Planung, Liquidierung, Schadenfreude
Video:
Der Launch-Trailer stellt die Klassen und andere Feinheiten vor.
Am deutlichsten wird die Verwandtschaft im Missionsdesign: Wie in
Fireteam Bravo 1 und 2 schleiche ich durch Lagerhallen und blinkende Schaltzentralen. Ein Blick auf die zoombare Karte zeigt mir, in welchem Stockwerk meine Widersacher lauern. Wenn ich blindlings voranstürme, bin ich ruck-zuck erledigt. Rahmenhandlung als auch Präsentation sind so ideenlos, dass sie nach einem Tutorial in einem kurzen Intro-Video abgehandelt werden: Herzlich willkommen in der multinationalen Spezialeinheit! Und jetzt geh Terroristen jagen, welche allerlei böse Terroristen-Sachen machen.
Als ich mich mit dem faden Drumherum arrangiert hatte, kamen die typischen Stärken der Entwickler zum Vorschein: Die Redmonder haben immer noch ein Händchen dafür, spannende Missionen mit einem gut dosierten Schwierigkeitsgrad zu designen. Kompakt genug, um bequem den Weg um die nächsten Biegungen planen zu können, aber trotzdem mit genügend alternativen Routen, auf denen ich die Gegner kalt erwischen kann. Die Schulterkamera lässt genügend Bewegungsspielraum für einen schnellen Blick um die Ecke. Am durchwachsenen Deckungs-System hätten die Entwickler aber noch feilen sollen, denn vor allem am Rand von Durchgängen gestaltet sich das Herauslehnen oft fummelig.
Sabotage will gelernt sein
Die Missionstypen sind vielfältig aufgebaut: In den Schleich-Varianten gilt der
Erledigt man einen Gegner unbemerkt mit dem Messer oder mit Schalldämpfer-Einsatz, spült das Bonus-Punkte aufs Konto.
Auftrag sofort als gescheitert, wenn ein Gegner Alarm schlägt oder ich in eine Sprengfalle tapse. Die tückischen Laser lassen sich entschärfen, indem ich einfach nah genug heran schleiche und auf ein Touchscreen-Symbol tippe. Auf die gleiche Weise sabotiere ich die Technik von Raketen oder Flugzeugturbinen. Bei anderen Jobs geht es hektischer zur Sache. Unter Zeitdruck stürme ich auf verschanzte Feinde zu und springe über Brüstungen, damit ich rechtzeitig bei der Bombe oder einer Geisel bin. Auch der goldene Mittelweg ist enthalten: Ein wenig schleichen, ein wenig Brechstange. Die Tempowechsel, mehrere Ziele und der faire Schwierigkeitsgrad sorgen für spannende Infiltrationen.
Vor dem Einsatz entscheide ich mich für eine von sechs Klassen, welche ich nach und nach mit neuen Waffen, Fähigkeiten und Ausrüstungs-Gegenständen ausrüste. All zu viele sind es zwar nicht, aber es langt, um sich ideale Kämpfertypen für spezielle Missionen zu basteln. Ein kleiner Kontrapunkt ist die nicht immer glaubwürdig agierende KI: Einige Schergen besitzen die Fähigkeit, durch Wände zu schauen. Andere können sich partout nicht entscheiden, ob sie aus der Deckung springen wollen oder nicht. Das Ergebnis erinnert an rhythmische Sportgymnastik auf Speed. Zum Glück treten solche Macken nur gelegentlich auf.