EVE Online
07.07.2011 13:36, Julian Dasgupta

Über Änderungen & Kritik

Als man mit der Entwicklung von EVE Online (ab 49,95€ bei kaufen) begann, war man darauf aus, ein abo-basiertes Spiel zu erschaffen und eine virtuelle Welt zu bieten. Im Laufe der Jahre habe sich der Markt aber verändert und und sei durch neue Geschäftsmodelle wie Free-to-play und Mikrotransaktionen erweitert worden. Man habe immer das Ziel gehabt, dass das Spiel über Jahrzehnte hinweg relevant bleiben soll, darum könne sich CCP inhaltlich aber auch geschäftstechnisch nicht dem Wandel verschließen und müsse Innovationen einbringen - so erklärt Hilmar Petursson in einem ausführlichen Interview bei GI.biz die Einführung von Item-Verkäufen. Ohne Neuerungen bzw. Anpassungen würde ein Spiel irgendwann vom Markt verschwinden.

Als Firma müsse man oft einen Sprung wagen, danach iterieren und verfeinern. Der jüngste Sprung habe offensichtlich mit einem Knall begonnen, so Peturssons Fazit. Auch betont der Studio-Boss nochmals, dass die durchgesickerten Newsletter und Emails missinterpretiert worden seien. Man habe bewusst polarisierend debatiert. CCP sei eine Firma, die den offenen Diskurs im Team zu schätzen wisse.

Er verstehe, dass die Spieler verärgert sein - den Begriff der "goldenen Gans" sei im Rahmen der Newsletter-Diskussion gefallen - dies sei aber keine interne Bezeichnung für das Spiel oder die Community.

Die Leute, die direkt mit den Spielern zu tun hätten, müssten sich schon gut abschotten können, da die Nutzer durchaus auch mal recht "aggressiv" sein könnten. CCP müsse aber trotzdem weiterhin offen sein. Er selbst habe aber in den acht Jahren seit dem Launch noch keinen Spieler getroffen, der nicht absolut enthusiastisch gewesen wäre hinsichtlich dessen, was die Entwickler machen. Zusammen als Gruppe könnten sie aber schon sehr feindselig werden. Das sei aber kein Problem, schließlich gehöre das zu seinem Job. Wenn die Leue aber einzelne Entwickler herausnehmen und gezielt anfeinden würden, gehe das zu weit. Einzelne Teammitglieder wären als die Wurzel alles Bösen bezeichnet worden, obwohl sie nur stellvertretend eine Meinung repräsentiert hatten. Die Spieler sollten sich da lieber an Leute wenden, die zu den Entscheidungsträgern gehören - z.B. Petursson selbst oder der Senior Producer. An anderer Stelle ließ Petursson verlauten, dass einige Nutzer gar per Post Patronen und Baseballschläger gen Reykjavik geschickt hatten.

Hinsichtlich der Frage, ob auch Items mit Gameplay-Wirkung verkauft werden sollen, heißt es:

"Momentan kann ich das nicht kommentieren. Wir haben versprochen, diese Sache mit dem Council of Stellar Management [die Spielervertretung - d. Red.] zu diskutieren. Jetzt darüber öffentlich zu reden, würde heißen, dies nicht zu würdigen. Dieser Dialog mit dem CSM ist wirklich die geeignete Plattform dafür. Es ist kompliziert zu sagen, was Kosmetik ist und was nicht. Es gibt in der Gesellschaft viel Kosmetik, die einen Einfluss auf den größeren Gang der Dinge hat."

Einige Spieler hatten Angeboten, lieber höhere Abo-Gebühren zu zahlen, um die Einführung von Item-Verkäufen zu unterbinden. CCP habe das gehört und sicherlich auch schon mal darüber nachgedacht - allerdings seien längst nicht alle Spieler bereit, einen höheren Grundpreis mit zu tragen. Letztendlich sei es besser, den Spielern verschiedene Optionen zu geben. CCP wolle aber nichts zum Spiel hinzufügen, das die 'Sandbox' beschädigen könnte.

EVE habe sich im Laufe der Jahre schon mehrmals verändert - und jene Änderungen hätten oftmals einigen Nutzern nicht zugesagt. Nach jedem Wandel arbeite man dann stets mit dem CSM und über andere Feedback-Kanäle daran, das MMOG zu verfeinern und anzupassen.

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