von Jörg Luibl,

Space Captain Flint: GC-Eindruck



Immer nur Thesen, Prognosen und Zahlen? Nein, auf der Game Developers Conference Europe kann auch gespielt werden - jedenfalls im kleinen Rahmen. Wir haben uns mit frisch gebackenen Absolventen der Games Academy getroffen, um uns das Action-Adventure Space Captain Flint anzuschauen.

Das Besondere daran: Es ist das erste DS-Projekt der Games Academy. Und noch wichtiger für uns: Es macht Spaß! Zwar hinterlässt die auf der Bitengine (auch Giana Sisters DS wurde damit inszeniert) beruhende Grafik bisher eher GBA-Eindrücke, aber das Artdesign ist charmant, die Zeichnungen sind putzig. Ihr schlüpft in diesem 2D-Abenteuer in die Rolle des verwegenen Captain Flint, der ein wenig an Rick Dangerous aus Amiga-Zeiten erinnert. Nach einer Bruchlandung auf einem fremden Planeten geht es in alter Zelda-Manier zur Sache: Per Stylus steuert ihr Flint, wehr euch in Echtzeit mit kurzen Schlägen gegen außerirdische Blobs und müsst zunächst drei Raumschiffteile einsammeln, um wieder abzudüsen. Aber schon bald merkt er, dass er das Schiff nicht alleine flott machen kann.

Also heißt es: Den Planeten erkunden. Schon bald findet Flint eine Höhle und dort beginnt das eigentliche Spiel, das einen motivierenden Mix aus Rätseln, Erkundung, Action und Zeichnen darstellt - inklusive Inventar, Karte und kleiner Logbücher, die die Geschichte des Planeten erzählen. Denn Flint hat scheinbar eine uralte Zivilisation entdeckt. Was verbirgt sich dahinter? Auf seiner Odyssee streift Flint auch durch Abwasserkanäle und ein Labor, das außer Kontrolle geraten ist - mutierte Pflanzen treiben dort ihr Unwesen.



Die Rätsel sind vielfältig: Mal muss man den Stromkreislauf wieder herstellen oder sich Kombinationen für Zugangscodes merken; mal muss man einen Kran aktivieren und anschließend eine Bombe per Magnetismus bewegen, um eine Wand aufzusprengen. Hinter dem Zeichnen verbirgt sich übrigens ein Runensystem: Hält man die linke Schultertaste gedrückt, kann man entweder eine Strom,- Magnet- oder Genetikrune mit dem Stylus zeichnen und anschließend auf den Punkt der Karte klicken, wo das Ganze wirken soll - das kann eine Apparatur oder ein Feind sein.

Die spielbare Version hat mir richtig gut gefallen und ich hoffe, dass das kleine Team namens "Second Floor" um Tobias Renner, Simon Zengl, Ingo Hessling und Mathias Gontek (sowie einige andere) schon bald einen Publisher findet, um daraus etwas Größeres zu machen. Der Retro-Stil ist unheimlich sympathisch und das Spieldesign setzt auf klassische Elemente, die theoretisch zeitlos motivieren. Das Team sollte das Inventar noch verfeinern und die Karte dort integrieren; außerdem wirkt die Steuerung des Raumschiffs im Einstieg noch etwas träge. Mir gefällt vor allem die Liebe zum Detail: Flint bekommt Feedback, wenn er seltsame Gegenstände anklickt und die Logbücher sorgen für einen angenehmen erzählerischen Rahmen - man will wissen, was Flint noch alles entdeckt.

GC-Eindruck: gut



Zum Debüt-Trailer





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