Bizarre Menschenjagd
Ultra Despair Girls ist zeitlich zwischen den Ereignissen aus
Trigger Happy Havoc und
Goodbye Despair angesiedelt und behandelt das Schicksal von Komaru Naegi, die von Unbekannten entführt und anderthalb Jahre völlig isoliert in einem Appartment gefangen gehalten wurde. Als eines Tages plötzlich ihre Zimmertür aufgerissen wird, erwartet sie statt der ersehnten Rettung allerdings gleich der nächste Alptraum: Die ganze Stadt wird von einer mordenden Meute mechanischer Monokuma-Bären überfallen, denen auch ihre Befreier nicht gewachsen scheinen.
Am Ende landet sie vor einem bizarren Kindertribunal, das sich zum Ziel gesetzt hat, alle Erwachsenen zu töten. Auch Komaru steht auf ihrer Abschussliste. Allerdings soll sie ihren kindlichen Peinigern erst noch zur Unterhaltung dienen und im Rahmen eines morbiden Spiels gejagt werden.
Erst Geisel, dann Gejagte - Komaru stolpert von einem Alptraum in den nächsten.
Dank einer überlassenen Strahlenwaffe und ihrer schizophrenen, aus Trigger Happy Havoc bekannten Begleiterin Toko Fukawa schlägt sich Komaru jedoch weit besser als erwartet und es keimt neue Hoffnung in ihr auf.
Hoffnung und Verzweiflung liegen bei DanganRonpa aber bekanntlich sehr dicht beieinander und so wird die Flucht von allerlei verstörenden Figuren und Vorkommnissen flankiert, bei denen auch immer wieder erzählerische Bögen zum Vorgänger geschlagen werden. Zwar werden auch Neueinsteiger mit den wichtigsten Ereignissen und Zusammenhängen vertraut gemacht, Serienkenner blicken aber natürlich weit tiefer in die verwobenen Abgründe der makaberen Anime-Saga.
Feuer frei!
Wie in den Adventure-Vorgängern machen Story und Dialoge den Großteil der Spielzeit aus. Dazwischen steuert man Komaru aus der Schulterperspektive durch Towa City, wo sie sich mit ihrer Hacking-Gun allerlei mechanischer Angreifer erwehren muss. Neben klassischen Monokumas, die einem mit scharfen Stahlkrallen auf die Pelle rücken, bekommt man es auch mit kriechenden, fliegenden und rollenden Exemplaren zu tun, die zum Teil sogar über Schutzschilde und Schusswaffen verfügen.
Jede Gattung hat dabei individuelle Schwachstellen, die es vor allem mit spezieller Munition auszunutzen gilt. Die Hacking-Gun erlaubt den Einsatz bis zu acht verschiedener, meist nur begrenzt vorrätiger Munitionsarten. Diese reichen von konventionellen Projektilgeschossen über Funksignale zum Aktivieren und Manipulieren elektrischer Schaltkreise bis hin zu niederstoßenden Druckwellen.
Ungleiches Paar: An der Seite ihrer schizophrenen Bekanntschaft versucht Komaru dem mörderischen Treiben in Towa City zu entkommen.
So kann man Gegner munitionssparend in Abgründe schubsen, als Köder verwenden, kollektiv unter Strom setzen oder von ferngelenkten Autos überfahren lassen.
Dadurch ergeben sich auch interessante Kombinationen und Kettenreaktionen, deren perfekter Einsatz in speziellen Arealen sogar belohnt wird. Auch auf besonders treffsichere Schützen warten lukrative Extras, obwohl das Zielen trotz diverser Hilfen so seine Tücken hat. Vor allem bei größeren Gegnermengen oder Bosskämpfen sowie in verwinkelten Gängen gehen Kamera und Kollisionsabfrage gerne mal auf Abwege. Im späteren Spielverlauf kann auch das Wechseln der Munitionsarten etwas nervig sein, da schnelle diagonale Steuerkreuzbewegungen einfach zu selten korrekt erkannt werden und man beim Umweg über Pausemenü und Touchscreen stärker aus dem Spielfluss gerissen wird.