Banküberfall, Verfolgungsjagden und Drogenkrieg
Mit Battlefield Hardline schrumpfen Visceral Games und DICE fast alle Elemente der Massenschlacht zusammen: Der Kampf verlagert sich von weitläufigen Kriegsszenarien in die lokale Bandenkriminalität. In den neuen Modi zankt man sich in engen Gassen um die Beute eines Bankraubs oder liefert sich Verfolgsjagden zwischen Meth-Küchen in der Wüste – Breaking Bad lässt grüßen. Auch die Kampagne soll in mundgerechte Episoden aufgeteilt werden, die wie bei einer TV-Serie regelmäßig nachgeliefert werden. In der gestern gestarteten Beta dreht sich aber alles um den Mehrspielerkampf auf drei Karten. Sie lässt sich auf dem Rechner sowie allen alten und neuen Konsolen außer Wii U frei herunterladen. Wir haben bereits einige Stündchen in die Fassungen für PC, PS4 und Xbox One hineingeschnuppert.
Whoop - whoop - that's the sound of the police: Die Spazierfahrten in City und Wüste werden von angemessen verruchtem Funk und Gangster-Rap begleitet.
Einer der drei enthaltenen Modi ist nach wie vor die klassische Eroberung: Bis zu 64 Spieler versuchen möglichst viele Stützpunkte zu halten, um die Tickets ihres Gegners zu leeren. Deutlich interessanter ist natürlich, wie sich die beiden frischen Varianten schlagen, bei denen sich die Gefechte auf kompaktere Areale konzentrieren. Die coolsten Momente habe ich bisher bei den Verfolgungsjagden von Hotwire erlebt. Diese Spielart funktioniert in den Grundzügen wie Eroberung, verlegt den Kampf aber auf die Straße - diesmal müssen nämlich markierte Autos eingenommen werden. Bloßes Campen im Wagen ist aber nicht drin: Nur wenn ich schnell genug mit ihnen über die Straßen brettere, gilt mein Vehikel als gehalten und die gegnerischen Tickets zählen nach unten.
Territorialkämpfe in der Wüste
Am meisten Spaß macht es, sich als Mitfahrer per Knopfdruck aus dem Fenster zu lehnen und andere Straßen-Rowdies mit dem Granatwerfer aus dem Weg zu bomben. Wer schon früher gerne als Ingenieur unterwegs war, kommt auch hier auf seine Kosten. Die empfindlichen PKW müssen schließlich häufiger geflickt werden als die robusten militärischen Gegenstücke aus den Vorgängern. Das schönste Gefühl ist hier die Schadenfreude, wenn ich einen übermütigen Fahrer mit einem gut kalkulierten Schuss in die Luft sprenge – obwohl er sich kurz vor der Biegung schon in Sicherheit wähnte. Es stellt sich natürlich die Frage, ob die kurzfristig lustigen Verfolgungsjagden auch mehre Tage lang motivieren. Der Modus eröffnet aber viel Raum zum Austüfteln neuer Eroberungs- und Sicherungs-Manöver. Wenn ein Wagen z.B. erstaunlich lange ohne Besitzer herumsteht, sollte man darauf gefasst sein, in die Falle eines Scharfschützen auf der Garage zu tappen, der erst zwei Angreifer erlegt, um dann triumphierend davon zu düsen. Der Fuhrpark bietet neben gewöhnlichen Limousinen auch Muscle Cars und fette Transporter. Eine Spezialfähigkeit sorgt dafür, dass man als Fahrer besonders flott unterwegs ist. Oder ich schnappe mir ein Motorrad, um nach einem Exitus schnell wieder zum Getümmel zu gelangen – das ist vor allem dann nützlich, wenn auch kein anderes Squad-Mitglied mehr am Leben ist, bei dem ich einsteigen könnte.
Ein Blick aufs Wüstenstädchen, das sich besonders schön für Verfolgungsjagden eignet.
Eine sinnvolle Taktik ist übrigens, die fahrenden Stützpunkte an Bord eines Choppers aus der Luft zu behaken. Zumindest bisher konzentrieren sich andere Spieler eher auf andere Autos als auf den Himmel - so dass ich schon einige Wagen in Ruhe mit der Bordkanone zerlegt habe. Die mittelgroße, recht offen gestaltete Wüstenkarte Dust Bowl eignet sich prima für diesen Modus. Der symmetrische Aufbau des Straßennetzes und kleine Hügel sowie Rampen bieten zahlreiche Möglichkeiten für eine schnelle Flucht. Am Rande gibt es ein paar schmalere Wege und einen Wasserturm; in den zentral gelegenen Häusern und einem Motel kommt es vor allem im Eroberungsmodus zu verbissenen Stellungskämpfen. Gelungen wirken auch die schon halb auseinander gefallenen Ruinen in dem offenbar zum Großteil verlassenen Wüsten-Örtchen, das sich die Gangster unter den Nagel gerissen haben.