Space Siege
17.07.2007 11:06, Jörg Luibl

Ersteindruck: Ernüchterung im All

Auf der E3 in Santa Monica gab es nur wenige Rollenspiele neben Mass Effect  oder Fallout 3 zu sehen. Ein Newcomer wurde allerdings bei Sega erstmals präsentiert: Space Siege (ab 2,29€ bei kaufen) . Das von Chris Talyor produzierte Abenteuer steht in der Tradition der Dungeon Siege -Reihe und will euch diesmal ins 22. Jahrhundert, genauer gesagt auf ein riesiges Raumschiff mit zahllosen Etagen entführen.

Worum geht es? Das Schicksal der letzten Menschen liegt in eurer Hand. Als Sicherheitsoffizier auf dem letzten existierenden Mutterschiff namens "Armstrong" müsst ihr dafür sorgen, dass die letzten humanen Kolonisten die rettende Erde erreichen. Sie haben das Paradies in der Weite der Galaxie gesucht, aber nie gefunden. Im Gegenteil: Man hat ein aggressives außerirdisches Volk aufmerksam gemacht. Allerdings sind die feindlichen Aliens nicht nur im All unterwegs, sondern schon auf dem Schiff...

Die Story klingt interessant, obwohl man aufgrund des Szenarios auf einem einzigen Raumschiff sehr kreativ sein muss, um Abwechslung in die Schauplätze zu bringen - das Team verspricht jedoch Wälder und Biotope. Das bisher Gezeigte konnte uns allerdings noch nicht davon überzeugen, dass hier der angekündigte Blockbuster mit dem "revolutionären Spielerlebnis" im Anmarsch ist. Erstens wirkte die Kulisse noch sehr unspektakulär - eine erweiterte Dunegon Siege 2-Engine ist im Einsatz, die zwar Höhe und Tiefe in Gängen sehr schön visualisiert, aber im Detail der Animationen und Plastizität noch schwach wirkte.

Zweitens erscheint uns das Spielprinzip eher altbacken denn umwälzend: Gänge erkunden, Monster aufspüren, ballern. Wird das wirklich ein Rollenspiel oder eine Art Diablo im All?  Die Story wird à la Metal Gear Solid über Funkkontakt vermittelt. Ihr könnt euch kybernetische Upgrades für Augen, Beine oder Arme einpflanzen, die euch stärken und das Erkunden einfacher machen. Gleichzeitig sinkt mit jedem dieser Eingriffe eure Menschlichkeit. Darauf sollen die NPCs reagieren und diese Dualität soll dafür sorgen, dass ihr das auf 15 bis 20 Stunden ausgelegte Abenteuer noch mal beginnt - vielleicht unter Verzicht auf alle Upgrades.

Hört sich theoretisch gut an, aber gerade für echte Rollenspieler weht hier noch zu viel Actionwind: Es gibt bis auf einen Roboterpartner z.B. keine Party. Ihr seid also immer in einem kleinen Zweierteam unterwegs. Wir sind gespannt auf eine aussagekräftigere Fassung, die sich für eine Vorschau eignet und gerade hinsichtlich der Rollenspielelemente wie Dialogsystem, Figurenverhalten und Entscheidungen konkreter werden kann. All diese Elemente blieben unbeantwortet. Die wichtige Frage ist: Einfacher Kloppmist oder inspirierendes Epos? Der erste Trailer soll demnächst erscheinen.

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