Vorschau: Company of Heroes 3 (Taktik & Strategie)

von Eike Cramer



Company of Heroes 3: Harter Kampf im Wüstensand
Schlacht in der Wüste
Entwickler:
Publisher: Sega
Release:
23.02.2023
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Spielinfo Bilder Videos
Mit Company of Heroes 3 kehrt diesen November eine prägende Echtzeit-Strategie-Reihe auf die Schlachtfelder des Zweiten Weltkrieges zurück. Mit Italien und Nordafrika gibt es gleich zwei neue Schauplätze - und mittels Co-Development will Relic zusammen mit den Fans ein Spiel für die Fans von Company of Heroes entwickeln. Wir konnten bereits einen ersten Story-Einsatz mit dem Deutschen Afrikakorps bestreiten. Wie heiß die Gefechte unter der gleißenden Sonne der Sahara wirklich sind, lest ihr in der Vorschau.

Eine deutsche Kampagne


Moment mal – Afrikakorps? Ja! Company of Heroes 3 ist der erste Haupttteil der Serie, der einen deutschen Feldzug bieten wird. Mit Rommels Panzerarmee geht es im Wüstensand von Ägypten, Libyen und Tunesien gegen Montgomerys Desert Rats. Die Story-Kampagne soll wie in den Vorgängern mit cineastischer Inszenierung aufwarten und einen klaren roten Faden verfolgen. Nordafrika ist nach West- und Ostfront sowie der Schlacht in den Ardennen ein angenehm unverbrauchter Schauplatz für die Reihe – bei dem die Dünen der Sahara viel Raum für heiße Gefechte zwischen Panzer 3 und Crusader bieten. Von Tobruk bis El Alamein sollen laut den Entwicklern natürlich alle relevanten Schlachten vertreten sein und es wird sowohl deutsche und italienische Einheiten der Zeitperiode geben. Völlig neu ist die Sicht der Deutschen aber nicht: Die beiden Company of Heroes - Erweiterungen Opposing Fronts und Tales of Valor boten bereits deutsche Kampagnen.

Panzerschlacht im Wüstensand: In der Kampagne ist die Wehrmacht in Form des Deutschen Afrikakorps der Hauptprotagonist.
Panzerschlacht im Wüstensand: In der Kampagne ist die Wehrmacht in Form des Deutschen Afrikakorps der Hauptprotagonist.
Tobruk? El Alamein? Falls ihr im Geschichtsunterricht nicht aufgepasst haben solltet: Der 1940 von Italien initiierte Überfall auf Ägypten geriet nach der englischen Reaktion schnell zum Desaster. Nachdem die Wehrmacht 1941 mit ihrem Eingreifen zunächst eine schnelle Niederlange der Italiener verhindern konnte, war das „Afrikakorps“ unter der Führung von Generalfeldmarschall Rommel spätestens nach der verlorenen, zweiten Schlacht von El Alamein am 23. Oktober 1942 in der Defensive. 1943 mussten sich die geschlagenen Reste der Achsenmächte aus Nordafrika zurückziehen, kurz darauf landeten die Alliierten auf Sizilien. Dennoch wurde das vor allem von Panzerschlachten geprägte Duell in der Wüste im Nachhinein als Gentleman-Krieg glorifiziert. Die Realität ist – wie so oft – auch hier eine andere. Krieg bleibt eben Krieg.

Das wissen wohl auch die Entwickler von Relic, die zu ahnen scheinen welche Rasierklinge sie hier reiten müssen. Entsprechend betonte man dann auch, dass man sich der historischen Verantwortung bewusst sei und definitiv keine Verklärung dieses Konfliktes betreiben wolle, der die Staaten Nordafrikas verwüstete und rund 400.000 Tote und Verwundete forderte. Zu sehen gab es von der Story aber außer einiger Bekenntnisse zu historischer Authentizität und Vor-Ort-Recherche mit Einheimischen nichts. Denn auch die erste Story-Mission, die für mich frei spielbar war, schwieg sich zum Kontext der Kampfhandlungen weitestgehend aus.

Im Süden viel Neues?


