Test: Infinity Blade (Action-Adventure)

von Paul Kautz



Infinity Blade
Entwickler:
Publisher: Epic Games
Release:
kein Termin
09.12.2010
Spielinfo Bilder  
iPhone-Spiele. Das ist doch so Zeugs wie Angry Birds, Flight Control oder Doodle Jump. Simpler Kinderkram, der genauso simpel aussieht, nicht wahr? Tja. Teilweise schon. Und dann gibt es auch noch Spiele wie Infinity Blade.

Und täglich grüßt der God King

Mächtiges Schwert gegen mächtigen Gegner - Infinity Blade ist ein Actionspiel der ganz besonderen Sorte.
Mächtiges Schwert gegen mächtigen Gegner - Infinity Blade ist ein Actionspiel der ganz besonderen Sorte.
Rache ist ein Gericht, das über mehrere Generationen serviert werden muss. Jedenfalls in der Welt von Infinity Blade. Papa wurde vom »God King« dahingemeuchelt, jetzt liegt es an Sohnemann, diese Schmach wieder auszubürsten. Er nimmt Vadders alte Sachen, setzt sich seinen Helm auf, nimmt Schwert und Schild undmacht sich auf den Weg zum Übelwicht, der auf seinem Thron ganz oben in einer verfallenen Burg wartet. Auf dem Weg dahin fällt ein knappes Dutzend seiner Schergen dem sicher geführten Schwert des Jünglings, bis ebendieser vor dem Götterkönig persönlich steht. Die Stunde der Rache ist gekommen: Hier ein Hieb, da ein Stich, dort eine Parade - äh. Schlatz-schlatz-schlitz, zack ist der Spross im Eimer. Noch ein höhnischer Spruch des God Kings hinterher, der kaum eine Schramme  aufweist, und schon beginnt das Spiel von vorn: Der eigene Sohn schwört Rache für den ermordeten Vater, nimmt seine alten Sachen, setzt seinen Helm auf, nimmt Schwert und Schild...

Diese ständige Wiederholung nennt sich »Blutlinie« und ist ein gerissener Kniff der Entwickler - aus zwei Gründen: Erstens greift das System nur beim God King. Verliert man den Kampf gegen einen vorherigen Gegner, wird einfach der direkt davor liegende Checkpunkt geladen. Beim God King aber hat man nur einen Versuch - versagt man, ist die nächste Generation an der Reihe, und zwar wohlgemerkt von ganz vorne am Schlosseingang. Der andere Punkt ist, dass alle Ausrüstungsgegenstände, Geldvorräte und Heiltränke im Erbe enthalten sind - scheint ein gutes Testament gewesen zu sein. Allerdings haben in der neuen Blutlinie auch alle Gegner an Kraft und Erfahrung gewonnen, wodurch sie nach dem Sieg mehr Gold und Erfahrungspunkte abwerfen, wodurch man schneller im Rang aufsteigt und wiederum mehr Punkte in die persönlichen Eigenschaften investieren kann - das gilt auch für den Fall, dass man den God King schlägt, was nach ein paar Blutlinien möglich ist. In der nächsten werden dann alle Gegner (inkl. des neuen God King) nur nochmals stärker, allerdings gibt es auch einen sehr wertvollen Ausrüstungsgegenstand. All das entwickelt eine beträchtliche Sogwirkung: Okay, bloß nicht treffen lassen, schön ausweichen, argh, wieso kommt der so schnell wieder zu sich, neiiiiiin, nicht treffen, arrrrrrrgh, verdammt, schon wieder verloren - aber nächstes Mal erwische ich dich, du Drecksack!

Der Wischer des Todes

Grafisch gibt es auf den iPlattformen gegenwärtig keine Konkurrenz zu dem Spiel - die neue Unreal-Engine zaubert höchst beeindruckende Bilder auf die Touchscreens.
Grafisch gibt es auf den iPlattformen gegenwärtig keine Konkurrenz zu dem Spiel - die neue Unreal-Engine zaubert höchst beeindruckende Bilder auf die Touchscreens.
Infinity Blade nimmt den Spieler an die sehr kurze Leine: Frei herumlaufen darf man nicht, die Wege sind klar definiert. Genau genommen darf man nur leuchtende Punkte antippen, um von A nach C zu kommen. Und was ist mit B? Das sind gelegentliche Abzweigungen, die man erkunden darf, um Extrakämpfe zu führen und dafür Boni zu kassieren - Erfahrungspunkte, Geld, Heiltränke, gelegentlich auch neue Ausrüstungsgegenstände. Steht  man in männlicher Pose vor einem Gegner, geht der Kampf noch lange nicht los: Man darf sich noch ein wenig umsehen (um weitere Extras einzusacken) undInformationen über den Feind einsehen. So erfährt man, auf welcher Stufe er ist, mit welchen Zaubern er angreifen kann und gegen welche Attacken er resistent ist - den einen juckt Feuer nicht, der andere lacht nur über Gift. Aber wer will denn nur studieren, Action ist angesagt!

Und genauso schnell wieder abgesagt, denn Infinity Blade ist kein Buttonmasher. Genau genommen verpasst man dem Feind bestenfalls einen Kratzer, wenn man einfach drauflos schlägt - und kassiert einen mächtigen Hieb als Antwort. Hier wird der Spruch umgedreht: Verteidigung ist der beste Angriff! Hat man eine Zeit lang erfolgreich verteidigt, ist der Widersacher kurzzeitig geschwächt - dann ist es an der Zeit, ihn mit

Größe: 331 MB
Getestete Version: 1.1
Preis (11.1.2011): 4,99 Euro
erfordert iPod touch 3G oder höher
einzelnen Attacken, Kombos oder Zaubersprüchen einzudecken. Um ihn soweit zu bekommen, stehen einem drei Möglichkeiten zur Verfügung: Blocken, ausweichen und parieren.

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