Bundesverband Interaktive Unterhaltungssoftware
24.11.2016 16:55, Marcel Kleffmann

Entwurf eines Modells zur steuerlichen Förderung von Spiele-Entwicklungen in Deutschland

Der Bundesverband Interaktive Unterhaltungssoftware (BIU) hat ein Modell zur steuerlichen Förderung von "Games-Entwicklungen" in Deutschland vorgestellt. Folgende Position vertritt der Bundesverband: "Computer- und Videospiele sind das Leitmedium der digitalen Gesellschaft: Sie sind Bestandteil unserer kulturellen Identität, sie sind Innovationstreiber, großartige Unterhaltung und spiegeln die Themen unserer Zeit wider. Games sind aus dem Alltag Millionen Deutscher nicht mehr wegzudenken, sie sind fester Bestandteil des Medienkanons und sie stehen gleichwertig neben Film, Fernsehen, Buch und Musik. Die Computer- und Videospielbranche ist darüber hinaus die weltweit am dynamischsten wachsende Medienbranche. Deutschland zählt zu den weltweit größten Absatzmärkten digitaler Spiele, der Anteil deutscher Produktionen am hierzulande erzielten Umsatz liegt jedoch bei nur 6,5 Prozent – und ist weiter rückläufig. Hauptursache für den schleichenden Bedeutungsverlust Deutschlands als Entwicklungsstandort ist die schlechte finanzielle Ausstattung der Entwicklungsstudios hierzulande, besonders im Vergleich zu ihren umfangreich geförderten internationalen Wettbewerbern.
 
Vor diesem Hintergrund hat der BIU mit zahlreichen Steuerrechts- und Förderexperten sowie Mitgliedern des BIU, BIU.Dev und BIU.Net und anderen Vertretern der deutschen Games-Branche ein Modell zur Förderung kulturell wertvoller Bewegtbildinhalte ausgearbeitet. Das Modell sieht vor, dass Entwickler kulturell wertvoller Computer- und Videospiele mittels eines einfachen und berechenbaren Mechanismus gefördert werden, indem die Steuerschuld um einen Kulturförderungsbonus in Höhe von 25 Prozent der anrechenbaren Produktionskosten gesenkt wird oder, falls aufgrund fehlender Gewinne keine Steuerschuld vorliegt, die Differenz durch das Finanzamt ausgezahlt wird. Die Senkung der Entwicklungskosten von Computer- und Videospiele ist zentrale Voraussetzung, um mehr Spiele in Deutschland entwickeln zu können. In den vergangenen Jahren ist der Anteil deutscher Spiele-Entwicklungen auch aufgrund umfangreicher Unterstützung von Games-Unternehmen in Großbritannien, Frankreich und den skandinavischen Ländern immer weiter gesunken. Die Zahl der Arbeitsplätze in der hiesigen Games-Branche wächst deutlich langsamer als der Gesamtmarkt. Und das trotz vieler Neugründungen von jungen, kreativen und innovativen Studios in den letzten Jahren."

Das vollständige Steuerkonzept "Entwurf eines Modells zur steuerlichen Förderung von kulturell wertvollen interaktiven elektronischen Werken" kann hier nachgelesen werden.

0
0
Kommentare

Du musst mit einem 4Players-Account angemeldet sein, um an der Diskussion teilzunehmen.

Es gibt noch keine Beiträge. Erstelle den ersten Beitrag und hole Dir einen 4Players Erfolg.