Die freie Berufswahl
Auf der gamescom konnte ich kurze 20 Minunten des Einstiegs von Mount & Blade 2 spielen – und wer die Reihe kennt, der weiß, dass dieser Einblick kaum etwas der Spieltiefe abbilden kann. Bannerlord funktioniert dabei genau wie der Vorgänger: Zu Beginn startet man als allein reisender Recke auf der Übersichtskarte einer fiktionalen Welt, die von verschiedenen Fraktionen und Königreichen beherrscht wird. Vom ersten Moment an stehen einem alle Wege und Möglichkeiten offen. Egal ob Händler, Söldner, Raub- oder weißer Ritter: ich habe die freie Wahl. Meine ersten Schritte führen mich in eine kleine Siedlung, in der ich von meinem Startguthaben einen kleinen Trupp schwächlicher Nahkämpfer und Bogenschützen zusammenstelle, stelle Nahrungsversorgung und Besoldung meiner Soldaten sicher und hole mir im Dorf, welches sich wie alle Niederlassungen frei in der 3D-Ansicht betreten lässt, einen Auftrag ab.
Egal ob Raubritter oder Händler - jede Karriere ist möglich.
Die geforderte Rettung einer nahen Karawane der herrschenden Fraktion, die von Banditen angegriffen wird, gerät aber schnell zur Katastrophe. In der Feldschlacht werden meine wenigen, gnadenlos unterlegenen Truppen von den überlegenen Wegelagerern aufgrund einer Mischung aus schlechter Führung und komplizierter Tastenbelegung brutal niedergemacht. Das ist zwar ärgerlich, aber dafür versprühen die Schlachten, ähnlich wie auch im Multiplayer, eine herrlich geerdete Atmosphäre. Zwar sind die Kämpfe meist etwas zu hektisch und wirken teils wenig koordiniert, mit ihren brutalen Nahkämpfen und dem umfangreichen Befehlssystem direkt im Gefecht ist Mount & Blade 2 aber noch immer völlig ohne Konkurrenz. Die ordentliche Kulisse trägt mit ihren Panoramen und Material-Details wie gegerbtem Leder und Rüstungs-Verzierungen deutlich zu dieser Stimmung bei, wenngleich sie keine technischen Zeichen setzen kann.
Suche Armee, werde reisen!
Die ersten Kämpfe haben es in sich.
Bannerlord ist – zumindest in dieser Demo – zudem verzeihender als der Vorgänger. Verliere ich die Schlacht, behalte ich wenigstens mein Geld und den Inhalt meines Inventars, darf aber natürlich die Mission Privatarmee wieder von vorne beginnen. Also auf in das Dorf einer anderen Fraktion, neue Truppen angeheuert und einen leichteren Auftrag ausgewählt.
Das Abschlachten mehrerer Gruppen herumziehender schwacher Plünderer gelingt dann auch etwas besser. Beute und Gefangene wandern in mein Inventar und stehen meiner Hauptfigur zur Verfügung, die in der Demo zwar vorgefertigt, im fertigen Spiel aber frei erstellbar ist. Vom Helm über Arm, Bein, Brust und Fußpanzer können ebenso dutzende Rüstungsteile angelegt werden wie Beile, Bögen oder Schwerter. Cool: Es gibt extra einen „zivilen“-Ausrüstungsreiter, der die Kleidung festlegt, mit der man die Festungen von Herrschern betritt oder in Städten herumstreift. Zudem besitzt der Charakter ein umfangreiches Fähigkeitensystem für z.B. Kampf und Reiterei.