Spielkultur
04.05.2015 14:00, Jan Wöbbeking

"Gamergate"-Treffen in Washington D.C. wurde durch Bombendrohung unterbrochen

Am 2. Mai sollte in Washington D.C. ein Treffen einiger "Gamergate"-Aktivisten stattfinden, die sich gegen Einflussnahme von Feministinnen im Spielebereich einsetzen. Wie das Blog Techraptor.net berichtet, lief die Veranstaltung im Szenelokal Local 16 allerdings nicht ganz wie geplant ab: Nach einer anonymen Bombendrohung seien die Gäste evakuiert und nach einer Untersuchung wieder in die Räumlichkeiten gelassen worden. Die von einem anonymen Account auf Twitter gepostete Drohung stellte sich als falscher Alarm heraus. Die Veranstaltung sollte ein lockeres "Meet and Greet" mit Milo Yiannopoulos und Christina Hoff Summers werden. Sie sind laut dem Blog als Aktivisten für die Gamergate-Bewegung aktiv, die sich dagegen wehrt, dass Initiativen für Gleichberechtigung oder Feminismus (wie z.B. Anita Sarkeesians Video-Reihe Feminist Frequencies) Einfluss auf das Design von Videospielen nehmen. Nachdem die Veranstaltung ab 21.30 Uhr wie geplant ablief, habe die Polizei das Lokal nach einer anonymen Bomben-Warnung um 23.30 Uhr evakuiert. Um möglichst keine Panik zu verursachen, habe man die Aktion als Feuerübung getarnt, die ruhig und ohne Probleme abgelaufen sei. Nachdem sich die Drohung als falscher Alarm herausstellte, hätten die Gäste in die Räumlichkeiten zurückkehren können.

Bereits im Vorfeld der Veranstaltung habe die Gegenseite versucht, das Treffen durch Nachrichten an den Besitzer der Event-Location zu verhindern: In Twitter-Nachrichten an Local 16 beschwerten sich einige Kritiker darüber, dass das Lokal die Gruppe bewirte. Es handle sich schließlich um eine "Hassgruppe" bzw. "Bande von Frauenhassern und Straftätern der Online-Belästigung", so einige der Kritiker auf Twitter. Der Nutzer Arthur Chu habe neben Twitter-Beschwerden auch per E-Mail mit Local 16 Kontakt aufgenommen, um das Treffen zu verhindern: Einen entsprechenden Screenshot der Mail habe Veranstalter Yiannopoulos in sozialen Medien veröffentlicht.

Der Twitter-Nutzer A Villain in Glasses unterstellt Chu mittlerweile , hinter der Bombendrohung stecken zu können - er habe schließlich bereits vorher eine regelrechte Kampagne gegen das Treffen gestartet . Der Blog betont allerdings, dass es zum gegenwärtigen Zeitpunkt keinerlei Beweise für solch eine Theorie gebe.

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