Hatred
19.10.2014 17:03, Marcel Kleffmann

Entwickler: "Ja, es ist ein Spiel, in dem es darum geht, Menschen zu töten"

Vor wenigen Tagen kündigte Destructive Creations mit Hatred ein Actionspiel an, das ihnen weltweit viel Präsenz in den Medien einbrachte - hauptsächlich durch einen brutalen Trailer, der an dieser Stelle bewusst nicht eingebunden werden soll. Die Entwickler deklarierten den Trailer übrigens selbst als "Mittel zur Propaganda" und die zu erwartende mediale Aufmerksamkeit ließ nicht lange auf sich warten. Bild titelte z.B. "Dieses Hass-Spiel verharmlost Amokläufe".

In dem Spiel geht es darum, dass man als verbitterter und von Hass zerfressener Bösewicht aus isometrischer Perspektive durch eine Schwarz-Weiß-Welt läuft und "seinem Menschheitshass freien Lauf lässt". Auf der Suche nach "Opfern" (Original-Wortlaut der Entwickler) soll man aber auch gegen Polizei und Co. kämpfen. Insgesamt soll es sieben unterschiedliche Umgebungen geben.

Dennoch betont Destructive Creations, dass es sich um ein Spiel handeln würde und man es nicht zu "ernst" nehmen soll. Auf der Website wird ihr Vorhaben wie folgt beschrieben : "Zu dieser Zeit, in der viele Spiele versuchen möglichst artig, farbenfroh und politisch korrekt zu sein und nach einem höheren Kunstziel streben und nicht nur bloße Unterhaltung sein wollen - wollen wir etwas gegen den Trend erschaffen. Etwas anderes, etwas was dem Spieler das pure Spiel-Vergnügen geben könnte. Und hier kommt unser Spiel (...) Ja, wir sagen, es ist ein Spiel, in dem es darum geht, Menschen zu töten und der einzige Grund des Antagonisten dieses kranke Zeug zu tun, ist sein tiefverwurzelter Hass. Dabei sollen sich die Spieler selbst fragen, was einen Menschen dazu treibt, zu solch einem Massenmörder zu werden. Wir provozieren mit dieser Frage und verwenden die neue Unreal Engine 4 dazu und wollen auch die Physiksysteme an ihre Grenzen bringen, um die Grafik so gut wie möglich zu machen. Das ist keine leichte Aufgabe, denn das Spiel ist nichtlinear und es würden viele Charaktere auf dem Bildschirm zu sehen sein."

Inwiefern die Entwickler den selbst gesteckten Anspruch ("die Spieler sollen sich selbst fragen, was einen Menschen dazu treibt, zu einem Massenmörder zu werden") irgendwie halten können, bleibt aber abzuwarten. Als Satire (vgl. Postal 2) scheint das Spiel jedenfalls nicht gedacht zu sein. Eines haben die Entwickler mit Hatred jedenfalls erreicht und zwar reichlich mediale Aufmerksamkeit.

Kurz nach dieser Ankündigung forderte Epic Games die Entfernung des Unreal-Engine-4-Logos aus dem Trailer und distanzierte sich generell von dem Projekt. In einer Stellungnahme erklärte das Unternehmen, dass die Engine prinzipiell jeder Person zur Verfügung stehen würde und sie keine Kontrolle oder Zensur in Bezug auf die Projekte ausüben würden. Vielmehr fordern sie, dass jegliches Unreal-Engine-Logo im Hatred-Umfeld entfernt werden soll. Die Entwickler sind der Aufforderung in der Zwischenzeit nachgekommen.

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