Eigenwillige Ermittlungsmethoden
Ich schlüpfe in die Rolle des Polizisten John "Loose" Kannon, der seinem Kampf gegen Drogenbarone nicht gerade gesetzestreu führt: Gleich zu Beginn lösche ich zwei komplette Gangs mit der Bleispritze aus, welche gerade im Keller eines Reihenhauses einen fetten Deal abwickeln wollten.
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Auf iPhone 4 und iPad 2 lässt sich die Sicht steuern, indem man das Gerät dreht - was vor allem auf einem Bürostuhl gut funktioniert. |
Der noch auf dem Tisch liegende Berg Geld wandert direkt in meinen privaten »Fonds«, damit ich in Informanten und das Studium meiner Tochter investieren kann. Auch meine Partner haben nach einem kurzen Streit nichts mehr an der unkonventionellen Polizeiarbeit auszusetzen.
Meine Mission führt mich in finstere Hinterhöfe, Lagerhallen und die Gemäuer eines aufgekratzten schwulen Stripclubbesitzers. Leider hat Gameloft offenbar vergessen, ein ordentliches Spiel um all die lustigen Zwischensequenzen zu basteln: Im Endeffekt laufe ich ständig nur von einem Checkpoint zum nächsten und erledige sämtliche Gangster, welche sich mir in den Weg stellen. Zur Hilfe kommen mir dabei jede Menge freischaltbarer Wummen, Schutzwesten und eine obligatorische Bullet-Time-Zeitlupe. Ein derart actionbetontes Spiel ist natürlich nicht per se etwas Schlechtes – doch hier wurde die Massenabfertigung schrecklich altbacken umgesetzt.
Wo ist das Spiel?
Thematisch bieten die Kulissen zwarjede Menge Abwechslung, doch ich bewege mich fast immer durch einen engen Korridor. Auch der niedrige Schwierigkeitsgrad trägt seinen Teil zur Monotonie bei: Wenn es brenzlig wird, gibt es fast immer eine sichere Biegung, hinter der ich mich vor den tumben Widersachern verstecken kann – denn in diesem Spiel regeneriert sich die Lebensenergie besonders flott. Um das Problem etwas zu verringern, kann man die Schwierigkeit im Menü immerhin etwas erhöhen. Zwischendurch werden immer wieder kurze Quicktime-Events eingestreut. Wenn ich z.B. einen potentiellen Informanten verhöre, tippe ich unter Zeitdruck auf Dialogzeilen und Polizei-Marken, damit ich mein Opfer mit den passenden Drohungen einschüchtern kann.
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Passend zum Thema gibt's aggressiven Hip-Hop von Freeway & Jake One, Beanie Sigel und Apathy zu hören. |
Auch Faustkämpfe oder das Bedienen eines Krans werden mit simplen Minispielchen gesteuert, die aber noch weniger Spaß machen als der Rest. Noch schwächer präsentiert sich der Multiplayer: Es dürfen immerhin bis zu zwölf Spieler antreten, doch die bekriegen sich nur in einfachen (Team-) Deathmatches auf vier Karten, welche durchgängig ruckeln und in unseren Testspielen unter starken Verbindungsprobleme litten. Auf dem iPad machen die Story-Schießereien übrigens noch am meisten Laune, weil die Sicht und die virtuellen Knöpfe sich auf dem größeren Touchscreen deutlich entspannter und feinfühliger bedienen lassen. Auf dem iPhone kann es in hektischen Situationen aber etwas fummelig werden. Die grafische Qualität der Universal-App ähnelt sich auf allen Plattformen stark: Auf dem iPad 2 werden die Kanten schöner geglättet und das Spiel läuft einen Deut flüssiger, aber auch auf dem iPod Touch 4G oder dem iPad 1 stimmt die Performance.