WipEout 2048
18.08.2011 13:48, Michael Krosta

gc-Eindruck: Rennsport der Zukunft

Ich bringe es gleich auf den Punkt: Wipeout 2048 (ab 25,95€ bei kaufen) sieht fantastisch aus! Selbst beim Anschluss an einen großen HD-Fernseher hinterlässt die Vita-Grafik trotz sichtbarer Kanten und der niedrigen Auflösung noch einen tollen Eindruck, doch erst wenn man den futuristischen Raser am kleineren Handheld-Bildschirm in Aktion erlebt, lernt man die visuellen Qualitäten dank knackscharfer Texturen und des wahnwitzigen Spieltempos erst richtig zu schätzen. Was Sony hier technisch auffährt, lässt iPad & Co alt aussehen...

Da sich diese moderne Form des Rennsports 2048 gerade erst in der Anfangsphase befindet, erinnern noch viele Teile der Schauplätze an die Städte, wie wir sie heute noch kennen. So führen die Strecken z.B. vorbei an Wolkenkratzern und Stadien, aber schießen dann plötzlich in die Höhe und erlauben mit transparenten Straßenbelägen sowie futuristischen Architekturen einen Blick in die aufregende Zukunft. Diese Mischung aus Alt und Neu wird u.a. bei dem Kurs in Seoul deutlich: Im Vergleich zu Wipeout HD, wo man ebenfalls der südkoreanischen Metropole einen Besuch abstattet, befindet sich die Konstruktion 2048 noch in einem sehr viel früheren Stadium und ist entsprechend anders designt. Zudem wird jede Piste über so genannte Skill-Pfade verfügen: Dabei handelt es sich um Abkürzungen, die jedoch nur dann sinnvoll sind, wenn man die deutlich anspruchsvollere Streckenführung auf diesen Abschnitten auch wirklich beherrscht.

Auch den Schiffen merkt man an, dass sie noch nicht zu den Highend-Modellen gehören, wie man sie in bisherigen Wipeout-Titeln gesehen hat – vor allem die Triebwerke haben mit ihren niedrigen Drehzahlen noch diesen gewissen mechanischen Motoren-Touch und hören sich auch dementsprechend an.

Inhaltlich mag man mit Wipeout 2048 in die zukünftige Vergangenheit zurück gehen, doch hinsichtlich Technik und Features zeigt man sich bei Sony auf der Höhe der Zeit: Neben der Solo-Karriere wird auch eine Online-Kampagne angeboten, die den Spielablauf mit einigen sozialen Elementen bereichern will. Mit der "Near"-Funktion tauscht man z.B. ohne großen Aufwand Geisterdaten mit seinen Bestzeiten untereinander aus. Schießt man einen Konkurrenten ins Nirvana, wird ähnlich Burnout Paradise mit Hilfe der Kamera genau in diesem Moment ein Foto des Opfers geschossen – und auf diesem dürfte er nicht unbedingt lächeln. Der Sieger darf am Ende sogar einen Videoschnipsel – den so genannten Glory Moment – aufnehmen und an die Verlierer schicken. Schadenfreude kann so schön sein. Dass man auch plattformübergreifend mit PS3-Besitzern loslegen kann, ist ja mittlerweile bekannt – man kann es trotzdem nicht oft genug loben. Auch "Augmented Reality"-Ansätze sollen den Weg ins Spiel finden, so dass man mit den Gleitern vielleicht sogar durch die eigene Wohnung jagen kann. Die Zone-Battles, die die Entwickler als "Psychedelic Pixel Party" bezeichnen, sollen ebenfalls wieder am Start sein.

Hinsichtlich der Spielmechanik werden sich Wipeout-Veteranen umstellen müssen: Zwar steht immer noch der Waffeneinsatz im Rausch der Geschwindigkeit im Mittelpunkt, doch sollen die Positionskämpfe stärker auf den Nahkampf ausgelegt werden. Es wird also mehr gerammt, geschubst und gedrängelt als in vorherigen Teilen. Rast man über gelbeFelder bekommt man Angriffswaffen wie Raketen oder Schüsse, grüne Flächen sind dagegen die Anlaufstelle für defensive Systeme wie Minen oder Schilde. Letztere werden übrigens automatisch bei einem Angriff aktiviert, falls man es gerade zur Verfügung hat.

Die Musik spielt bei Wipeout selbstverständlich ebenfalls wieder eine große Rolle, waren die Elektronik-Tracks von Künstlern wie den Chemical Brothers oder The Prodigy doch ein wesentlicher Bestandteil des Kult-Faktors rund um die Serie. Für 2048 werden Remix-Versionen einiger Songs des ersten Wipeout-Spiels aus den Boxen dröhnen – auch Underworld wird mit zwei neuen Werken vertreten sein. Generell soll die Musikauswahl etwas moderner ausfallen und an heutige Trends angepasst werden. Da überrascht es nicht, dass Künstler wie Deadmau5 die Liste ergänzen.

Wipeout 2048 wird vermutlich ein ebenso großartiger Starttitel für die PSVita werden, wie es das Ur-Wipeout für die PlayStation war. Das Konzept mag zwar mittlerweile etwas Staub angesetzt haben, doch ich kann es kaum erwarten, endlich abseits des Messetrubels mit den röhrenden Schiffen über die wunderschönen Pisten zu jagen und den Geschwindigkeitsrausch in vollen Zügen zu genießen.

gc-Eindruck: sehr gut

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