Xbox One
13.05.2014 23:01, Julian Dasgupta

Nach Kinect-Schnitt: Keine Angebote für Käufer der ersten Stunde

Seit heute ist es offiziell: Die Xbox One (ab 199,95€ bei kaufen) wird ab dem 9. Juni auch in einer Kinect-losen Version ausgeliefert, die nur 399,99 Euro kosten wird und sich damit im gleichen Preisbereich bewegt wie die PlayStation 4. 

Die Kollegen von Eurogamer.net wollten von Microsoft wissen, ob es denn eine kleine Entschädigung geben wird für die bisherigen Käufer einer Xbox One. Damit spielt man auf eine Maßnahme an, wie sie Nintendo seinerzeit beim 3DS mit dem Botschafter-Programm durchgeführt hatte, nachdem der Preis des 3DS nur sechs Monate nach dessen Stapellauf gesenkt worden war.

Die Antwort: Derartige Pläne gibt es im Falle der bald sieben Monate alten Konsole von Microsoft nicht. So heißt es: "Wie bei vielen Produkten der ersten Generation muss man halt damit rechnen, dass sich das Angebot nach einiger Zeit ändert und weiterentwickelt. Kinect bleibt weiterhin ein integraler Bestandteil unserer Vision. Die Xbox One ist einfach besser mit Kinect, welches Spiele, TV und Entertainment mit Premium-Erlebnissen zum Leben erweckt."

Spencer über Timing & Hardware-Ressourcen

Im Gespräch mit Kotaku äußerte sich Phil Spencer zum Zeitpunkt der Ankündigung. Er habe die ohne Kinect daherkommende Xbox One und die Änderungen bei Xbox Live Gold einfach so schnell wie möglich umsetzen wollen, damit man sich in der 90-minütigen E3-Präsentation dann auch wirklich auf das Spieleaufgebot konzentrieren kann.

Auch schließt der neue Chef der Xbox-Sparte nicht aus, dass man Entwicklern die Freiheit gewährt, die bisher für Kinect reservierten Hardware-Ressourcen für eigene Spiele einzusetzen. Bisher war einer der acht Prozessorkerne für Berechnungen der Sensor-Daten vorbehalten. Das könnte aber auch noch ein Weilchen dauern: Auch wenn Spencer jenen Schritt für möglich hält, meint er auch, man müsse das Thema erst sehr gründlich erörtern, um sich der langfristigen Implikationen klar zu werden.

Bei Forbes lässt Yusuf Mehdi verlauten, man habe schon seit Monaten darüber nachgedacht, wie man sein "Programm iterieren" könne. Die Entscheidung sei keine unmittelbare Folge der Berufung Phil Spencers gewesen. Microsoft sei eben sehr kundenorientiert und nehme sich das Feedback zu Herzen. Dies habe man schon nach der vergangenen E3 gezeigt, als man viele Rückmeldungen auf die eigenen Pläne erhielt und darauf reagierte. Dabei bezieht sich Mehdi natürlich auf Microsofts Pläne für den einstigen Always-on-Ansatz und das Einschränken von Gebrauchtspielen.

Auf die Absatzunterschiede zwischen PS4 und Xbox One angesprochen merkt er an, dass Sony natürlich schon in deutlich mehr Länder im Start sei - Microsoft nur in 13. Auch seien Xbox-360-Besitzer im Schnitt zufriedener mit ihrer Konsole als PS3-Besitzer - der Anreiz, sich eine neue Konsole zu holen, sei dort also derzeit noch geringer. Vielen davon sei der Preis von 499 Dollar eben noch zu hoch gewesen. Mehdi hofft, dass man jene Leute mit der gestrigen Maßnahme schneller dazu bekommt, zur neuen Hardware zu wechseln und sich dann Kinect noch irgendwann später zuzulegen.

Es sei aber überhaupt kein Fehler gewesen, Kinect anfangs an die Xbox One zu koppeln. Man habe die Messlatte für neue Erlebnisse höher setzen wollen und dies auch erreicht, findet Mehdi. 80 Prozent der Leute würden den Sensor nutzen, was "erstaunlich im Vergleich zur vorherigen Generation" sei. Pro Monat würden im Schnitt 120 Sprachbefehle genutzt, bisher seien über eine Mrd. Sprachbefehle eingesetzt worden. Außerdem sei die Konsole im Weihnachtsgeschäft ausverkauft gewesen. Es sei die richtige Entscheidung gewesen - und jetzt sei der Zeitpunkt gekommen, den Leuten weitere Optionen zu bieten.

Mehdi sieht Kinect nach wie vor als Vision mit einem langfristigen Plan. In fünf Jahren werde man jedes Gerät belächeln, mit dem man sich nicht per Sprache verständigen kann. Sprachbefehle würden dann bei allen Systemen zum guten Ton gehören - und mit Kinect sei man eben ein Pionier in dem Bereich.

0
0
Kommentare

Du musst mit einem 4Players-Account angemeldet sein, um an der Diskussion teilzunehmen.

Es gibt noch keine Beiträge. Erstelle den ersten Beitrag und hole Dir einen 4Players Erfolg.