Alptraumhaftes Schicksal
Beyond Divinity spielt ebenfalls im finsteren Universum von Divinity, was storymäßig aber auch schon die einzige Verbindung zum Vorgänger darstellt. Das actionreiche Rollenspiel macht durch eine ganz neue Story neugierig: Eigentlich seid ihr ein treuer Diener des Guten, doch dämonische Mächte kreuzten die Seele eures strahlenden Recken mit der eines Todesritters, so dass ihr nun an euren Erzfeind gekettet seid. Fortan zieht ihr als unfreiwilliges "Pärchen" durch die unbekannte Umgebung, die voller Gefahren ist. Euer Ziel ist die Aufhebung des lästerlichen Fluchs, wofür ihr erst die magische Kunst des Spaltlaufens zwischen den Welten erlernen müsst.
| Eine Horde unvorsichtiger Skelette verbrennt sich die Finger an eurer kleinen Party. |
|
Flucht aus der Vorhölle
Am Anfang seid ihr noch weiter von der im Titel genannten Göttlichkeit entfernt, als ihr euch das vorstellen könnt, denn ihr müsst erst einmal aus einem alptraumhaften Verlies entfliehen. Zu zweit, ohne Rüstung und nur mit einem Schwert ausgestattet beginnt ihr euer Abenteuer in einem dunklen Loch, das voll von den Gebeinen gemarterter Gefangener ist. Rasch wird klar, dass der Weg ins Freie nur durch die Höhle des Löwen führt, wo grausame Folterknechte, deren ergebene Imp-Sklaven und riesenhaftes Getier auf euch lauern. Ein wilder Kampf entbrennt, den ihr ohne eure Zaubertränke nicht für euch entscheiden könntet. Denn wann immer einer der beiden stirbt, ist eure Reise vorzeitig beendet!
Bewährtes Gameplay
In Beyond Divinity ist nur ein Charakter spielbar, dessen Äußeres und spezielle Ausprägung als Kämpfer, Magier oder Überlebenskünstler ihr aber bestimmen könnt. Das einfache, süchtig machende Spielprinzip erinnert eher an Sacred oder Diablo, denn an klassische Rollenspiele aus dem Hause Black Isle. Erfahrungspunkte erhalten eure wackeren Helden für gelöste Quests oder beim Kämpfen. Steigt einer euer Charaktere auf, könnt ihr bestimmen, ob er stärker, agiler, geschickter, schneller oder klüger werden soll. Bei einem Kämpfer könnt ihr zudem spezielle Fähigkeiten im Nahkampf erwerben, die beispielsweise die Genauigkeit eurer Treffer verbessern.
Reaktionsarme Streiter
In den zahlreichen Kämpfen gegen die typischen Fantasy-Monster offenbart Beyond Divinity erste Schwächen, denn die Steuerung der zwei Helden auf einmal ist recht ungenau. Zwar müsst ihr nicht wie bei Diablo die ganze Zeit auf den Gegner klicken, eure Recken reagieren aber nicht immer gleich. Darüber hinaus ist die Wegfindung der Helden nicht ganz ausgereift, da sie öfters in Sackgassen feststecken. So kann es vorkommen, dass der eine schon wieder kämpft, während der andere noch durch die schlecht beleuchteten Gänge irrt. Zum Glück gibt es eine Pausenfunktion, in der ihr in Ruhe Befehle erteilen könnt.
Sprachausgabe fehlt
Anders als bei Diablo spielen die oft erheiternden Dialoge eine viel größere Rolle, da es auch darauf ankommt, wie ihr euch hierbei entscheidet. Bringt ihr einem Verdurstenden Wasser oder spart ihr lieber Zeit und überlasst den Bedauernswerten seinem quälenden Schicksal? Dann erfahrt ihr aber auch nicht, was er vielleicht Wichtiges zu sagen hat. Leider fehlt bislang noch die Sprachausgabe, welche eigentlich enthalten sein sollte. Ob diese noch rechtzeitig integriert wird, muss daher bis zum geplanten Release im April abgewartet werden.
| Mit derart effektvoll dargestellten Blitzen dürft ihr als Magier eure Feinde elektrisieren. |
|
Kaum grafische Neuerungen
Trotz der nunmehr 3D-animierten Charaktere und der effektvollen Magie hängt die mit einer isometrischen Perspektive ausgestatteten Grafik vergleichbaren Spielen wie Sacred oder Dungeon Siege hinterher. Prägendstes Merkmal der düsteren Optik ist wieder ein gewisser Hang zur Derbheit, die mit viel Blut, Fleisch und Knochen arbeitet.
Man darf also gespannt sein, wie das Spaltlaufen und die versprochene Puppenbeschwörung optisch umgesetzt werden. Insgesamt ist die Darstellung so ziemlich dieselbe wie beim Vorgänger, allerdings noch etwas kleinteiliger und unübersichtlicher. In dem Wirrwarr aus Dreck, Holzresten und Müll fitzelige Kleinteile wie ein wichtigen Schlüssel zu finden, ist daher schon fast ein Verdienst für sich.