Test: Vessel (Plattformer)

von Benjamin Schmädig



Vessel (Plattformer) von Zoo Games
Vessel
Entwickler:
Publisher: Zoo Games
Release:
kein Termin
01.03.2012
11.03.2014
Spielinfo Bilder Videos
Fluros sind verdammt vielseitige kleine Helfer. Sie springen auf Knöpfe, sie zwängen sich durch Gitterstäbe, sie laufen mir hinterher - aber wehe, die bauchgroßen Bälle bestehen nicht aus Wasser, sondern aus Feuer. Dann nehme ich besser die Beine in die Hand und gehe der versengenden Berührung aus dem Weg. Nur wenn ich Dampf benötige... dann locke ich einen Fluro mit der richtigen Wegfindung in ein Wasserbecken und schon zischt nebliger Dunst in die Höhe!

Auf Umwegen nach Hause

Ich weiß gar nicht, wo ich anfangen soll; am liebsten hätte ich Vessel gleich in der Einleitung komplett beschrieben - die polternden Böden und rasselnden Gelenkketten der Steampunk-Kulisse, das elektronische Summen der beruhigenden Musik, die vielen kleinen Aha-Momente der tollen Physik.

Vielleicht fange ich einfach am Anfang an, als der geniale Wissenschaftler M. Arkwright eine Art Roboter erschaffen hat, genauer gesagt einen Samen, der bei Berührung mit Flüssigkeit zu einer feuchten Kugel wächst, die automatisch auf Knöpfe springt. Es versteht sich von selbst, dass diese Fluros den Menschen viel Arbeit abnehmen und Arkwright ein gefülltes Konto bescheren. Doch die Sache hat einen Haken, natürlich! Denn eins der Fluros schlägt seinem Erfinder glatt die Tür vor der Nase zu. Was führt die eigenmächtige Wasserkugel bloß im Schilde?

Unglücklich: Der Tüftler M. Arkwright wird von seinen eigenen Erfindungen ausgesperrt.
Unglücklich: Der Tüftler M. Arkwright wird von seinen eigenen Erfindungen ausgesperrt.
Mir bleibt nichts anderes übrig, als Arkwright in sein eigenes Haus zurück zu lotsen und das angerichtete Unheil gerade zu biegen. Schließlich muss er den Gerüchten über eine Fabrik nachgehen, in der Fluros angeblich für Unruhe sorgen. Sogar ganz neue Fluros soll es geben...

Physik? Logisch!

Wie in vielen Knobel-Abenteuern ist es meist die Suche nach dem Ausgang, die mich antreibt. Türen müssen geöffnet werden - viele Türen! Und dafür kippe ich klobige Hebel, die an die Weichensteller alter Eisenbahnen erinnern. Ich lege Samen neben Wasserbecken, die daraufhin zu Fluros werden und sich durch Gitter quetschen, um ferne Knöpfe zu drücken. Später erhalte ich einen tragbaren Wassertank, mit dem ich Flüssigkeit aufsaugen oder versprühen kann. So kann ich jederzeit aus Samen Fluros machen oder Wasser in Tanks füllen. Manche Maschinen werden auch mit Dampf angetrieben - ein Spritzer Wasser auf loderndes Feuer und das Tor geht auf. Bis auf nebensächliche Kleinigkeiten sind das die gleichen Levels wie im zwei Jahre alten PC-Original.

Es ist so wundervoll durchschaubar: Wasser fließt nach unten, es reagiert mit Feuer, Hebel setzen Mechanismen in Gang und Schaukeln pendeln physikalisch korrekt. Vessel verzichtet völlig zurecht auf eine Anleitung; durch spielerisches Experimentieren habe ich alles gelernt, wozu Arkwright imstande ist. Und immer staune ich über liebevolle Details wie zitternde Fluros, die beim Anblick von Arkwrights Wasser-Staubsauger ihre spitzen Ärmchen angsterfüllt einrollen und den Blick demütig senken.

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