Die Animationen von Lucasarts waren in den 90ern schon deutlich flüssiger und vielfältiger als die von Daedalic später Ich weiß noch, wie ich Whispered World gespielt habe (sehr schönes Adventure übrigens). Die Hintergrundgrafiken waren echt schön gemalt, aber Guybrush Threepwood hatte in Monkey Island 2 mehr Gesichtsanimationen als alle Charaktere in Whispered World zusammen.
Vorschau: The Lord of the Rings: Gollum (Action-Adventure)
von Jan Wöbbeking,
AUSBLICK
Nach dem holprigen State of Mind bin ich nach wie vor ein wenig skeptisch, ob Daedalic es schafft, Gollums schleichlastigem Kletterausflug einen durchweg runden Spielfluss zu verpassen. Mit dem ungewohnt großen Action-Adventure wagt sich das Studio schließlich in neue Genre-Gefilde, in dem sich die technisch bisher nur durchwachsen anmutenden Kulissen mit extrem aufwändig produzierter Konkurrenz messen müssen. Beim Vorspielen wirkten das Auskundschaften der finsteren Höhlen und das vorsichtige Umschleichen der Wachen durchaus unterhaltsam - auch wenn die Klettertouren noch nicht überall flüssig ineinander übergingen. Wenn das Team hier die passende Mischung findet, könnte sich ein schöner Rhythmus aus gemütlicher Erkundung, Stealth-Kills, Rätseln mit KI-Kooperation und schneller akrobatischer Flucht entfalten. Außerdem bietet das Thema der gespaltenen Persönlichkeit natürlich viel Spielraum für spannende Entscheidungen. Sie sollen im Laufe der Reise eine wichtige Rolle spielen, ihre erzählerische Umsetzung wurde allerdings nicht präsentiert. Noch lässt sich auch nicht einschätzen, wie die Spielmechaniken ineinandergreifen - daher sind wir gespannt auf die nächste spielbare Version. Der Herr der Ringe: Gollum soll im dritten Quartal 2022 für PC, PlayStation 4 und 5, Switch sowie Xbox One und Series X/S erscheinen.
Einschätzung: befriedigend