Epic Games
28.01.2008 08:12, Julian Dasgupta

Streitet weiter mit Silicon Knights

Mitte 2007 hatte Silicon Knights (Eternal Darkness ) Epic Games verklagt und dem Technologieanbieter vorgeworfen, den vertraglichen Verpflichtungen nicht nachgekommen zu sein. Die Unreal Engine 3 habe nicht den Fertigungsstand gehabt, der einst versprochen wurde, was wiederum die Entwicklung von Too Human  deutlich beeinträchtigt hätte. Epic habe einen Großteil seiner Ressourcen vor allem darauf verwendet, Gears of War zu entwickeln, statt Support für die Lizenznehmer zu leisten.

Epic selbst wiederum reagierte prompt und verklagte das kanadische Studio. Silicon Knights Behauptungen seien irreführend, auch hätte das Team gegen geltendes Lizenzrecht bzw. Copyright verstoßen.

Bald könnte auch noch das eine oder andere Studio im Gerichtssaal auftauchen: Shacknews zufolge erhielten mehrere namentlich nicht näher bekannte Entwicklerteams wohl auf Betreiben von Silicon Knights Vorladungen vor Gericht. Im Detail geht es darum, Einblick in deren Verträge mit Epic Games zu erhalten und diese ggf. als Beweismaterial zu nutzen.

Das wiederum dürfte Epic und den anderen involvierten Parteien nicht wirklich schmecken, schließlich könnte die Konkurrenz dadurch einiges über das Vertragswerk und die genauen Lizenzbedingungen erfahren. Epic-Vize Mark Rein jedenfalls entschuldigte sich schon mal bei den Lizenznehmern. Es tue ihm leid, dass diese in das Verfahren reingezogen werden würden, schließlich ginge es ihnen, genau wie Epic, ja nur darum, gute Spiele zu machen.

Wohl vorerst gescheitert sind die Engine-Macher mit ihrem Anliegen, ein internes Codereview des Programmcodes von Too Human  durchführen zu könnens, so Gamasutra. Dabei ging es darum, sich jenen Code näher anschauen zu dürfen, um zu überprüfen, wieviel Material aus dem ursprünglichen UE3-Code dort noch vorhanden ist.

Laut Silicon Knights Angaben hatte man seinerzeit begonnen, eine eigene Engine auf Basis der UE3 zu schreiben. Der Großteil des Codes sei mittlerweile komplett ersetzt worden, die restlichen Komponenten würde man noch vor der Veröffentlichung ersetzen.

Epic hatte argumentiert, dass es nur fair sei, wenn man den Quelltext zu sehen bekommen würde, schließlich hätten die Kanadier auch Einblick in die UE3 erhalten. Silicon Knights wiederum weist darauf hin, dass man für jenen Zugang schließlich 750.000 Dollar an Lizenzgebühren gezahlt habe, Epic aber nichts für den Code der eigenen Engine zahlen würde.

So verweist man darauf, dass man beispielsweise ein Kamerasystem entwickelt habe, das man gerne patentieren möchte. Dementsprechend heikel würde man es finden, wenn drei Entwickler von Epic, darunter Epic-Boss Tim Sweeney höchstselbst, einfach einen Blick auf den Code werfen dürften. Einem Codereview durch einen unabhängigen Dritten scheint man allerdings nicht abgeneigt gegenüber zu stehen.

Das sah auch der Richter so, schließlich sei Sweeney ein wichtiger Entscheidungsträger bei einer der ins Verfahren involvierten Parteien. Ob Epic im Rahmen der gegebenen Frist einen erneuten Antrag gestellt hat, ist nicht bekannt.

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