Sunset
02.05.2014 16:49, Julian Dasgupta

Ein "Second-Person-Spiel" von Tale of Tales

Mit einer neuen Webseite samt Schein-Fluglinie  stellt Tale of Tales (Luxuria Superbia, The Path) sein neues Projekt vor. Allerdings hatten Auriea Harvey und Michael Samyn schon vor drei Wochen auf dem A Maze Berlin 2014 etwas über ihr Vorhaben geplaudert - und wir hatten ein paar Details notiert.

Kurz und knapp wird das Ganze als Erkundungsspiel mit Ego-Perspektive beschrieben, das in einem Penthouse angesiedelt ist. Jenes Penthouse wiederum ist in der Hauptstadt der fiktiven südamerikanischen Neuen Republik von Anchurien verortet.

Der Spieler schlüpft in der Rolle der Haushälterin. Diese stammt aus dem Ausland - ihr engster Kontakt ist der Besitzer des Penthouses, ein zurückgezogen lebender, exzentrischer Mann, der sich aber nicht den Dingen entziehen kann, die rund um ihn Geschehen. Ein Umbruch steht an und das Land befindet sich in einem Bürgerkrieg, der zwischen dem dikatorischen Regime und Rebellen ausgefochten wird.

Die Beziehung zwischen der Haushälterin und jenem einstigen Wohltäter wird ein zentrales Element des Spiels sein. Mit seinen Handlungen beeinflusse man den Hausherren und wirke auf dessen Einstellung und Verhalten gegenüber den politischen Vorgängen. Es gehe um Freundschaft, Liebe, Kampf, vielleicht aber auch Verrat. Letztendlich wirke aber nicht nur die Haushälterin auf ihn - es sei eine Wechselwirkung. Man werde herausfinden, welche Rolle der Mann spielt, lerne dabei aber auch mehr über seine eigene Rolle im Leben.


(Harvey und Samyn auf dem A Maze Berlin 2014)

Der Hausherr ist in gewisser Hinsicht der Charakter, der im Mittelpunkt von Sunset steht. Harvey beschrieb das Spiel auf dem A Maze dann auch als eine Art "Second-Person-Spiel" und bezog sich damit eben nicht auf eine grafische Perspektive, sondern die narrative und spielerische Gestaltung.

Die Haushälterin kann natürlich auch das Heim erkunden und erfährt dabei mehr über den Mann. Jener Aspekt sei Gone Home nicht unähnlich. Der Kontakt mit der Außenwelt findet letztendlich nur über einen Blick aus dem Fenster statt. Dort habe man einen Blick auf die Hauptstadt und könne eine Vorstellung von den aktuellen Vorgängen zu bekommen, sieht z.B. anhand brennender Häuser, dass Straßenkämpfe stattfinden. Basierend auf den Äußerungen des Duos mutmaßen wir mal, dass sich dabei immer der Anblick eines malerischen Sonnenuntergangs bietet, der die Kulisse bildet.

Sunset spielt im Jahr 1972. Oft genug würden die 70er in Filmen und Spielen nur als Sprungbrett für albernen Humor, Frisuren und psychedelische Musik und Optik dienen, sinnierte Harvey. Tale of Tales habe jenen Zeitabschnitt aber auserwählt, weil die 70er Jahre eine Zeit großer Veränderungen waren - im Falle des Spiels eben eine Revolution und ihre Auswirkungen auf das Leben der beiden Figuren.

Sunset soll 2015 auf PC, Mac und Linux erscheinen.

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