Reiner Luxus oder echter Spielspaß-Mehrwert? Gaming-Monitore im Vergleichstest
Aktuelle Smart-TVs passen eigentlich recht gut zu den Ansprüchen eines PC-Spielers. Aber nicht jeder will seinen Gaming-PC im Wohnzimmer parken, und für eine zweite Glotze ist im „Arbeitszimmer“ kein Platz mehr. Außerdem kann ein Fernseher nicht die gleiche Kombination aus niedriger Reaktionszeit und hoher Bildwiederholrate bieten wie ein Gaming-Monitor. Neuere Smart-TVs bieten zwar 120 Hertz (Hz) Bildwiederholrate – ein Traum für Konsoleros – da fängt für viele PC-Zocker der Spaß aber gerade erst an. Gerade wenn es in wettbewerbsorientierten Shootern wie Call of Duty – Modern Warfare II oder dem Klassiker CS:GO um Millisekunden geht, kann der eigene Monitor eigentlich nicht fix genug sein.
Auch ein guter Büro-Bildschirm ist nicht unbedingt eine Alternative zum Gaming-Monitor, da fürs Arbeiten andere Prioritäten gesetzt werden. Die Bildwiederholrate liegt meist bei 60 Hz, völlig ausreichend, um Excel- oder Word-Fenster flüssig verschieben zu können. Fürs Spielen genügt das aber nicht. Hohe Farbtreue und Farbraumabdeckung sind wichtig für Bildbearbeitung und mögen für Fotografen oder Grafiker eine große Rolle spielen, treten aber in den Hintergrund, wenn man sich in Spiele wie NFS: Unbound oder The Callisto Protocol vertieft.
Unterschiedliche Philosophien
Im Test treten fünf Kandidaten von BenQ, AOC, Medion und Dell gegeneinander an. Schon auf den ersten Blick unterscheiden sich die Geräte teils stark, ihnen gemein ist aber eine schnelle Reaktionszeit, eine Bildwiederholrate von mindestens 120 Hz und die Integration von gamingspezifischen Extras wie etwa verschiedene Farbprofile für unterschiedliche Spielegenres oder ein einblendbares Fadenkreuz.
Auffällig anders sind der Dell Alienware AW3423DW und der AOC AGON AG493UCX
Ein ganz schöner Brummer: der AOC AGON AG493UCX füllt den ganzen Schreibtisch - und bietet einen großen Blickwinkel.
. Beide Monitore sind so genannte Ultra Wide Bildschirme. Dieser Geräte verabschieden sich vom klassischen Seitenverhältnis 16:9 zu Gunsten eines noch breiteren Bildes. 21:9 (beim Alienware) oder gar 32:9 (beim AGON) sind hier das neue Maß der Dinge. Im Büro ersetzt so ein einzelner Monitor zwei Bildschirme im Standardformat. Viel wichtiger für Spieler ist aber die Immersion, also das Gefühl sich tatsächlich im Spiel zu befinden, die ein Ultra Wide Display bieten kann. Unterstützt wird das zusätzlich noch dadurch, dass Ultra Wide Monitore curved, also gekrümmt, sind. Die Krümmung soll dafür sorgen, dass der Betrachtungsabstand zur Monitorebene auch an den Rändern der gleiche ist wie in der Monitormitte. Zusätzlich sitzt man beim Spielen gefühlt tatsächlich mehr im Spiel statt davor.
Die anderen drei getesteten Gaming-Bildschirme im Format 16:9 sehen dagegen ziemlich normal aus. Hier liegt der Unterschied in Detail: Alle Geräte 32 Zoll Diagonale, aber nur Medion nutzt beim Erazer Spectator X10 (MD 22094) ein günstigeres 165 Hz QHD-Panel mit 2.560 x 1.440 Pixeln. Der BenQ Mobiuz EX3210U und der AOC AGON AG324UX setzen im Gegensatz dazu beide auf ein hochauflösendes 144 Hz UHD-Display mit 3.840 x 2.160 Pixeln.