Damals und heute
Als der Dreamcast seinerzeit erstmalig als Konsole Internet-Nutzung anbot, wurde Sega müde belächelt: Ich hab doch zum Surfen meinen PC, reicht doch... Um ehrlich zu sein: Hat es auch. Die Verbindungsgeschwindigkeit des Dreamcast blieb bei ISDN hängen und erst gegen Ende der glorreichen Ära gab es Spiele, die auch Online-Duelle möglich machten. Selbst erste Versuche hinsichtlich Sprachunterstützung gelangen.
Seitdem ist viel passiert: Microsoft hat nach den ersten Startschwierigkeiten und entsprechenden Lernkurven mit Xbox Live auf der 360 einen extrem erfolgreichen Service gestartet, der Spieler mit allem versorgt, was sie brauchen: Angefangen von Gamer-Bildchen bis hin zu Themen für die Benutzeroberfläche und Demos zum Probespielen reicht das Programm. Nicht zu vergessen die Xbox Live Arcade, in der es derzeit fast wöchentlich Nachschub für Retro-Fans und Anhänger unkomplizierter,
|
Über die Systemeinstellungen lässt sich der Internet-Zugang spielend einfach konfigurieren und nachbearbeiten. |
aber dennoch motivierender Action gibt. Auf Internet-Surfen verzichtet man bei Microsoft komplett - immer mit dem augenzwinkernden Hinweis, dass man keinen PC, sondern eine Spielkonsole gebaut habe.
Sony hingegen baute bei der PS2 vornehmlich auf gemeinsames Online-Spiel, was aber an instabilen Servern und einer uneinheitlichen Spieler-Kennung krankte. Das Ergebnis: Immer mehr Unmut innerhalb der PS2-Fangemeinde.
Mit der PlayStation 3 möchte Sony die Gunst der Stunde nutzen und beweisen, dass man nicht nur die eigene Online-Vergangenheit analysiert hat, sondern auch genau schaut, was die Konkurrenz macht.
Das Angebot
Getreu der Prämisse, dass die PlayStation 3 nicht als Konsole, sondern als Computer deklariert wird, der im Wohnzimmer Platz finden und das neue Multimedia-Zeitalter (natürlich samt Blu-ray-Unterstützung) einleiten soll, bietet Sony mehr an als nur ein einfaches Äquivalent des Microsoft´schen Marktplatzes. Denn außer einem Shop serviert Sony auch einen vollwertigen Browser zum Surfen.
Konfiguration/Anmeldung
Die Konfiguration des Netzwerk-Zugangs läuft genauso einfach wie bei der Xbox 360. Sprich: Ihr könnt die PS3 automatisch nach den optimalen Einstellungen suchen lassen. Für Sonderfälle, besondere Router- und Firewall-Einstellungen etc. lässt sich natürlich auch alles haarklein manuell einstellen.
Doch für die Anmeldung und damit der Einstellung der Online-Identität (ggf. mit Kreditkarten-Daten für die Shop-Nutzung), die im Stile des Gamertags auch bei Spielen eingesetzt wird, empfehlen wir ein USB-Keyboard, das vollkommen problemlos eingestöpselt werden kann. Auch das Surfen geht damit wesentlich leichter von der Hand. Denn ansonsten seid ihr auf eine
|
Alles im Überblick: Der PS3-Internet-Browser zeigt euch alle geöffneten Fenster an. Umgeschaltet wird mit den Schultertasten. |
Eingabe im Stile des virtuellen PSP-Touchpads (die wiederum an ein minderbemitteltes Mobiltelefon erinnert) angewiesen. Und diese Methode ist der nächsten Generation nicht nur unwürdig, sondern auch langwierig, fehleranfällig und unnötig kompliziert. Wäre es wirklich so schwer gewesen, eine komplette virtuelle Tastatur einzubauen?
Internet
Vorausgesetzt, man nutzt ein Keyboard und hat die PS3 an einen HD-Fernseher angeschlossen, hinterlässt das Surfen von der Couch einen guten Eindruck. Und selbst mit der ungeliebten virtuellen Tastatur kann man sich an das Wohnzimmer-Internet gewöhnen. Zumal die PS3 auch verschiedene Seiten parallel darstellen kann: Hier wird dann über die R2- und L2-Tasten durchgeschaltet.
Bei manchen Flash- und Java-Applikationen kann es allerdings vorkommen, dass entweder gar nichts passiert oder das jeweilige Applet nur stotternd abgespielt wird. Als Basis diente die US-Retail-PS3 mit Firmware 1.54. Da wir noch nicht absehen können, mit welcher Firmware die deutsche Variante ausgeliefert wird und ob diese Störungen davon abhängig sind, kann es sein, dass hierzulande alles wunderbar funktioniert.