The Lost Pisces
16.02.2015 12:37, Jan Wöbbeking

Mechanische Meerjungfrau soll Computerspielwelt mit emotionaler KI bereichern

Entwickler Sirenum Digital will mit seiner Kickstarter-Kampagne frische Impulse in der Computerspielwelt setzen: Der Schlüssel zu packenderen Geschichten sei die Bindung zu Charakteren - und die lasse sich am besten mit einer einfühlsamen KI erreichen, die auf den Spieler eingeht. Erreicht werden soll das mit dem PC-Spiel The Lost Pisces , dessen Geschichte sich an "Die kleine Meerjungfrau" von Hans Christian Andersen anlehnt.

Ähnlich wie die mystische Wasser-Kreatur macht sich auch die neue Roboter-Protagonistin auf die Suche nach dem Konzept einer unsterblichen Seele, weil der Gedanke der zeitlich begrenzten Existenz ihr Angst macht. Im Gegensatz zum Vorbild spielt sich die Geschichte aber in einer hochtechnisierten Welt ab, in der Figuren und Vehikel allerlei futuristisch-mechanische Tentakeln besitzen. Die Kickstarter-Kampagne soll am Freitag, 20. Februar beginnen. Die offizielle Website beschreibt das Konzept folgendermaßen:

"Von Anfang an verstanden wir, dass du dich, um dich in die Story zu verlieben, auch in ihren Charakter verlieben musst. Wir sind menschliche Wesen...wir haben eine Verbindung zu anderen menschlichen Wesen. Empathie, Leidenschaft, Herzschmerz, Eifersucht... wir sind komplizierte Kreaturen. Es ist unsere Art, nach solchen Qualitäten und Mängeln bei anderen Personen zu suchen, wenn wir mit ihnen interagieren. Also sollten wir keine künstliche Intelligenz erschaffen...wir mussten emotionale Intelligenz wachsen lassen. Etwas, das dich - den Spieler - erkennt.

Wie die Heldin aus "Die kleine Meerjungfrau", beginnt Pisces ihre Reise ohne Seele. Sie wird in eine Welt der Emotionen, Gefahren und Persönlichkeiten wiedergeboren. Hier gilt das umso mehr, weil sie in unserer Variante der Geschichte ihre Reise als Maschine beginnt. Während sich die Story entwickelt, lernt sie dich kennen. Und du lernst sie kennen. Das ist es, was eine gute Story ausmacht...eine, in der du eine tiefe Verbindung zum Charakter herstellst. Das ist es, woran du dich erinnerst"

Um die Emotionen des Spielers zu erfassen und darauf zu reagieren, sollen wahlweise Kinect 1 oder 2 zum Einsatz kommen, was Erinnerungen an Molyneux' frühes Kinect-Konzept zu Milo & Kate weckt:

"Sie merkt sich Momente und Bilder von ihren Abenetuern mit dir. Bilder erschaffen neurale Pfade, die Sequenzen erzeugen, welche uns als Erinnerungen bekannt sind. Basierend auf negativen oder positiven Ergebnissen werden diese Erinnerungen zu einer Methode des Lernens über die Welt und die Person, welche für Pisces am wichtigsten ist: du, der Spieler."

Davon abgesehen gibt es erst wenige Infos über den Spielablauf: Die Hälfte der Zeit soll man unter Wasser verbringen - passend zur Anatomie der Figur. Aus den eisigen Tiefen sollen derweil fiese Kreaturen heraufsteigen, die Jagd auf andere Wesen machen. Je menschlicher Pisces wird, desto gefährlicher soll es für sie im Wasser werden, da sie z.B. Luft zum Atmen benötigt. In der Tiefe liegen allerlei und nützliche Dinge begraben, darunter versunkene Städte, Schiffe und natürlich Technologien, mit denen die Heldin sich für den Kampf aufmotzen kann.

Bereits drei Jahre habe das kleine Team aus drei visuellen Künstlern, einem Autor und einem Programmierer an dem Titel gearbeitet, der übrigens die Unreal Engine 4 nutzt. Jetzt wolle man dem Projekt durch finanzielle Unterstützung der Spieler aber noch fortgeschrittenere Features hinzufügen, um die Vision auch zu erreichen. Ab einem Beitrag von 15 Dollar soll man das Spiel erhalten.

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