Nicht nur Apple und Samsung streiten sich öffentlichkeitswirksam vor Gericht: Auch zwischen Motorola und Microsoft kriselt es derzeit etwas.
Der Handyhersteller, der wohl bald zu Google gehören wird, wirft dem Konzern aus Redmond vor, dieser habe mit seinen Produkten gegen zwei Patente hinsichtlich des Videoformats H.264 verstoßen. Microsoft selbst hat wiederum die eigene Rechtsabteilung ins Gefecht geschickt: Motorola habe Lizenzen nicht zu fairen und marktüblichen Bedingungen gewähren wollen.
In hiesigen Gefilden hat das Gezanke jetzt zumindest auf dem Papier Konsequenzen für die Mannen um Steve Ballmer: Laut Heise hat Motorola beim Landgericht Mannheim eine Verfügung durchsetzen können, welche Microsoft den Deutschlandvertrieb der betroffenen Produkte untersagt. Neben Windows 7, dem Internet Explorer schließt jene Verfügung auch die Xbox 360 mit ein.
Es sei aber davon auszugehen, dass die Verfügbarkeit in der Praxis nicht wirklich eingeschränkt sein wird: Zum einen hatte ein US-Richter Motorola verboten, einen solchen Bannstrahl in Deutschland umzusetzen, um das dort laufenden Verfahren nicht zu beinflussen. Zum anderen dürfte Microsoft in Berufung gehen und beim Oberlandesgericht darauf pochen, dass die Verfügung bis zu einer Entscheidung im US-Verfahren nicht umgesetzt wird.
von
Julian Dasgupta,
Xbox 360: Vertrieb in Deutschland offiziell untersagt
