Discord
15.12.2018 14:16, Marcel Kleffmann

Spiele-Entwickler sollen 90 Prozent des Umsatzes aus dem Discord Store erhalten

Der Wettkampf zwischen den digitalen Spielevertriebsplattformen auf dem PC heizt sich weiter auf. In einem Blog-Beitrag gaben die Betreiber des Discord-Shops bekannt, dass die Spiele-Entwickler im nächsten Jahr 90 Prozent der Umsätze ihrer Spiele aus dem Discord Store behalten dürfen und "lediglich" zehn Prozent als Gebühr an Discord abgeführt werden müssen.

Im Blog steht: "Anfang dieses Jahres haben wir einen Wandel in der Spieleindustrie bemerkt. Wir haben mit vielen Entwicklern gesprochen und viele hatten das Gefühl, dass die aktuellen Verkaufsstellen die 30 Prozent der üblichen 70/30 Umsatzanteile nicht verdienen würden. Aus diesem Grund erleben wir jetzt, dass viele Entwickler ihre eigenen Stores und Launcher erstellen, um ihre Spiele zu vertreiben, anstatt sich auf das wirklich Wichtige zu konzentrieren - großartige Spiele zu machen und die Communities zu pflegen. Warum kostet es 30 Prozent, Spiele zu vertreiben? Ist dies der einzige Grund, warum Entwickler ihre eigenen Shops und Launcher erstellen, um ihre Spiele zu vertreiben?"
 
"Es stellte sich heraus, dass es nicht 30 Prozent [des Gesamtumsatzes] kostet, Spiele im Jahr 2018 zu vertreiben. Nach einigen Recherchen fanden wir heraus, dass wir hervorragende Entwicklertools programmieren (...) und den Entwicklern den größten Teil des Umsatzes zukommen lassen können. Ab 2019 werden wir den Zugang zum Discord Store und zu unserem äußerst effizienten Gamepatcher durch die Veröffentlichung einer Self-Service-Plattform für Spiele öffnen. Unabhängig von der Größe, von AAA bis hin zu Einzelpersonen-Teams, können Entwickler selbstständig [ihre Titel] im Discord Store veröffentlichen, wobei 90 Prozent des Umsatzes an den Entwickler gehen. Die restlichen 10 Prozent decken unsere Betriebskosten und wir werden versuchen, sie zu senken, indem wir unsere Technologie optimieren und die Dinge effizienter gestalten."

Discord führt demnach die Erstellung eigenes Launcher/Stores wie Origin von EA, Uplay von Ubisoft, Battle.net von Activision Blizzard, Bethesda.net von Bethesda oder den Epic Games Store darauf zurück, dass die aktuellen Gebühren von digitalen Vertriebsplattformen zu hoch sind. Auch wenn Steam wortwörtlich in dem Artikel nicht erwähnt wird, zielen die Ausführungen von Discord ganz klar auf Steam als führende Vertriebsplattform für Spiele auf dem PC ab.

Anfang Dezember 2018 hatte Valve Software (Betreiber von Steam) bekannt gegeben, dass sie ihre Plattformgebühren senken werden, wenn Spiele über 50 Mio. Dollar Umsatz machen würden - mit diesem Schritt sollen wohl vornehmlich größere Publisher (wieder) angelockt werden. Maximal können die Entwickler 80 Prozent ihre Umsatzes behalten (20 Prozent an Steam). Kurz darauf hat Epic Games den eigenen Store angekündigt, bei dem die Entwickler 88 Prozent des Umsatzes erhalten.

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