E3-Vorschau: Crackdown 3 (Arcade-Action)

von Benjamin Schmädig



Entwickler:
Publisher: Microsoft
Release:
15.02.2019
15.02.2019
15.02.2019
Erhältlich: Digital, Einzelhandel
Erhältlich: Digital, Einzelhandel
Spielinfo Bilder Videos
Bissige Banden

Und genau daran setzt Crackdown 3 an. Denn anstatt einen roten Faden auszulegen, fördert es das freie Chaos noch stärker und auf interessante Art, indem es Agenten schalten und walten lässt, wie sie gerne möchten. Der Kniff: Ihr ganzes Tun beeinflusst, wie die Welt auf sie reagiert. Denn jede nennenswerte Aktion wie das Zerstören einer Tankstelle hat Auswirkungen auf die Gang, in deren Bezirk sie gerade wüten. „Gangs bite back“ nennen die Entwickler das, ganz wörtlich also „Die Gangs beißen zurück“.

Wie und wann wird man dabei nie genau wissen. Die Banden verstärken aber ihre restlichen Posten, greifen den Agenten mit einer größeren Gruppe selbst an und
Über das Sammmeln von Geschicklichkeits-Kugeln verbessern Agenten erneut entsprechende Attribute.
Über das Sammmeln von Geschicklichkeits-Kugeln verbessern Agenten erneut entsprechende Attribute.
irgendwann taucht der Boss der jeweiligen Fraktion auf, um dem Treiben des Gesetzeshüters ein Ende zu bereiten. Wüsste man von Beginn an, wo der sich befindet, könnte man übrigens sofort dessen Quartier stürmen, um ihn oder sie beseitigen – theoretisch jedenfalls.

Eine große Anziehungskraft

Und während die Entwickler in ihrer Präsentation abseits der zehnminütigen Demo so spielen, zeigen sie auch einige weitere Neuerungen. Sie greifen Gegenstände etwa mitten im Flug, um sie sofort auf Gegner zu werfen, und zerstören die Stromzufuhr von Geschütztürmen sowie elektrischen Zäunen, um selbige auszuschalten. Sie erobern außerdem einen Wachposten, der durch Geschütze gesichert ist – Letztere hätten sie dann bemannen können, gaben sich aber damit zufrieden, sie als passive Unterstützung zu genießen.

Ach, und sie fanden eine Waffe, die Fahrzeuge sowie andere Objekte der unmittelbaren Umgebung anzieht und eine riesige Explosion auslöst. Klingt pubertär, ist es auch, passt zu Crackdown aber wie die Faust aufs Auge.
Die Welt reagiert auf das, was die Agenten in ihr tun.
Die Welt reagiert auf das, was die Agenten in ihr tun.


Und dann tauchte plötzlich die riesige Videoprojektion einer Person auf, die das Treiben gar nicht lustig fand und den Agenten just mit gewaltigen Einschlägen bombardierte. Das Wichtige daran: Dieser Moment hätte an jedem Ort und zu jeder Zeit stattfinden können – wann immer das Maß eben voll ist. Das ist der Spielfluss, der das dritte Crackdown auszeichnen soll.

Ringe und veränderliche Vehikel

Eine Geschichte gibt es natürlich ebenso; sie dreht sich um das vermeintliche Treiben eines Unternehmens namens TerraNova, dem man - wahlweise übrigens alleine oder kooperativ bis zu viert - auf die Schliche kommen soll. TerraNova gehört nämlich die komplette Insel New Providence, also das diesmalige Einsatzgebiet (zweieinhalb Mal so groß wie das damalige Pacific City) und scheint für verheerende Angriffe auf mehrere Städte verantwortlich. Ein Hauptquartier konnte die Agentur in dem fremdregierten Gebiet diesmal nicht errichten, sich verändernde Fahrzeuge nutzen die Agenten allerdings nach wie vor.

Es wird zudem erneut Nebenmissionen geben, die Kennern der Vorgänger bekannt vorkommen sollen. Dazu zählen Stunt-Herausforderungen, die durch  Ringe gekennzeichnet sind. Was wäre ein guter Agent auch ohne einen Sinn für erholsame Freizeitbeschäftigung?
 

