von Marcel Kleffmann,

Persona 5: Game Director bedankt sich bei den Spielern in westlichen Regionen

Persona 5 (Rollenspiel) von Deep Silver
Persona 5 (Rollenspiel) von Deep Silver - Bildquelle: Insidific
Katsura Hashino, der Game Director von Persona 5 (ab 20,85€ bei kaufen) , hat sich in einem Statement im PlayStation.Blog zu Wort gemeldet und sich bei den Spielern in den westlichen Regionen für ihr Interesse an dem Rollenspiel bedankt. Es folgt die Stellungnahme im Originalwortlaut:  "Als Entwickler freut es mich sehr, dass auch außerhalb Japans so viele Menschen Persona 5 spielen. Um ehrlich zu sein, ist es gar nicht so einfach, die Beliebtheit des Spiels im Westen einzuschätzen, da sich unser Team eben in Japan befindet. Wir können darum nicht alle Kommentare und Diskussionen verfolgen. Es wäre großartig, sich mit den Fans in Übersee auszutauschen, aber leider stecke ich im Entwicklerzimmer fest und schlürfe Instant-Ramen. [lacht]

Persona 5 ist eine äußerst 'japanische' Geschichte mit einigen politischen Aspekten. Ich konnte mir also kaum vorstellen, wie westliche Spieler darauf reagieren würden. Mir war jedoch bewusst, dass sich viele Spieler in der westlichen Welt bereits auf Persona 5 gefreut haben, als sich das Spiel noch in der Entwicklung befand. Aus diesem Grund war ich neugierig, wie die Geschichte des Spiels aufgenommen werden würde.

Auf die Gefahr hin, abzuschweifen - ich glaube, dass es in traditionellen japanischen Superheldengeschichten häufig darum geht, gegen Eindringlinge von außerhalb der Gesellschaft zu kämpfen. Die westlichen Geschichten drehen sich dagegen um Bösewichte und Außenseiter, die aus der Gesellschaft selbst kommen. Es existiert dort ein Bewusstsein für eine Gesellschaft, die das Böse selbst erschafft und dafür verantwortlich ist. Dadurch eröffnet sich beim Publikum Spielraum für die eigene Fantasie: 'Das könnte auch ich gewesen sein.' Findet ihr zum Beispiel nicht, dass der Joker aus Batman ein paar gute Argumente hat, die einen ansprechen?

Auch Persona 5 ist eine Superheldengeschichte, in der ihr gegen Schurken kämpft, die aus der eigenen Gesellschaft kommen. Deshalb dachte ich mir, dass dieser Teil anders aufgenommen werden könnte als seine Vorgänger. Ich hätte natürlich auch komplett danebenliegen und dafür kritisiert werden können. Darum hielten sich Spannung und Sorge bei mir die Waage.

Da das Spiel im Westen gerade erst veröffentlicht wurde, möchte ich darauf gerne später zurückkommen, sobald ich Feedback vom westlichen Publikum erhalten habe - wie eure Gameplay-Erfahrungen waren, was ihr beim Spielen gefühlt habt etc. Ich hoffe, dass die Geschichte von Persona 5 bei jedem Spieler einen bleibenden Eindruck hinterlässt.

Ganz egal, welches Projekt als Nächstes kommt - ich liebe es, Rollenspiele zu erschaffen, die berühren und mit denen man sich identifizieren kann, unabhängig von kulturellen Unterschieden. Tatsächlich interessiere ich mich zurzeit sehr dafür, wie man diese Aspekte verstärken kann. Zum 20. Jubiläum der Persona-Reihe letztes Jahr gab ich die Entwicklung der Reihe an meine Nachfolger weiter und verkündete den Start meines neuen Rollenspielprojekts, das in einer Fantasywelt spielen wird.

Egal, ob ein Spiel so wie Persona oder Shin Megami Tensei in der Gegenwart angesiedelt ist oder in einer Fantasywelt: Ich möchte Spiele kreieren, die mittels einer Reise eine wertvolle Erfahrung der Selbstreflexion ermöglichen, während man Charaktere spielt, mit denen man sich auf tief greifender Ebene identifizieren kann. Diese Bestrebungen sind nur möglich dank der positiven Aufnahme der Persona-Reihe und den RPGs von Atlus im Allgemeinen durch die Fans - nicht nur in Japan, sondern weltweit. Ich weiß all eure Unterstützung für den neuesten Teil der Persona-Reihe sehr zu schätzen und hoffe, dass ihr alle Freude an den kommenden RPGs von Atlus haben werdet."


