Flagship Studios
17.07.2008 12:24, Julian Dasgupta

"Egoistisch und unverantwortlich"

Vor Kurzem hatte es erste Gerüchte gegeben, dass die Flagship Studios geschlossen werden müssen. Der koreanische Publisher HanbitSoft hatte sich daraufhin zu Wort gemeldet und Anspruch auf Hellgate: London und Mythos erhoben - man wolle beide Projekte in Eigenregie weiterführen. Man habe weiter investieren wollen, die Entwickler hätten dies jedoch abgelehnt. Ein paar Tage später ließ Bill Roper endlich von sich hören und bestätigte, dass ein Großteil der Angestellten entlassen wurde; Flagship selbst gebe es aber noch, das Kernmanagement sowie die Gründer seien weiter an Bord. Außerdem halte Studio alle Rechte an den beiden Projekten.

Das scheint man in Korea allerdings anders zu sehen: Laut Hellgate Guru denkt HanbitSoft derzeit über rechtliche Schritte gegen Roper & Co. nach, seien diese doch für die Situation voll verantwortlich. Man erwarte keine Probleme dabei, sich die Rechte an Mythos zu sichern. Es sei auch sehr wahrscheinlich, dass man die Rechte an Hellgate: London in den USA und im Rest der Welt erwerben werde - in Asien fungiert man ja bereits als Publisher.

Kim Ki-Young, der Geschäftsführer HanbitSofts lässt verlauten: "Bei Hellgate: London besteht die Möglichkeit, dass es als exzellentes Spiel mit einer außergewöhnlichen Produktlebenszeit 'wiedergeboren' wird." Über 500 Leute stünden bereit, die das Spiel weiterentwickeln und quasi neu erschaffen könnten. Man müsse keine neuen Entwickler anheuern, würde dies aber machen, wenn es möglich und notwendig wäre, um die Produktionszeit zu verringern. Mit Verweis auf Flagship heißt es aber, dass die sich quergestellt hätten. Man habe dem Studio mehrere Angebote unterbreitet, um den Weiterbetrieb der Firma zu ermöglichen - diese seien aber abgelehnt worden.

"Flagship hat sich nicht nur nicht bemüht, sie waren außerdem nur auf ihren persönlichen Vorteil bedacht. Das Entlassen aller Angestellten, nur um die persönlichen Interessen der Gründer zu schützen, zeigt, wie egoistisch und unverantwortlich sie sind."

Da es sich um eine Kapitalgesellschaft handelt, würde eine Pleite Flagships schließlich keine Auswirkung auf deren Privatbesitz haben. HanbitSoft - zu 9,5 Prozent am Studio beteiligt . zieht allerdings in Betracht das Management zu verklagen, weil es gegen die Pflicht, die Interessen der Anteilhaber zu wahren, verstoßen habe.

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