Verdun
06.05.2014 08:45, Eike Cramer

Angespielt: Schusswechsel im Niemandsland

Anders als im virtuellen Zweiten Weltkrieg, wo fast jede Kampfhandlung mit amerikanischer Beteiligung in Spielen nachgestellt wurde, gibt es bislang nur wenige Titel, die sich mit dem Fronterlebnis des Ersten Weltkrieges beschäftigen. BlackMill Games schickt den Spieler in den Grabenkampf der Westfront, der hier als Mehrspieler-Shooter inszeniert wird. Wir haben einen ersten Blick auf die Beta geworfen, die auf Steam via Early Access verfügbar ist.

Die Kämpfe finden zur Zeit auf vier Karten statt, die die Hauptkampfgebiete des "Großen Krieges" abbilden. So begibt man sich entweder als französischer oder deutscher Soldat auf die Schlachtfelder in Flandern, der Picardie, in den Vogesen und den Argonnen. 24 Spieler treten in je drei Squads pro Seite an, wobei jedes Squad mit Spezialisten wie Infanteristen, Snipern oder Offizieren besetzt ist, die unterschiedliche Fähigkeiten nutzen können. So hat z.B. der Grenadier Handgranaten im Gepäck, während die Offiziere Befehle geben und per Fernglas Mörser-Sperrfeuer anfordern können. Die Karten entsprechen den Kampfbedingungen des Ersten Weltkrieges: ein von Artilleriefeuer zernarbtes Niemandsland, lange Schützengräben und befestigte Stellungen.

Ziel der Gefechte ist das Erobern und Halten von Grabensystemen. Jede Seite hält eine Reihe von Unterständen und Grabenlinien, die verteidigt werden müssen. Wird der Graben eingenommen folgt ein Gegenangriff. Wird dieser abgewehrt rückt die siegreiche Fraktion vor, ist er erfolgreich verlagert sich der Kampf in die andere Richtung. Schnell kann ein Gleichgewicht zwischen den Seiten entstehen, was einen zähen und verlustreichen Abnutzungskampf nach sich zieht. Leider ist die Kulisse in der momentanen Version V133 trotz der ordentlichen Umgebungen und Waffenmodelle eher unterer Durchschnitt. Besonders die schwachen Animationen und mäßigen Beleuchtungen schaden der Endzeit-Stimmung. Zudem sind die Karten etwas zu groß für nur 24 Spieler - oft kommt man sich in den Weiten des Niemandslandes ziemlich verloren vor. Für echte Schlachtfeldatmosphäre fehlt es zudem an der Inszenierung der allgegenwärtigen Bedrohung durch Artillerie.

Einschätzung: befriedigend

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