von Marcel Kleffmann,

Scott Hartsman (Trion Worlds): Das gesamte Geschäft von G2A (Key-Reseller) basiert auf Betrug und Ausnutzung von regionalen Preisunterschieden; G2A reagiert auf die Vorwürfe

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Aktualisierung vom 28. Dezember 2016, 19:30 Uhr:

Zu den Betrugsvorwürfen von Scott Hartsman (siehe unten) hat sich nun Mariej Kuc (Head of PR von G2A) zu Wort gemeldet und klargestellt, dass es kein Betrug sei, wenn man einen Spiele-Key in einem Land günstig kaufen und in einer andere Region teuer verkaufen würde. In dem Statement heißt es, dass das Problem vielmehr bei den Spiele-Herstellern selbst liegen würde, da sie auf Regionalsperren (region lock) setzen könnten, um diese Form des Handels wirksam zu unterbinden. Zudem kritisierte Kuc, dass Hartsman keine Beweise geliefert und sich auch nicht mit G2A in Verbindung gesetzt hätte. Zugleich wird die Herkunft der besagten Keys angezweifelt. Zu dem Vorwurf, dass ihr gesamtes Geschäft auf Betrug sagen würde, meinte Kuc, dass das nicht Wahrheit entsprechen würde und sie schon auf Kritik aus der Spiele-Industrie bezüglich des "grauen Marktes" reagiert hätten, u. a. mit "Pay" und "Direct".

Ursprüngliche Meldung vom 25. Dezember 2016, 18:01 Uhr:

Im Sommer beklagten sich diverse Entwickler über "unautorisierte Key-Verkäufer" und seltsame Geschäftspraktiken im "grauen Markt". Oftmals wurde G2A in diesem Zusammenhang genannt. Das Unternehmen wollte dabei nach zunehmender Kritik auch seine Marktplatzregeln ändern. Nun legte Scott Hartsman, CEO von Entwickler und Publisher Trion Worlds, nach und sagte gegenüber PCGamesN, dass G2A bei den "Schnäppchen" praktisch keine "legitimen Keys" anbieten würde. Er machte u. a. die mangelnde weltweite Regulierung des "grauen Marktes" für digitale Verkäufe dafür verantwortlich.

Er sagte: "Jeder Produktschlüssel, den wir geprüft und den wir unter dem normalen Preis gekauft haben, wurde durch Zahlungsbetrug oder regionalen Preisbetrug beschafft. Der mythenhafte engagierte Gamer, der nur einen 'Ersatzschlüssel' verkaufen will, scheint nicht zu existieren." Hartsman erläuterte die Situation an einem Key, den sie bei G2A gekauft hatten: "Sobald wird den Key haben, wissen wir genau, an welchen Partner wir ihn ausgegeben haben und wie der Preis sein sollte. Und dann können wir sehen, was tatsächlich passiert ist. Wir stellten unweigerlich fest, dass dieser Key mit einem gehackten PayPal-Account, einer gestohlenen Kreditkarte oder einem Region-Exploit gekauft wurde." Mit "Region-Exploit" meint er, dass man den Produkt-Key in einem Land kauft, in dem die lokalen Preise deutlich niedriger (als in anderen Ländern) sind. Und diese Keys werden dann (massenhaft) auf G2A angeboten - der Verkäufer erzielt dabei einen Gewinn und der Käufer bekommt das Produkt in der Regel günstiger als in seinem Land.

Hartsman denkt, dass das Geschäftsmodell von G2A um diesen "Region-Exploit" herum gestaltet wurde: "Sie haben absichtlich ein Geschäft aufgebaut, das auf Betrug und der Ausnutzung von Preisunterschieden basiert. Und es ist ein Geschäft mit einer hohen Gewinnmarge." Dass dieses Geschäft als Weiterverkaufsplattform (ohne eigene Produkte) ziemlich ertragreich ist, macht er daran fest, dass sie sich "teure" Werbespots vor "mittelgroßen" Twitch-Streamern leisten können (Preis: ca. 50.000 Dollar für eine Stunde Werbung bei Twitch). Dass sie mit dem Geschäftsmodell durchkommen und nicht im Gefängnis landen, liegt laut Hartsman daran, dass ihre Firmensitze in Ländern liegen würden, in denen es keine Möglichkeiten zur Strafverfolgung in diesem speziellen Marktsegment geben würde.