Spielerisch bleibt Company of Heroes 3 seinen Wurzeln treu – und das im Guten wie im Schlechten. Noch immer befehlige ich im klassischen Echtzeit-Stil aus der Vogelperspektive eher kleinere Verbände in Kompaniegröße. Meine Squads aus Panzergrenadieren, Pionieren und Co. können Positionen mit leichter oder guter Deckung einnehmen, Maschinengewehre decken Feuerwinkel effizient ab und es gibt Upgrades und aktive Fähigkeiten wie Truppmaschinengewehre oder Splittergranaten.

Heiß und staubig: Die Wüste Nordafrikas ist das Gegenteil des russischen Winters aus Company of Heroes 2.
Heiß und staubig: Die Wüste Nordafrikas ist das Gegenteil des russischen Winters aus Company of Heroes 2.
Außerdem können die Soldaten im Rang aufsteigen und werden so deutlich effizienter – ich sollte meine Jungs also nicht blind verheizen, sondern die Trupps bei Verlusten zurückziehen und an der Basis, vorgeschobenen Außenposten oder Sanitätsfahrzeugen mit Nachschub ausstatten. Natürlich gibt es auch Panzer, Aufklärungsfahrzeuge, Artillerie und Panzerabwehrkanonen. Dazu finden sich aktive Fähigkeiten wie Luftschläge oder speziell bestellbare Einheiten wie die italienischen Guastatori. Kurz: Company of Heroes 3 ist und bleibt Company of Heroes. Große Experimente oder Risiken gehen die Entwickler auf den ersten Blick nicht ein, sondern schrauben eher im Detail.
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Kommentare

4P|Eike schrieb am
PierreDolas hat geschrieben: ?13.07.2022 21:18
Entsprechend betonte man dann auch, dass man sich der historischen Verantwortung bewusst sei und definitiv keine Verklärung dieses Konfliktes betreiben wolle, der die Staaten Nordafrikas verwüstete und rund 400.000 Tote forderte.
Sorry aber das mit den 400.000 Toten klingt einfach falsch, wo kommt diese Zahl her? Bei allem was ich zu diesem Thema finden konnte geht man von ca. 100.000 Toten aus.
Die Zahl der Toten ist tatsächlich etwas hochgegriffen, aber die Gesamtverluste der Kriegsparteien alleine (natürlich inklusive Verwundeter, Vermisster und Gefangener) beträgt rund 840.000 Soldaten. Zivilisten sind hier nicht mit eingerechnet. Ich glaube "Tote" ist aber tatsächlich etwas zu ungenau, es sind "Tote und Verwundete" unter Soldaten, darunter auch Soldaten die an Krankheit verstorben sind. Das war ein typisches "Verluste = Tote" Missverständnis.
Es ist allerdings auf die Schnelle in der Tat sehr schwer, zivile Opfer in Nordafrika zu beziffern. In keiner der offiziellen Statistiken werden die unter Kolonialherrschaft stehenden Libyen, Tunesien, Marokko oder Algerien getrennt aufgeführt. Da die Kämpfe aber dort auch in den Bevölkerungszentren stattgefunden haben, werden hier sicher noch tausende Zivilisten dazukommen.
PierreDolas schrieb am
Entsprechend betonte man dann auch, dass man sich der historischen Verantwortung bewusst sei und definitiv keine Verklärung dieses Konfliktes betreiben wolle, der die Staaten Nordafrikas verwüstete und rund 400.000 Tote forderte.
Sorry aber das mit den 400.000 Toten klingt einfach falsch, wo kommt diese Zahl her? Bei allem was ich zu diesem Thema finden konnte geht man von ca. 100.000 Toten aus.
Temeter  schrieb am
CoH2 war aber eher enttäuschend. 7 Jahre später und es war 1 Schritt vor, 1 Schritt zurück.
Gerade was mit den Doktrinen gemacht wurde geht gar nicht. KA ob Relic es überhaupt noch drauf hat.
4P|Eike schrieb am
Imperator Palpatine hat geschrieben: ?13.07.2022 15:51 Bereits das Add-On " Opposing Fronts " hatte eine deutsche Kampagne. Und dann noch einmal Tales of Valor.
Danke für die Hinweise dazu, die Add-Ons für CoH1 hatte ich diesbezüglich nicht mehr auf dem Zettel. Ich hab das angepasst und präzisiert.
schrieb am

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