von Benjamin Schmädig,

Sony - Präsident von Sony Europa sieht Onlineanbindung als Ursache vieler fehlerhafter Spiele

Sony (Unternehmen) von Sony
Sony (Unternehmen) von Sony - Bildquelle: Sony
Der Präsident und CEO von Sony Europa, Jim Ryan, hat in einem Interview mit der britischen Tageszeitung Metro die Onlineanbindung vieler Spiele als Ursache für fehlerhaft veröffentlichte Titel ausgemacht.

Ryan: "Die stark gewachsenen Online-Ambitionen, in denen zahlreiche Entwickler und Publisher eine der großen Möglichkeiten der nächsten Generation sehen [Ryan meint die aktuelle, Anm. d. Red.], stellen offenbar eine größere technologische Herausforderung dar, als allen bewusst war."

Der Geschäftsführer bezieht sich damit auf DriveClub, aber auch andere, zu diesem Zeitpunkt von Metro nicht namentlich erwähnte Spiele. Auf Assassin's Creed: Unity angesprochen, erklärt Ryan später: "Wenn das Multiplayerspiel eines Drittherstellers auf den Servern dieses Drittherstellers läuft, [...] ist es uns praktisch unmöglich, die Qualität dieses Onlineerlebnisses zu prüfen."

Auf die Frage, warum Sonys Qualitätssicherung Independentspiele aufgrund kleiner Fehler zurückweise, aber einem großen Titel wie dem aktuellen Assassin's Creed trotz den bereits nach kurzer Spielzeit auffallenden Fehlern grünes Licht erteilt, verweist Ryan darauf, dass "diese Spiele heutzutage so umfangreich und komplex" sind.

In Zukunft würden die mit DriveClub gesammelten Erfahrungen aber in kommende Titel einfließen. Ubisofts CEO Yves Guillemot versprach erst kürzlich ähnliche Verbesserungen für das kommende Assassin's Creed (wir berichteten).

Ryan stimmt nicht zuletzt zu, dass es zu viele bzw. zu große Patches schon zum Verkaufsstart eines Spiels gebe. Sony könne die Größe solcher Updates allerdings nicht begrenzen, denn "dann würden einige Spiele um, sagen wir mal, drei bis vier Monate verschoben werden."

Patches seien wichtig, um Fehler auszumerzen, die "in letzter Sekunde" auftauchen. Sie dürften allerdings nicht die umfassende Qualitätssicherung ersetzen. "Ich stimme zu, dass sich die Dinge vielleicht etwas zu sehr in diese Richtung entwickelt haben. Und in Bezug auf unsere eigenen Spiele werden wir uns sicherlich darum kümmern."

Der Geschäftsführer äußerte sich schließlich auch zu den als GamerGate bekannten Angriffen auf weibliche Spieler und Entwickler sowie das Durchsetzen eines aufgeklärten Frauenbildes in Videospielen.

"Ich finde diese GamerGate-Sache absolut furchtbar", so Ryan. Sony werde allerdings keine Schritte unternehmen, Frauen anders als Männer zu unterstützen. "Meiner Meinung nach sollte man weder auf die eine noch die andere Weise Unterscheidungen treffen. Quotenregelungen in Führungsetagen, Quoten im Sport - ich glaube nicht, dass sie das richtige Mittel sind, um eine Welt ohne Diskriminierung zu erschaffen."
Quelle: Metro

Kommentare

CritsJumper schrieb am
Ja, bitte macht wieder den Lan-Modus in die Spiele rein. Bitte ohne PS+. Danke.
GamerGateAnon schrieb am
M_Coaster hat geschrieben:WiiU die technische Revolution. Ja genau. Absolut.
OriginalSchlagen hat geschrieben:Wii -> WiiU? technische revolution?! :lach:
Dem muss ich auch zustimmen, welche (revolutionären) Alleinstellungsmerkmale fallen euch denn zu den aktuellen Konsolen ein? Ich sehe da nur wenige Unterschiede zu einem PC. Mit Windows 10 und der kommenden XBox werden die Unterschiede im Betriebssystem sogar noch geringer ...
Nintendo bringt hingegen "frischen Wind" in die Industrie. Bei der Wii denkt man direkt an die "komischen" Controller und die Wii U unterscheidet sich davon durch das Tablet. Das sind äußerst markante Eigenschaften die vor allem die Spieleentwicklung und das Spieleerlebnis enorm beeinflussen.
So, nun zu GamerGate ;P
"Ich finde diese GamerGate-Sache absolut furchtbar", so Ryan. Sony werde allerdings keine Schritte unternehmen, Frauen anders als Männer zu unterstützen. "Meiner Meinung nach sollte man weder auf die eine noch die andere Weise Unterscheidungen treffen. Quotenregelungen in Führungsetagen, Quoten im Sport - ich glaube nicht, dass sie das richtige Mittel sind, um eine Welt ohne Diskriminierung zu erschaffen."
Erstmal bin ich erfreut, dass der Fokus des Artikels eben nicht GamerGate war und die entsprechenden Stellen aus dem Interview auch gut eingebracht wurden.
Viele andere Seite haben diesen relativ unwichtigen Teil des Interviews nämlich mal wieder zum Anlass genommen große Artikel über Sexismus zu schreiben.
Der Aussage, dass GamerGate furchtbar ist, wird vermutlich jeder zustimmen, wenn auch aus anderen Gründen. Auch die Schlussfolgerung, dass sich Diskriminierung nicht durch Quoten lösen lässt, ist eine weit verbreitete Meinung bei GamerGate (Auch ich sehe es äußerst kritisch eine Form der Diskriminierung mit einer anderen Form der Diskriminierung zu bekämpfen. Vor allem wenn Diskriminierung gegen Männer von vielen als "Gerecht" und unproblematisch angesehen wird. Hier möchte ich einfach darauf hinweisen, dass es viele Menschen...
BIG_POPPA_PUMP schrieb am
Spiele sind dann nicht vollwertig spielbar... BF4 ist ja ein Paradebeispiel schlechthin... Was nur machen ohne Internet und wenn man Spiele an diejenigen verkauft die denken "Disc rein und zocken"...
War es nicht so, und wurde von allen Seiten so behauptet, dass die Hardware mittlerweile sehr einfach wäre um zu programmieren...?
Es ist wohl doch nicht so.... Oder sind Schlampereien mittlerweile Tagesordnung?
Cheraa schrieb am
OriginalSchlagen hat geschrieben: Wii -> WiiU? technische revolution?! :lach:
Mehr Revolution wie PSOne zu PS4. :wink:
TestABob schrieb am
Raskir hat geschrieben:Keiner von Beiden behauptet man müsse nichts machen, sondern dass dies der falsche weg sei um eine Welt ohne Diskriminierung zu schaffen. Nur weil man gegen etwas ist, ist dies nicht gleichzusetzen mit, belassen wir alles wie es ist
Nunja stimmt, den Umkehrschluss kann man nicht machen....aber den, dass alles so bleibt wie es ist, wenn man nichts macht!
Eigentlich würd mich interessieren, WAS sie denn dann machen wollen? Was ist für Sie der richtige Weg?
schrieb am