Er vergleicht die Situation mit "Goldverkäufern" in diversen Online-Spielen. Scott Hartsman im Original-Wortlaut: "The only way to afford that kind of exposure, at the scale that [G2A] do, in a business where you're primarily taking cuts of transactions is if that business has a nearly unlimited volume of inventory, at next to no cost of goods. The only way to have a transaction fee-based business with unlimited inventory at almost no cost of goods is for the goods to be digital and obtained fraudulently. It's the same model we've seen in MMOs with gold sales sites for over 10 years - direct monetization of fraud. (...) The only thing that keeps them out of jail is that they're operating in countries where there's no ability for law enforcement to touch them."
Quelle: PCGamesN

Kommentare

Igorsam schrieb am
thegucky hat geschrieben: 1. Der jeweilige Staat geht dagegen vor.
- Klar ist Utopisch, aber genaugenommen ist dieser Key-Sell hier Steuerhinterzug, durchaus Grund vom Staast dagegen vorzugehen.
Was soll daran Steuerhinterziehung sein? Man wählt ja sogar noch den entsprechenden Steuersatz für sein jeweiliges Land aus und zahlt das extra. Und der Händler führt dann noch zusätzlich regulär dort Steuern ab wo er sich befindet.
Heruwath schrieb am
Moment. Wenn der Regionale Preisunterschied existiert, dann hält jemand absichtlich diesen Preisunterschied am Leben und baut darauf auf.
Wo ist in diesem Punkt der Unterschied?
Zinssm schrieb am
Wie kann man sich nur tagelang in einem Forum befeuern?! Wirklich schade um die verschwendete Zeit!
Greetingz ans Leben :lol:
danke15jahre4p schrieb am
Andreas Schulz hat geschrieben:
leifman hat geschrieben:jetzt schwenkst du von einfuhrumsatzsteuer auf die umsatzbesteuerung?
Wenn ich im Ausland digitale Güter kaufe, ja was wird denn besteuert? Worauf zahlst du denn bitte Umsatzsteuer?
die frage macht in dem kontext keinen sinn, wie so manche frage von dir es nicht tut.
Nebenabreden im Kaufvertrag (insbesondere den Kaufpreis betreffend) führen zur Nichtigkeit des Vertrages. Trotzdem bist du hinterher wegen Steuerhinterziehung dran, auch wenn der Vertrag nichtig ist.
du hast es immernoch nicht verstanden.
ja, der aktive betrüger der sonst hätte (mehr) steuern zahlen müssen, wird wegen betruges und steuerhinterziehung belangt.
der deutsche kunde hätte aber bei einem kauf im ausland nie in deutschland steuern zahlen müssen, nie, niemals, nie, einfach niemals, nie, egal ob mit richtigen oder falschen daten.
dem betrogene shop war der betrug nicht bewusst und selbst wenn, dann führt der shop die steuern halt nicht an den chinesischen fiskus sondern an den deutschen ab.
nur, wie kannst du daraus eine steuerhinterziehung durch den deutschen kunden frickeln?
Am Ort des Leistungsempfängers (in diesem Fall Deutschland) fällt die Umsatzsteuer an. Das ist doch der ganze Witz an der Sache.
ne, der witz an der sache ist deine wild west theorie gepaart mit unwissen welche du an den tag legst.
Wie oft soll ich denn Fall noch wiederholen? Wenn du (du der Käufer, nicht der Verkäufer) falsche Angaben machst und den VPN dafür nutzt, um deine Herkunft zu verschleiern.
ja, was passiert dann im falle dessen, dass es auffliegt?
der shop zahlt seine steuern nicht an den chinesischen fiskus sondern an den deutschen und der deutsche kunde bekommt dann eventuell eine anzeige vom shop wegen betruges.
nur wie passt jetzt die steuerschuld des kunden an das deutsche finanzamt zusammen? und wer hinterzieht steuern?
der shop wird doch nicht auf einmal inländisch und der kunde muss dann die 19% zahlen.
ich sag ja, wild west was du hier von dir gibst.
greetingz
johndoe1841603 schrieb am
Kajetan hat geschrieben:
Hans Gruber hat geschrieben:Könnt ihr euch jetzt bitte irgendwo treffen und euch gegenseitig aufs Maul hauen? Ich ertrag euch beide nicht mehr..
Wer nicht mal in der Lage ist einen simplen Wolkenkratzer gegen einen barfüßigen, unterhemdtragenden, waffenlosen, beziehungsproblemgeplagten Cop im Weihnachtsurlaub zu halten, der hat hier gar nix zu melden!
:D
Das liegt bei uns leider in der Familie. Abgesehen davon wollte ich das Geld eigentlich an den WWF spenden..und McClane kann mich mal, so!
schrieb am