EA-Syndrom?
Ein neues Jahr, ein neues WRC. Die Lizenz, die noch bis 2005 bei Sony liegt, muss scheinbar mit aller Gewalt ausgeschlachtet werden. Auf Kosten der Qualität? Doch bevor wir vorschnell urteilen, wollen wir zu bedenken geben, dass auch zwischen den Teilen 3 und 4 der Colin McRae-Serie nicht all zu viel Zeit verstrichen ist. Doch wo Colin 4 eher den Eindruck erweckte, dass das Spiel endlich das ist, was man mit Colin 3 erreichen wollte, muss WRC 3 erst beweisen, dass die Qualitätskurve kontinuierlich nach oben führt und tatsächlich eine Verbesserung gegenüber WRC 2 Extreme darstellt.
| Die Innenansicht: nur etwas für Profis? |
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Fehlerbehebung?
Gab es an WRC 2 Extreme viel zu verbessern? Nur im Detailkern. Denn mit über 800 Kilometern Strecke, aufgeteilt auf 14 Länder, der offiziellen Fahrer- und Fahrzeug-Lizenz (allerdings ohne Colin McRae), feinen Servicepark-Optionen, einer phänomenalen Weitsicht und einem guten (wenngleich nicht optimalen) Fahrgefühl konnte sich der Vorgänger von WRC 3 in die Herzen der Fans spielen.
Verbesserungswürdig in fahrerischer Hinsicht waren in erster Linie das Kollisionsverhalten mit der Umgebung, die übersensible Steuerung und die vor allem bei Berührungen mit Hindernissen außerhalb der Strecke fragwürdige Physik. Und das ist den Entwicklern weitestgehend gelungen: Beibehalten wurde die immense Streckenauswahl, die offizielle Lizenz (immer noch ohne Colin "Codemasters" McRae) und die bekannten Spielmodi Einzelrallye, Meisterschaft, Zeitfahren und Head-to-Head. Doch bevor wir über die Spielmodi hinweg huschen, sollte erwähnt werden, dass es immer noch die Möglichkeit gibt, die Rallyes mit vier Spielern gleichzeitig zu fahren – ein Garant für spannende Duelle.
Was die Kritikpunkte betrifft, hat man sich reichlich Mühe gegeben, die Mankos zu beseitigen. Allen voran das Fahrgefühl: Zusammen mit der besseren und bei weitem nicht mehr so sensibel reagierenden Steuerung, steuern sich die Fahrzeuge deutlich träger als im Vorgänger, lassen endlich einmal das Gewicht der Boliden spüren und hinterlassen somit einen realistischeren Eindruck. Zwar erreicht das Fahrgefühl nicht die Qualität von Colin 4, doch der Abstand ist klar geschrumpft. Auch die verschiedenen Untergründe lassen sich noch einen Tick besser erfühlen als im Vorgänger.
| Der Helikopter liefert einen Teil der Aufnahmen für die spektakulären Zeitlupen. |
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Was die Kollision mit Leitplanken betrifft, ist ebenfalls positiv festzuhalten, dass der Wagen bei Berührung nicht mehr urplötzlich stehen bleibt oder gar vollkommen unnatürliche Drehungen vollführt. Stattdessen prallt das Fahrzeug weitestgehend realistisch ab und gibt euch die Möglichkeit, weiterzufahren - unter dem Strich ein deutlicher Schritt Richtung gehobener Fahrphysik.