von Julian Dasgupta,

PC 2008: 11 Mrd. Dollar Umsatz

DFC Intelligence hat im Auftrag der PC Gaming Alliance einen Jahresbericht verfasst, und demnach wurden 2008 mit PC-Spielen Einnahmen von über elf Mrd. Dollar erwirtschaftet, davon sechs Mrd. in Europa und Nordamerika. Damit, so der Report, sei der PC die umsatzträchtigste unter den Spieleplattformen, wenn man jedes System separat betrachtet, anstatt wie üblich Wii & Co. zusammenzufassen. Im Gegensatz zu den meisten anderen Mitteilungen der NPD Group oder GfK berücksichtigte DFC außerdem per Abschätzung Einnahmen, die über digitale Vertriebsplattformen und Abos generiert werden.

Die wichtigsten Trends des vergangenen Jahres seien das Wachstum von Onlineplattformen wie Steam sowie die zunehmende Anzahl von Spielen, die grundsätzlich kostenlos sind, aber über Microtransaktionen finanziert werden. Ebenfalls wichtig: Immer häufiger sei es möglich, Guthaben für Abos und jene Plattformen im herkömmlichen Handel zu erwerben.

Erfolgreiche PC-Spiele erwirtschaften im regulären Handel i.d.R. einen Umsatz in Höhe von 50 Mio. Dollar, allerdings gebe es darüber hinaus noch aber eben noch die Möglichkeit, für Add-ons oder Abo-Dienste zur Kasse zu bitten.

Zu den am stärksten wachsenden Märkten gehören Russland und andere Länder Osteuropas, Indien, Brasilien und der Südosten Asiens. Dort sei die Breitbandabdeckung mit weniger als fünf Prozent noch niedrig; jene Märkte böten also noch reichlich Wachstumspotenzial, sollte die Infrastruktur dort verbessert werden.

Auch zum Thema Raubkopien äußert man sich in dem Bericht: Piraterie suche alle Spieleplattformen heim und habe besonders auf dem PC nur noch ein "eingeschränktes" Wachstumspotenzial. Neben DRM-Methoden sei hier aber vor allem ein Ansatz zu sehen, der dem Problem zumindest teilweise entgegenwirken soll: Spiele werden immer mehr als Modell gesehen, das auf Dienstleistungen setzt. Derartige Lösungen, die auf einen fortlaufenden Support setzen, seien schwieriger zu kopieren. Da eine gute und günstige Internetanbindung aber die Voraussetzung für solche Vorhaben sei, müsste in vielen Märkten noch die technische Infrastruktur ausgebaut werden. Es werde wahrscheinlich eine "direkte Korrelation zwischen der wachsenden Zahl an Breitbandanschlüssen und dem PC-Spielemarkt" geben. Erfolgreiche Spiele in China und Südkorea würden auch noch fünf Jahre nach ihrem Release über 100 Mio. Dollar Umsatz pro Jahr ermöglichen.

Auch wenn alle Plattformen zulegen würden, so seien es doch die Konsolen, die (zusammengefasst) in Europa und Nordamerika dominieren. Es zeige sich allerdings, dass es für viele Unternehmen immer schwieriger ist, Gewinne zu erwirtschaften. Auch entfalle ein großer Teil der Einnahmen auf die drei Plattformbetreiber - Nintendo, Sony und Microsoft - selbst.

Bezüglich des Hardwaremarkts heißt es: Die meisten PCs, die heute verkauft werden, würden ausreichen, um zumindest das Gros der PC-Spiele zu konsumieren. Die Hardwarevielfalt sei weiterhin ein Problem, da es schwierig sei, so die Software ausreichend zu testen bzw. zu optimieren. Portabilität sei ein immer wichtigerer Faktor: Laptops seien derzeit die beliebteste Geräteklasse. Die etwas schwächeren Netbooks würden immerhin Casual-Gelüste befriedigen können.

