von Julian Dasgupta,

Gone Home: "Es ist ein Spiel"

Gone Home (Adventure) von The Fullbright Company
Gone Home (Adventure) von The Fullbright Company - Bildquelle: The Fullbright Company
Gone Home gehörte zu den polarisierenden Spielen des vergangenen Jahres. In der GDC Vault kann man sich jetzt einen Vortrag ansehen, den Steve Gaynor auf der Game Developers Conference 2014 in San Francisco gehalten hatte. Darin beschäftigte sich der Mitgründer von The Fullbright Company mit dem Vorwurf, den sich die Entwickler wohl am häufigsten anhören mussten: Gone Home sei kein Spiel.

Dies werde oft damit begründet, dass Gone Home keine Puzzles, Kämpfe, Story-Verzweigungen, der Spieler nicht scheitern kann und die Spielzeit recht kurz ist. Dies seien die Erwartungen, die Spieler auf Basis moderner Videospiele hätten. Das Spiel fuße aber auf einigen Grundpfeilern, die Spiele allgemein auszeichnen würden. Das Erlebnis variiere von Spieler zu Spieler, der außerdem auch den Ablauf bestimme. Der Designer gebe das Regelwerk vor, das aber vom Input des Spielers abhänge.

Ein Spiel sei nicht nur dann ein Spiel, wenn der Nutzer die Struktur der Welt oder der Story verändere. So verwies Gaynor auf das in New York City aufgeführte Sleep No More, in das der Besucher als aktiver Beobachter eingebunden sei. Das Stück spielt in einem ehemaligen Hotel und ist auf mehrere Etagen verteilt. Der Zuschauer müsse sich entscheiden, wo er sich aufhalten will und ob er einem bestimmten Charakter folgen will. Jeder Besucher habe so letztendlich ein invididuelles Erlebnis, verändere aber nie die Handlung. In Gone Home entscheide jeder Spieler, wie er mit der Umgebung interagiert, in welcher Reihenfolge, und welche Bedeutung er den Objekten abgewinnt. Die Interaktion sei ein wichtiger Teil der Interpretation und forme diese.

Gaynor plaudert außerdem über Lichtschalter, den "zweiten Spieler", Käserollen in Skyrim, Spiele, die Gone Home inspirierten, sowie andere Hintergrundinfos.

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Kommentare

crewmate schrieb am
GTA 5 ist einfach besser. Sehrt esl endlich ein ihr H0nk5.
Knarfe1000 schrieb am
Warum soll das kein Spiel sein? Ich tauche in eine virtuelle Welt ab, mit der ich interagieren kann (im Gegensatz zu anderen Medien).
LeKwas schrieb am
Ist ein Spiel. Ich würde von der Abgrenzung auch eher absehen, denn das würde solche Werke degradieren. Es gibt andere interaktive Software da draußen, die man wirklich nicht mehr als "Spiel" bezeichnen kann (die sogenannten Incremental Games), aber auf Gone Home trifft das wohl nicht zu, da die Interaktion mit und Verarbeitung der Spielwelt (in physischer wie auch geistiger Form) nach wie vor eine tragende Rolle spielt.
SethSteiner schrieb am
Ist der Lauftext bei Star Wars ein Buch oder noch Film?
Natürlich ist Gone Home ein Spiel, das ist offensichtlich. Visual Novels sind ja auch spiele und da tut man deutlich weniger.
Deuterium schrieb am
Natürlich ist die Diskussion vollkommen sinnfrei, ob das jetzt ein Spiel, ein interaktiver Film, eine Wiedergeburt von Heinz Erhardt oder sonst was ist. Dieser ganze versnobte Abgrenzungsscheißdreck, der da immer aufgefahren wird, um sich selbst etwas zu erhöhen, ist doch an Lächerlichkeit kaum zu überbieten. Ein Spiel muss für mich eine Herausforderung bieten, sonst ist es keins... Pah. Das ist der selbe Mist wie bei der Diskussion 'Casualspiele gg. Corespiele'. Eine Diskussion, die wahrscheinlich von den selben Leuten geführt wird. Ebenfalls eine völlig unnötige Abstufung von Leuten mit anderen Spielpräferenzen, nur um sich selbst ein bisschen mehr Glamour und Selbstliebe zu verpassen.
Es wäre ja nicht so, dass diese Begriffe neutral verwendet würden. Kaum einer, der diese Begrifflichkeiten verwendet, oder auf eine unbedingte Definition des Spiels pocht, erkennt den gleichwertigen Unterhaltungsfaktor dieser Medien an. Das mutet immer sehr selbstherrlich an und ist einfach nur albern.
schrieb am