Spielkultur
15.09.2015 05:14, Benjamin Schmädig

Tropes vs. Women (Anita Sarkeesian): Weiteres Video als Ergänzung zu "Frauen als Belohnung"

Nachdem Anita Sarkeesian in ihrer vergangenen Episode "Women as Reward" darüber sprach, wie Frauen heterosexuellen Männern als Belohnung für Erfolge in Videospielen dienen (wir berichteten), hat sie eine weitere, so genannte "Mini-Episode" veröffentlicht, in der sie auf eine besondere Form von "Frauen als Belohnung" eingeht. Das etwa achteinhalb Minuten lange Video wurde auf dem YouTube-Kanal Feminist Frequency veröffentlicht.

Sarkeesian spricht auch diesmal über Frauen bzw. deren sexualisierte Darstellung, die man allerdings nicht als Belohnung für Erfolge im Spiel, sondern gegen Geld, also über Downloadinhalte (DLC) erhält. Sie erwähnt einen Bikini für Serah aus Final Fantasy 13-2, das "Sexy Robot Trip"-Outfit in Enslaved: Odyssey to the West sowie eine Partnerschaft zwischen THQ und dem Penthouse-Magazin für Saints Row: The Third, durch die man weibliche Spielfiguren in knappen Outfits kaufen konnte.

Sarkeesian kritisiert auch eine Sonderform der Downloadinhalte: exklusive Extras für Vorbesteller oder, wie im Fall von The Saboteur, halbnackte Tänzerinnen für Käufer des Originalspiels. EA hatte Spieler zu dieser Zeit durch das Beilegen von Download-Codes davon abhalten wollen, gebrauchte Spiele zu kaufen.

Kurz reißt die Kritikerin auch an, dass es anders geht: Mass Effect 2 dient ihr als Beispiel für Downloadinhalte, die den Figuren sogar weniger sexualisierte Kleider verpassen.

Zum Abschluss der aktuellen Episode, etwa ab Minute 6:55 , geht Sarkeesian noch auf ein Argument ein, das ihr offenbar häufig entgegengebracht wird: "Sex sells", sexuelle Inhalte würden also für einen höheren Absatz sorgen.

Darauf erwidert sie, dass derartige Inhalte auch in Anbetracht eines mutmaßlichen marktwirtschaftlichen Werts nicht automatisch harmlos seien. Vielmehr würden sie ein bestehendes Gesellschaftsbild fördern, demzufolge Männer über die Sexualität von Frauen verfügen können. Der Verkauf der besprochenen Inhalte würde immerhin signalisieren, dass die dargestellten Frauen nur für einen Zweck existieren: die sexuellen Bedürfnisse heterosexueller Männer zu befriedigen.

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