Quelle: RockPaperShotgun

Kommentare

Oberdepp schrieb am
Gerade weil die Multiplattform-Spiele den PC so ausbremsen ist es sehr gesund für die PCler. Der PC hat stark darunter gelitten, dass zu schnell Spiele kamen, die immer wieder die Messlatte für Grafik höher gesetzt haben. Die Hardware-Spirale war enorm schnell.
Früher was es wirklich so, dass ein zwei Jahre alter Rechner nichts mehr taugte. Jetzt kann man wenigsten noch etwas mit dem zwei Jahre alten Rechner zocken.
Und selbst bei PC-Exklusiv-Titel gibt es nicht mehr solche großen Sprünge. Crysis ist jetzt über ein Jahr alt und es gibt nirgends auf dem PC ein Spiel, das nur ansatzweise rankommt. Die Entwickler haben gemerkt, dass man durch eine nicht zu hohe Anforderung einfach mal viel mehr Spieler erreicht und die Spieler durch ein flüssigeres Spielerlebnis auch noch glücklicher sind.
Jarnus schrieb am
das momentane problem sind nicht die verkäufe, sondern das die technische entwiklung der spiele extrem durch die xbox
360 und ps3 gebremst wird. hab auch ne xbox360 und meiner meinung nach ist die leistungsmäßig am ende. viele aktuelle
spiele wirken oft nicht 100% flüssig, oder ruckeln sogar mehr oder weniger...leider werden fast alle blockbuster
für konsole und PC entwickelt, auf dem PC siehts dann auf highend mit maximalen details minimal besser aus, mit
nem mittelklasse rechner läuft es dann wegen schlechten portierungen nicht ordentlich...
sollte die entwiklung in den nächsten jahren so weitergehen wird es erst mit neuen konsolen neue technische impulse für
deutlich weiterentwickelte grafik geben. selbst die crysis macher wollen doch ihre neue engine für konsolen und pc machen.
ich glaube in den nächsten jahren werden gute und anspruchsvolle spiele eher weniger als mehr werden. das große geld wird mit
causal games, f2p mmorpgs, causal mmorpgs usw. verdient. spiele waren mal ne nische, aber jetzt hat jeder irgenwie nen PC und
internet und jeder spielt mal was.
Oberdepp schrieb am
Naja. Einen Großteil der Einnahmen kommen wohl locker durch die ganzen MMORPGs zustande, neben WoW sind da auch noch Warhammer Online, Herr der Ringe Online, Final Fanatsy XI, Everquest 2, Eve Online und Age of Conan, die mir jetzt mit über 100.000 Abonementen einfallen. Da kommt auf jeden Fall eine gute Summe zustande.
Aber viel interessanter finde ich die Aussage, wie wenig doch Breitband international verbreitet ist, gerade in den Ländern, wo der PC-Markt wohl am stärksten ist. Was für ein Paradox. Ich habe mal eine Diskussion bei uns in der Firma mit jemanden geführt, der meinte, demnächst würde man Spiele nur noch über Online-Distributionen erwerben und ich meinte, wie das gehen soll, wenn nicht mal in Deutschland alle ein Breitband-Anschluss haben, geschweige der Rest der Welt.
Und nun habe ich es anscheinend offiziel, dass gerade in den Ländern, wo der PC-Markt stark ist, der Breitband-Anschluss noch nicht mal im zweistelligen Prozentbereich ist. Lol.
Avatar schrieb am
Paderborn hat geschrieben:Naja konsoljeros müssten von haus aus mal verstehen ohne pc keine consolenspiel von daher ist es kein discusion würdig welche plattform am meisten einnimmt :lol:
wtf
Paderborn schrieb am
Naja konsoljeros müssten von haus aus mal verstehen ohne pc keine consolenspiel von daher ist es kein discusion würdig welche plattform am meisten einnimmt :lol:
schrieb am