Im Namen der Wissenschaft?Verwirrt? Ich war es jedenfalls, als vor einem knappen Jahr die offizielle Ankündigung eintrudelte. Aber es war von einer Revolution die Rede, die "eine völlig neue Generation von DS-Spielen" einleiten sollte. Also wartete ich gespannt. Die Beschreibung klang viel versprechend: Ihr übernehmt nicht zum x-tausendsten Mal die Rolle eines Helden, dessen Familie durch ein mysteriöses Dimensionstor verschleppt wurde, woraufhin in dessen Schicksalsbuch der Punkt "Weltrettung" hektisch aufblinkt. Vielmehr muss ein außerirdischer Professor auf eurem
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Diese Fähigkeiten zieht ihr wie Abziehbilder vom Touchscreen und "klebt" sie auf das Ziel. |
Planeten notlanden, wobei die Energieversorgung seines Schiffes auseinander fällt. Später werdet ihr die eigentlichen Absichten des alten Herren erfahren, aber zunächst rekrutiert er als Wiederbeschaffungsmaßnahme seiner Energiezellen einen Bub namens Terry.Also schlüpft ihr in die Rolle des Jungen, um... Nein, das tut ihr nicht! Ihr seid ihr selbst. Der Spieler vor dem Touchscreen. Der Herr über den Stift. Bevor ihr startet, fragt euch der Professor deshalb über euren Namen, eure Lieblingsspeise und andere Eigenheiten aus. Somit leitet der (menschlich aussehende) Außerirdische nicht Terry durch das Abenteuer, sondern euch. Ihr wiederum übernehmt die Kontrolle über den Jungen und durchstreift auf dem unteren Bildschirm eine Welt, die an die Fantasy-Schauplätze herkömmlicher Rollenspiele erinnert. Auf dem oberen Schirm seht ihr den Professor, wie er in seinem Raumschiff werkelt und euch Hinweise gibt oder einfach nur das Geschehen kommentiert. Auch wenn sich die Sprüche schnell wiederholen: Er lockert die Stimmung immer wieder mit einem witzigen Kommentar auf.
Dröge ActionDas Raumschiff ist übrigens kein besserer Bildschirmschoner, denn ihr könnt die Zentrale mit Terry betreten - um zu schlafen (speichern), ein Bad zu nehmen (Gesundheit wieder herstellen) oder zu kochen. Letzteres dürft ihr erst, wenn ihr eine Schürze tragt. Mit dem Finden der entsprechenden Kleider "erlernt" ihr auch andere Berufe. Als Koch braut ihr z.B. Tränke, die eure Werte aufbessern. Oder ihr verfeinert aufgelesenes Obst und Gemüse, die dadurch mehr Wirkung zeigen als im Rohzustand. Wenn ihr Terry etwas zu Essen gebt, bessert sich sein Zustand übrigens nicht umgehend, sondern erst
im Laufe der Verdauung. Was komplizierter klingt als es ist;
es dauert einfach
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Die Wiederbeschaffung der Kristalle ist für den kleinen Terry ein großes Stück Arbeit. |
eine Weile, bis er nach die Mahlzeit Wirkung zeigt. Pluspunkte sammelt bei mir dafür das Steigern der 30 Werte, weil sich Terrys Fähigkeiten nur dann verbessern, wenn ihr sie auch anwendet.Wenig begeistert bin ich hingegen vom Kern des Abenteuers, dem eigentlichen Spiel. Denn so sehr ich als Spieler einbezogen werde, so wenig wirkt sich das spürbar aus. Ob ich nun selbst Terry sein soll oder der Lenker am DS ist mir egal - und so steuere ich den jungen Kerl durch eine Vielzahl von Höhlen, in denen besiegte Monster beim mehrmaligen Betreten der Räume wieder auferstehen, wälze mich von einem Zwischengegner zum nächsten, plappere im nächsten Ort mit den Bewohnern, um dann eine weitere Höhle zu durchforsten...Das wäre zu verkraften, wenn wenigstens die Action (soweit man in dem niedlichen Rollenspiel davon sprechen kann) stimmen würde. Doch der egoistische Terry erledigt den besten Teil ja selbst! Ich bewege ihn vor einen Feind, gehe zum Angriff über und schon macht sich der Kerl über seinen Gegner her. Ich darf zwar noch Spezialattacken sowie Zaubersprüche einsetzen (nett: mit dem Stift wird eine Art Abziehbild aus dem Zauberbuch gelöst und genau so auf das Ziel aufgetragen), aber spätestens wenn Terry gegen etliche Scharen unbedeutender Widersacher seine Werte aufbessern muss, nur um irgendwann dem Boss gegenüber treten zu können, wird das Untätigsein zur drögen Farce.