Letztes aktuelles Video: Trailer zum Verkaufsstart

Quelle: PlayStation.Blog, Sony, Atlus

Kommentare

Todesglubsch schrieb am
LP 90 hat geschrieben: ?05.05.2017 22:42
Ich glaube kein einziges Atlus SPiel wurde bisher außerhalb der USA von Sega gepublished, wo beide Vereine halt zusammengeschweißt wurden. Also auch nciht in Japan, Liegt wohl in der typischen japanischen Starre der Kommandostrukture...Atlus lässt sich von Sega dem Publisher nix sagen.
Persona Arena 2 kam über SEGA - und ausgehend von einem NIS-Statement, wurde Atlus nach SEGA-Übernahme deutlich geldgieriger. Die kriegen schon ihre Anweisungen von oben. SEGA hat schlicht keinen Bock. Sie haben in den vergangenen Jahren ja selbst ihre eigenen JRPG-Produktionen nur sporadisch hier rausgebracht.
LP 90 schrieb am
Todesglubsch hat geschrieben: ?05.05.2017 19:31 ...und dabei können Muttersprachler gerne mal nicht "your" von "you're" unterscheiden. :D
Mir sind die Übersetzungschnitzer auch aufgefallen, aber irgendwann hab ich sie einfach überlesen. Sollte nicht passieren - zumindest nicht in den Hauptdialogen und erst recht nicht, nachdem man das Spiel einmal verschoben hat um die Lokalisierung zu verbessern. Mich deucht, man versuchte hier Geld zu sparen, hat bemerkt was für nen Murks man produziert hat und versuchte in letzter Minute alles zu rechten, kam aber nicht hinterher.
Und ganz nüchtern betrachtet: Wenn sie keine einwandfreie englische Lokalisierung hinbekommen, braucht man auch garnicht über weitere Sprachen zu diskutieren. Dann bekämen wir nämlich ein zweites Lucifer's Call / Nocturne. Und. Das. Will. Niemand.
Was ich ja etwas traurig finde ist, dass P5 gute Wertungen bekommen hat. Gute Verkäufe (für ein JRPG). Und der Entwickler sich jetzt im Westen bedankt. Aber der eigene Publisher, Atlus' Besitzer, also SEGA, hatte keinen Bock das Spiel hierzulande zu vertreiben.
Ich glaube kein einziges Atlus SPiel wurde bisher außerhalb der USA von Sega gepublished, wo beide Vereine halt zusammengeschweißt wurden. Also auch nciht in Japan, Liegt wohl in der typischen japanischen Starre der Kommandostrukture...Atlus lässt sich von Sega dem Publisher nix sagen.
Todesglubsch schrieb am
...und dabei können Muttersprachler gerne mal nicht "your" von "you're" unterscheiden. :D
Mir sind die Übersetzungschnitzer auch aufgefallen, aber irgendwann hab ich sie einfach überlesen. Sollte nicht passieren - zumindest nicht in den Hauptdialogen und erst recht nicht, nachdem man das Spiel einmal verschoben hat um die Lokalisierung zu verbessern. Mich deucht, man versuchte hier Geld zu sparen, hat bemerkt was für nen Murks man produziert hat und versuchte in letzter Minute alles zu rechten, kam aber nicht hinterher.
Und ganz nüchtern betrachtet: Wenn sie keine einwandfreie englische Lokalisierung hinbekommen, braucht man auch garnicht über weitere Sprachen zu diskutieren. Dann bekämen wir nämlich ein zweites Lucifer's Call / Nocturne. Und. Das. Will. Niemand.
Was ich ja etwas traurig finde ist, dass P5 gute Wertungen bekommen hat. Gute Verkäufe (für ein JRPG). Und der Entwickler sich jetzt im Westen bedankt. Aber der eigene Publisher, Atlus' Besitzer, also SEGA, hatte keinen Bock das Spiel hierzulande zu vertreiben.
yopparai schrieb am
Englische Muttersprachler sind da vielleicht auch nochmal nen Tick empfindlicher.
LP 90 schrieb am
yopparai hat geschrieben: ?05.05.2017 15:15 Boykottaufrufe sind natürlich Unsinn, es macht das Spiel auch nicht unspielbar. Aber die Beispiele sind schon recht signifikant. Da drauf hinzuweisen finde ich vollkommen richtig, zumal es durchaus Lokalisierungen gibt, die ohne solche Schnitzer auskommen. Ist halt n Unterschied, ob man jetzt ein riesen Fass aufmacht, oder ob man einfach sagt "is so, nächstes Mal bitte besser, Erde dreht sich weiter".
Sache ist halt das Neogaf nie nur das Fass aufmacht sondern gleich ne ganze Raffienerie.
Wobei einige Beispiel bei denen auch fraglich sind und durchaus auch so korrekt sein könnten in der Übersetzung...siehe die Stellen die zu Igor gehören, der bekannt ist für sowas.
schrieb am
Persona 5
ab 20,85€ bei