sturm im Wasserglas, wenn sie mich fragen - und um Gewalt in Spielen. Was mich interessiert ist: Wenn ich sage, in diesem Spiel haben Sie die Macht, die Ihnen eine geladene Waffe in der wirklichen Welt gibt. Jetzt haben Sie die Wahl - wie kann das schlecht sein? Man kann nicht aus moralischen Gründen sagen "es ist schlecht, ein Spiel zu haben, dass Ihnen diese Macht gibt" - weil wir in der Realität alle diese Macht haben!

Molyneux will nicht die Story irgendeines Charakters erzählen, sondern den Spieler seine eigene Geschichte erleben lassen. So soll es auch mit Lionheads neuem Projekt Dimitri und The Movies sein: Dort werden keine Filme wiedergegeben, sondern die virtuellen Regisseure entscheiden selbst, wie sie die Filmlandschaft prägen wollen:

Es gibt schon moralische Entscheidungen - Sie können ein netter Studioboss sein, oder ein ziemlich fieser, da konnte ich nicht widerstehen. Hollywood ist der Inbegriff alles Bösen.

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