Zurück zu den Anfängen
Wer hätte das gedacht? Die Serie, deren Ursprungskonzept als Prince of Persia: Assassins begann, kehrt nach gut 75 Millionen verkauften Spielen (Quelle: vgchartz.com) wieder zu ihren Ursprüngen zurück. Zumindest im weitesten Sinne: Denn hinter Assassin's Creed Chronicles (ACC), deren erster Teil der als Trilogie konzipierten Serie in China spielt, steckt seitwärts scrollende Action. Die etwa fünf bis sechs Stunden dauernde Kampagne erinnert immer wieder an den Klassiker von Jordan Mechner: Man kämpft, man springt, man muss die Laufwege der Wachen studieren. Allerdings hat das verantwortliche Studio von Climax (
Silent Hill: Shattered Memories,
Sudeki) gleichermaßen akribisch wie behutsam die Mechanik modernisiert und Elemente eingebaut, die man sofort mit Assassin’s Creed assoziiert.
Das weitgehend klassisch seitwärts scrollendem Action-Adventure erinnert häufig an Jordan Mechners Klassiker Prince of Persia.
Zu den Modernisierungen gehört z.B. die Entscheidung, das Geschehen nicht wie früher auf zwei Dimensionen zu reduzieren, sondern die so genannte 2,5D-Perspektive zu verwenden. Sprich: Man bewegt sich zwar auf der jeweiligen Spielebene nur von rechts nach links oder oben nach unten, kann aber durch Laufen "in den Bildschirm hinein" oder "aus dem Bildschirm heraus" die Ebene wechseln. Populäre Vertreter sind z.B. Pandemonium oder NiGHTS into Dreams, aber auch Trials Fusion setzt auf diese Elemente. Und mit Aktionen wie dem von einem Adlerschrei untermalten "Todessprung" in rettende Heuhaufen, dem Verstecken in Menschentrauben sowie zahlreichen anderen Kleinigkeiten baut Climax genug Versatzstücke ein, um aus dem auch häufig an
Mark of the Ninja erinnernden Action-Adventure ein Assassin's Creed zu machen. Übrigens eines, das ursprünglich als Teil des Season-Pass für Unity geplant war, dann aber wegen des Wegfalls der kostenpflichtigen Zusatzinhalte für eine Einzelveröffentlichung vorbereitet wurde.
Schöne Grüße von Ezio
Das Artdesign vermischt nicht nur in den Zwischensequenzen zahlreiche Stile zu einem ansehnlichen Ganzen.
Dass man auf ein erzählerisch gut ausgearbeitetes Universum zurückgreifen kann, zahlt sich aus. Man installliert mit Ezio Auditore den Helden von Teil 2, Brotherhood sowie Revelations und damit eine der populärsten Figuren der Serie als Mentor der ehemaligen Konkubine Shao Jun. Schade, dass der charmante Italiener nur einen Cameo-Auftritt hat. Offensichtlich wollte man die Rolle der Protagonistin nicht verwässern, die als letztes überlebendes Mitglied der Assassinen-Bruderschaft in den Wirren der ausklingenden Ming-Dynastie um ihr Überleben kämpft. Und um eine Reliquie, die ihr von Ezio anvertraut wurde und die auch großes Interesse beim herrschenden Kaiser (natürlich ein Templer) hervorruft. Der Rachefeldzug beginnt in einem Gefängnis, aus dem Shao ausbrechen muss und das für den Spieler quasi den Tutorial-Level darstellt, in dem man erste unbewaffnete Schritte unternimmt. Man lernt, die Schatten als Versteck zu nutzen und geschickt von Versteck zu Versteck zu huschen. Man verwendet erste Ablenkungsmanöver wie Pfiffe oder Böller. Und man lernt natürlich auch Meuchelmorde oder das Kämpfen gegen Gegner, die einen beim Heranschleichen bemerkt haben.