Activision Blizzard
18.10.2017 19:58, Marcel Kleffmann

Kontroverses Patent: Multiplayer-Matchmaking soll zum Kauf von Ingame-Items verführen

Activision Publishing hat vor zwei Jahren ein exploratives Patent beim amerikanischen Patent- und Markenamt eintragen lassen, in dem mehrere Methoden und Technologien beschrieben werden, die dafür genutzt werden könnten, Spieler zum Kauf von bestimmten Ingame-Gegenständen (Mikrotransaktionen) in Multiplayer-Partien via Auswahlkriterien beim Matchmaking zu animieren. Das besagte Patent ist erst im Oktober 2017 vom Patentamt freigegeben worden und kursiert deswegen nun im Internet.

Eine Implementation dieses Patents, in dem es hauptsächlich um die Sammlung und Auswertung von spezifischen Nutzerdaten geht, könnte zum Beispiel sein, dass via Matchmaking realisierte Multiplayer-Matches zusätzlich durch das im Hintergrund arbeitende Mikrotransaktionssystem so beeinflusst werden, dass sie den Kauf von Ingame-Inhalten idealerweise ankurbeln. So könnten Einsteiger mit einem fortgeschrittenen Spieler oder einem Top-Spieler gezielt zusammengebracht werden, um den Neuling zu ermutigen, Inhalte zu kaufen, die der andere Spiele nutzt oder besitzt. Alternativ könnten Spieler auch "neidisch" auf einen Gegenstand gemacht werden, den sie nicht besitzen. Oder ein Spieler, der laut seinem Profil ein Scharfschützen-Experte sein möchte (Klassenwahl etc.), könnte mit einem fortgeschrittenen Scharfschützen-Spieler "gematcht" werden, um den Neuling zu verleiten, eine bessere Scharfschützenwaffe im Ingame-Shop zu kaufen.

Ein anderes Szenario sieht vor, dass man Spieler, die gerade einen Gegenstand gekauft haben, beim Matchmaking gezielt mit schwächeren Spielern zusammenführt, damit sie ihre "Überlegenheit" gegen andere Spieler "erleben" können. Letztendlich sollen sich die Käufer durch ihren Kauf bestätigt fühlen und noch weiter einkaufen. Die unterlegenden Spieler könnten ebenfalls zum Kauf angeregt werden.

Activision Blizzard hat sich bereits zu Wort gemeldet und klargestellt, dass das Patent von einer Forschungs- und Entwicklungsabteilung (R&D) des Unternehmens eingereicht wurde. Es sei rein explorativ und werde bisher in keinem Spiel eingesetzt - auch nicht in Destiny oder Destiny 2.

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