AUSBLICK



Die Faszination Crackdown zu beschreiben ist gar nicht so einfach, weil das Spiel im Grunde nur ein Werkzeug zum fantasievollen Austoben ist. Allerdings könnte dem dritten Teil genau das erneut so gut gelingen wie kaum einem anderen Spiel, weil es die eigene Figur so konsequent von der Umgebung entkoppelt, dass man seiner rohen Fantasie freien Lauf lassen kann. Umso sinnvoller ist es, diese Freiheit zum grundlegenden Prinzip der neuen Kampagne zu machen: Dass die virtuelle Welt auf das Tun des Spielers reagiert, anstatt ihn in eine Missions-Schablone zu pressen, könnte das kreative Chaos jedenfalls noch stärker betonen. Dass sich die eigentliche Action dabei nicht wirklich zu verändern scheint, ist vielleicht kein dicker Pluspunkt, stört mich so weit aber nicht. Sorgen machen ich mir nur um die Technik, allem voran die niedrige Bildrate, die gerade in einem Shooter mit so schneller Action und akrobatischen Herausforderungen unbedingt höher sein sollte – auf Xbox One X übrigens erst recht! Ohne das und ohne „Gangs bite back“ selbst erlebt zu haben, halte ich meine Freude über das endlich kommende Crackdown 3 vorerst im Zaum. Ein großer Spaß ist es aber schon jetzt allemal!

Einschätzung: gut

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Kommentare

DARK-THREAT schrieb am
Sigistauffen hat geschrieben: ?19.06.2017 11:27 Was ist eigentlich aus der angekündigten, physik-basierten Zerstörungsorgie geworden? Ich seh nette Eplosionseffekte wie in so ziemlich jedem anderen modernen Spiel, aber von kollabierenden Wolkenkratzern fehlt jegliche Spur.
Das soll, auch wegen der genutzten Cloudengine, nur im Online-Multiplayer der Fall sein. Offline ist dies nicht gut möglich, man will ja auch offline zocken können.
johndoe1887640 schrieb am
Sigistauffen hat geschrieben: ?19.06.2017 11:27 Was ist eigentlich aus der angekündigten, physik-basierten Zerstörungsorgie geworden? Ich seh nette Eplosionseffekte wie in so ziemlich jedem anderen modernen Spiel, aber von kollabierenden Wolkenkratzern fehlt jegliche Spur.
Hab ich mich auch gefragt.
Was musste ich mir da damals anhören, als ich die Cloud-Funktion in Frage gestellt habe.
Die Cloud würde am Ende der One sogar helfen mit der PS4 aufzuschließen und Sony killen (halt wieder mal - wie so oft).
Jetzt sagt kein Mensch mehr was davon.
Aber das würde für mich sowieso nix ändern.
Ich hab es mit Teil 1 insgesamt 2 mal auf meine 360 damals probiert - einmal allein und einmal im Koop - und empfand es als eine der langweiligsten Spielerfahrungen in meiner Spielerkarriere. Hab das jetzt verfolgt, weil es mich interessiert hat, ob die was Besseres draus machen oder es einfach genauso weiterführen.
Da überrascht mich jetzt noch am meisten die Previewbewertung "Gut", was eigentlich eine Beleidigung vieler guter anderer Titel darstellt, die ebenfalls als "gut" bewertet werden und dafür aber in Sachen Technik, Präsentation, Charaktere oder auch Story viel mehr zu bieten haben.
Denn das was ich von den Vorgängern kenne und hier lese, ist für mich nix anderes als all das, was man in SR4 geboten bekommen hat - nur mit Humor, Story, etc. und in technisch besser. Und das heißt was! Hätte niemals gedacht, dass ich ein SR4 jemals in technischer Hinsicht loben würde!
Wenn man dann bedenkt, wie lang das Game jetzt schon in Entwicklung ist und es im Zuge der One X Ankündigung (True 4K) gezeigt wurde, isses dann echt fast schon peinlich.
Vorbei die Zeiten, in denen Epic auf die Bühne kommt und ne Gears Demo mit den Möglichkeiten der Hardware präsentiert.
Womit ich wiederum dazu komme:
Waffenmutti87 hat geschrieben: ?16.06.2017 20:22
EllieJoel hat geschrieben: ?16.06.2017 18:33 Also das Video das man bei der E3 gezeigt hat war an lächerlichkeit und peinlichkeit nicht mehr zu überbieten...
Sigistauffen schrieb am
Was ist eigentlich aus der angekündigten, physik-basierten Zerstörungsorgie geworden? Ich seh nette Eplosionseffekte wie in so ziemlich jedem anderen modernen Spiel, aber von kollabierenden Wolkenkratzern fehlt jegliche Spur.
DeckelDrauf schrieb am
Hans Gruber hat geschrieben: ?17.06.2017 11:03 Hatte Crackdown eigentlich schon immer diesen cel-shading look?
Ja hatte Crackdown immer, sowohl Teil 1 als auch Teil 2.
Raskir schrieb am
Oh ja und wie. Naja persona geht schon noch aber vor allem EDF ist hässlich wie die Nacht. Und einer der 3 besten Shooter die ich je gespielt habe :D
Und Crackdown könnte in eine ähnliche kerbe schlagen. Visuell nicht beeindruckend aber spielerisch vielleicht eine mords gaudi. Was braucht der zocker mehr? Ok local coop, buddies, chips und gesöff dann hätte er alles
schrieb am