The Banner Saga
20.03.2012 08:22, Benjamin Schmädig

Rollenspiel ehemaliger BioWare-Macher

Arnie Jorgensen, Alex Thomas und John Watson hätten den Zeitpunkt kaum besser wählen können: Während ihr ehemaliger Arbeitgeber BioWare für Mass Effect 3 in die Kritik gerät, kündigt das inzwischen selbstständige Trio ein Rollenspiel an, das unabhängig von Publisher-Vorgaben und finanziellen Zwängen entstehen soll.

Stoic haben die Entwickler ihr Studio genannt; The Banner Saga (ab 24,94€ bei kaufen) ihr erstes Spiel. Ein Rollenspiel soll es werden, das seine Geschichte und Figuren ernst nimmt. "Eine reife Geschichte für Erwachsene heißt, dass Beziehungen entstehen und dass man schwere Entscheidungen treffen muss; kein Sex, keine Gewalt, kein Fluchen."

Es soll nicht darum gehen, einen großen Feind zu besiegen oder einen Kampf nach dem anderen zu schlagen. Es geht ums Überleben einer Karawane: Man kümmert sich um die Versorgung, um persönliche Probleme der Begleiter sogar um Familienangelegenheiten. Die Entwickler wollen, dass man nicht um das Überleben einer unbekannten Masse kämpft, sondern Freunde, Nachbarn und Geliebte schützt. Man kann neue Mitglieder rekrutieren und man kann Begleiter verlieren. "The Banner Saga versetzt den Spieler ans Ende der Welt und fragt: 'Wie gehst du jetzt damit um?'"

Das Fantasy-Szenario bedient sich bei der altnordischen Kultur, wobei Stoic nicht nur Klischees zitieren will: "Giganten: ja. Helme mit Hörnern: nein.", beschreiben sie den Ansatz. Die künstlerische Gestaltung von Jorgensen (Justice League America, Star Wars: Galaxies sowie The Old Republic) nimmt dabei eine zentrale Rolle ein. Stoic will den Reiz handgemalter Zeichentrickfilme einfangen.

Auch die Kämpfe sollen sich am traditionellen Rollenspiel orientieren: In Rundenkämpfen arbeiten Charaktere mit unterschiedlichen Fähigkeiten zusammen. Online-Gefechte soll es ebenfalls geben. Taktik stehe im Vordergrund, während rohe Gewalt und Levelgrenzen wohl eine untergeordnete Rolle spielen. Und wo man in vielen aktuellen Spielen stets wisse, dass man den Feind ohnehin besiegen werde, könne man sich hier nicht so sicher sein. Die Welt drehe sich nicht um den Spieler - der müsse vielmehr entscheiden, wie er mit Veränderungen umgehen wolle.

Es gibt noch einen weiteren Grund, weshalb Stoic einen guten Zeitpunkt gewählt hat, denn das Spiel soll über Kickstarter finanziert werden. 100.000 Dollar benötigen Jorgensen, Thomas und Watson und selbstverständlich unterstreichen sie in der Vorstellung ihres Projekts, dass sie auf diesem Weg die Unabhängigkeit ihres Projekts sichern wollen. "Ich kann mir nichts Langweiligeres vorstellen, als etwas nur deshalb zu machen, damit es Geld einbringt", unterstreicht Watson. In The Banner Saga soll es ausschließlich auf die kreative Vision der Entwickler ankommen.

Je nachdem, mit wie viel Geld man das Projekt unterstützt, warten eine Spezialausgabe des Spiels, ein Poster, der Soundtrack und andere Boni auf einen. Wer genug investiert, darf außerdem ein Symbol entwerfen, das als Familien- oder Gildenwappen im Spiel Verwendung finden wird. Wer The Banner Saga unterstützen möchte, findet auf Kickstarter alle wichtigen Informationen .

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