Vorschau: Project Zero (Action-Adventure)

von Jörg Luibl



Project Zero
Entwickler:
Publisher: Wanadoo
Release:
kein Termin
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ab 160,78€
Spielinfo Bilder  
Für Survival-Horror-Fans ist die PS2 ein Eldorado: Resident Evil, Alone in the Dark und natürlich Silent Hill 2 lassen Albträume wahr werden. Dass das Genre spielerisch noch lange nicht ausgereizt ist, zeigt jetzt Project Zero, das in den USA als "Fatal Frame" veröffentlicht wird. Tecmos Geisterhaus-Odysse kann mit innovativen Ideen und jeder Menge Gänsehaut-Atmosphäre aufwarten. Ob sogar die Angstschweißqualitäten von Silent Hill 2 erreicht werden könnten, klärt unsere Preview!

Ein verfluchtes Haus

Ein Schriftsteller und sein Team verschwinden bei der Buch-Recherche in einem alten japanischen Herrenhaus. Unheilvolle Geschichten ranken sich um das verlassene Anwesen, das angeblich Ort vieler grausamer Verbrechen war - sogar von einem teuflischen Kult ist die Rede. Als sich der junge Autor Mafuyu auf die Suche macht, geht auch er in den finsteren Fluren verloren. Ihr übernehmt die Rolle seiner Schwester Miku, die den mysteriösen Ereignissen auf den Grund gehen will.

Schatten an der Wand

Die Entwickler haben sich ohne große Effekthascherei bewusst auf zwei Dramaturgie-Elemente beschränkt, die sie meisterhaft in Szene setzen - Licht und Geräusche: Treppen knarzen, Stimmen flüstern und Schatten huschen plötzlich an Euch vorbei. Hinzu kommen sehr stimmungsvolle Zwischensequenzen,die teilweise bewusst verzerrt oder in Schwarz-Weiß gehalten sind. Insgesamt hinterlässt die Grafik zwar einen stimmungsvollen Eindruck, kann aber nicht mit dem Feinschliff von Silent Hill 2 glänzen. Wer Letzteres oder Resident Evil gespielt hat, wird sich sofort heimisch fühlen: Ihr steuert die zierliche Miku durch vorgerenderte Räume, könnt das Interieur untersuchen, Gegenstände aufnehmen, müsst kleine Rätsel lösen und natürlich gegen die zahlreichen Geister bestehen; gespeichert wird nur an bestimmten Punkten. Zwischendurch findet Ihr Notizen, Kassetten und andere Hinweise, die langsam aber sicher auf eine höchst bedrohliche Ursache der vielen Zwischenfälle hindeuten. Neben der automatischen Kartierung sorgt vor allem das schöne Diagramm mit Charakter-Übersicht dafür, dass Ihr die zahlreichen Story-Zusammenhänge durchschaut.

Bitte lächeln!

Keine Knüppel, keine Pistolen, keine Schrotflinten, keine Flammenwerfer - die zierliche Miku kann bei ihren Nachforschungen lediglich auf eine übernatürliche Kamera zurückgreifen. Diese lässt sich aber wie eine Waffe nutzen, denn Ihr müsst alle Geister durch den Sucher anvisieren, den Auslöser im richtigen Moment betätigen und schon kann sich die exorzistische Kraft des Blitzes entfalten. Im Laufe des Spiels könnt Ihr unterschiedlich starke Filme finden, die quasi als Munitionsersatz dienen. Sehr motivierend ist die Tatsache, dass Ihr die Kamera aufwerten und Spezial-Eigenschaften aktivieren könnt. Werden die umherirrenden Geister auf ein Foto gebannt, gibt es Punkte. Diese könnt Ihr wiederum in die Präzision oder die Schnelligkeit der Kamera bzw. eine Bonus-Fähigkeit, wie z.B. das gleichzeitige Zurückdrängen eines Geistes bei Fotoschuss, investieren. Je näher Ihr die Wesen herankommen lasst, desto mehr Zeit hat der Blitz und desto höher fallen die Punkte aus.

Geisterjagd mit Angstgarantie

Wer beim Stichwort Geister an die guten alten Ghostbusters, Caspar oder Luigi`s Mansion denkt, sollte einen weiten Bogen um Project Zero machen. Die ätherischen Gestalten, die Euch auf den Fluren heimsuchen gehören zur bösartigen, gemeinen und erschreckenden Sorte. Meist warnt Euch Euer sechster Sinn in Form einer Leuchtanzeige oder ein tiefkehliges Röcheln, dass sich jemand nähert. Dann solltet Ihr schnell Eure Kamera ausrichten und vor allem das Gesicht des ruhelosen Toten anvisieren. Seid Ihr zu langsam, stürzen sich die gierigen Geister auf Euch und saugen Eure Lebenskraft ab. Abhilfe schaffen da die zahlreichen Kräutermedizinen.
 

AUSBLICK



Eines ist nach unserem ersten Hausbesuch klar: Tecmo wird das Genre des Survival-Horror um eine weitere spielerische Nuance bereichern. Technisch bleibt man zwar auf Resident Evil-Niveau und auch optisch wird man keine neuen Akzente setzen, aber atmosphärisch gibt`s einen Leckerbissen, der dank des meisterhaften Einsatzes von Schatten und Geräuschen für Gänsehaut sorgt. War Silent Hill 2 über weite Strecken wie ein verstörender Abstieg in die ekelerregenden Abgründe der menschlichen Seele, konzentriert sich Project Zero trotz vieler Gemeinsamkeiten noch intensiver auf das Angsterlebnis und plötzliche Schockmomente. Wenn das Verhältnis von Rätseln und Geisterjagd stimmt und keine großen Pannen im Spieldesign auftauchen, könnte Project Zero ganz oben mitspielen.
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