Spielkultur
05.05.2017 10:11, Jan Wöbbeking

Call-of-Duty-Youtuber klagen über Demonetarisierung

Dass Youtuber mit kontroversen Themen in den vergangenen Wochen starke Einschnitte bei ihren Einnahmen hinnehmen mussten, dürfte den meisten Beobachtern bekannt sein. Wie Kotaku.com berichtet, hat es mittlerweile offenbar auch einige Fans von Call of Duty erwischt: Der auf Activisions Shooter-Serie spezialisierte Betreiber des Kanals ThunderS7ruck erkläre z.B., dass seine Einnahmen im vergangenen Monat um 49% gesunken seien, und zwar obwohl die Zugriffszahlen einen Sprung um 53% nach oben gemacht hätten. "PrestigeIsKey" berichtet von ähnlichen Problemen, weil seine Produktionen von Google zum Teil als "Kriegsdarstellungen" eingestuft und demonetarisiert worden seien:

"Meine Videos zum Thema WWII/Zombies wurden runtergenommen. Mir wurden Videos aufgrund von Kriegsdarstellungen demonetarisiert, obwohl es sich um Advanced Warfare handelt und ich über den Zweiten Weltkrieg spreche, oder ich zeige Spielszenen aus Call of Duty: WW2. Ich meine, sehen Spiele heutzutage wirklich derart gut aus?"

Angestoßen wurden Youtubes neue Regeln und Algorithmen für werberfreundliche Inhalte u.a. durch kontroverse Videos von PewDiePie. Er hatte mit provokanten Nazi-Gags dafür gesorgt, dass das Wall Street Journal das Thema in die Öffentlichkeit rückte und Youtubes Inhaber Google und Disney ihre Zusammenarbeit mit ihm beendeten. Auch eine Reihe großer Werbekunden wurde durch den Wirbel abgeschreckt. Youtube hatte im März darauf reagiert: Mit Hilfe von Kategorien sollten Werbekunden gezielter ihre Kampagnen von bestimmten Themen fern halten können, darunter "kriegsbezogene Themen", "vulgäre Sprache", "Katastrophen und Tragödien" oder "zweideutige sexuelle Inhalte". Videos, die in diese Kategorien fallen, können demnach demonetarisiert werden oder weniger Geld einbringen.

Auf Youtube und Twitter berichten momentan viele Kanäle von massiven Einschnitten durch die neue Umsetzung, manchen wird allerdings auch eine Ausnutzung des Dramas um das Thema vorgeworfen. Ein prominentes Beispiel der Kritiker ist Comedy-Youtuber Ethan Klein von "h3h3 Productions": Er berichtet von hunderten Videos, die ohne Möglichkeit des Widerspruchs demonetarisiert worden seien, was ihn zu einer teilweisen Verlagerung auf Konkurrenzplattformen wie Twitch bewegt habe:

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