Bereits auf der E3 haben wir Activisions Wii-Shooter angezockt, in Köln durften wir nun einen weiteren Blick auf das Remake des indizierten N64-Klassikers werfen. Spielbar war allerdings wieder nur der Multiplayer-Modus. Online dürfen bis zu acht Agenten in Spielmodi wie »Deathmatch«, »You only live twice« und »Golden Gun« ran - wir haben auf der Messe den Vier-Spieler-Splitscreen ausprobiert. Die Framerate blieb die komplette Zeit über genau so niedrig wie letztes mal: Auf Dauer gewöhnt man sich dran, doch flüssig ist anders. Dank der verwinkelt aufgebauten Karte voller Beton-Bungalows machte der Shootout trotzdem Spaß. Die Steuerung mit dem Classic-Controller ging beim Testspiel erfreulich feinfühlig von der Hand - alternativ dazu stehen aber auch das Zielen per Wiimote und diverse andere Alternativen auf dem Programm.
Vor dem Gemetzel durften wir bei einem Kampagnen-Streifzug durch den Dschungel zuschauen: Nachdem James mit einer Propellermaschine eine äußerst unsanfte Bruchlandung hingelegt hat, schaltet er ein Mitglied eines Suchtrupps nach dem anderen aus. Ein Gegner wird aus dem Hinterhalt schlafen gelegt, der nächste anderer von einer Pistolenkugel durchlöchert, ein dritter durch die Projektile aus dem aufgehobenen Sturmgewehr. Behutsames Vorgehen ist - zumindest in dieser Mission - sehr wichtig: Bekommt ein Widersacher Wind vom Tod eines Kollegens, hat der Spieler nur noch wenige Sekunden Zeit, ihn ebenfalls zu erledigen. Andernfalls springt kurz darauf jede Menge Verstärkung aus einem Heli.
Von Vorteil ist es also auch, auf den eigentlich schmalen Dschungelpfaden die Augen nach Alternativrouten offen zu halten, welche auf dem Radar angezeigt werden. Schleicht Bond von der Seite über einen Baumstamm zum Gegner, lässt der sich natürlich eher überraschen als bei einem Frontalangriff. All zu lange nach unten schauen sollte man bei dem Balanceakt allerdings nicht. Der Agent ist zwar schwindelfrei, doch der Baumstamm unter seinen Füßen besteht aus extrem verschwommenen, grob gefilterten Monsterpixeln. Die meisten Gräser und Büsche machen aber einen deutlich hübscheren Eindruck. Außerdem schwebten über kleinen Tümpeln hübsche Nebelschwaden.
Die Levels orientieren sich an den Film- und Spiel-Originalen, trotzdem werden innerhalb der vertrauten Kulissen neue Bereiche erforscht. Als hilfreiches Werkzeug soll sich ein Smartphone erweisen: Das Gadget erkennt Zielpersonen und hackt z.B. vom Spieler fernsteuerbare Drohnen sowie kleine Radarstationen, welche Bond danach nicht mehr orten können.
gc-Eindruck: gut
von
Jan Wöbbeking,