Rollenspiele von heute unterscheiden sich hauptsächlich in punkto Grafik und Steuerung: Da gibt es zum einen die 3D-Rollenspiele wie etwa Gothic oder Ultima 9, bei denen man sich in Lora-Croft-Perspektive, von hinten über die Schulter gesehen, durch die Lande bewegen darf. Anders die herkömmlichen Iso-Rollenspiele, bei welchen man seine Party von schräg oben durchs Geschehen steuert, wie z.B. das beliebte Baldur`s Gate 2. Ein Vertreter der letzten Gruppe ist auch das neu erschienene Gorasul, das von Silver Style Entertainment in Berlin entwickelt wurde. Ob es sich dabei um einen bloßen Baldurs-Gate-Klon handelt, der auf der Welle der Bekanntheit dieses Klassikers mitschwimmen will, erfahrt Ihr in unserem Test.
Story
Spätestens seit
J.R.R. Tolkiens Smaug aus
The Hobbit scheint klar, wie sich richtige
Fantasy-Drachen zu verhalten haben: Sie sind böse, stinken furchtbar, sitzen auf einem Berg aus Gold und speien ständig Feuer. Dass sie gelegentlich auch "lieb" sind und sogar kleine, kranke Findelkinder großziehen, zeigt uns jetzt das PC-Rollenspiel
Gorasul.
Denn der Held
Rozondas wächst bei einem besonders fürsorglichen Vertreter dieser Spezies namens
Crakan auf. Von diesem lernt er auch gleich noch die äußerst wirksame
Drachen-Magie. Später stirbt er dann als berühmter Kämpfer und Magier im Kampf gegen die untoten Horden des Bösen, welche völlig unvermutet durch ein Dimensions-Tor auf die Welt von
Gorasul gelangt sind. Doch jeder bekommt schließlich eine zweite Chance, so auch
Rozondas. Vergleichbar dem abgespeicherten Charakter eines Computerspielers wird er nach zehn Jahren von einem rechtschaffenen Gott namens
Hedral wiederbelebt, um den Kampf gegen die übermächtigen
Dämonen abermals aufnehmen zu können. Zuvor muss er jedoch erst seine einst mächtigen, magischen Fähigkeiten wiedererlangen, die er durch den Tod verloren hat.
Gameplay
Bei
Gorasul steuert Ihr Euren Helden
Rozondas in
isometrischer Perspektive, Vogelperspektive von schräg oben, durch die Fantasy-Welt. Durch Mausklick auf einen bestimmten Punkt in der Landschaft könnt Ihr Eurem Helden befehlen, wohin er sich bewegen soll. Das verschafft Euch Übersicht und Ihr verliert auch im ärgsten Kampfgetümmel nicht die Kontrolle über
Rozondas. Die Bewegung innerhalb der Gegenden ist weitgehend frei und nicht an feste Räume gebunden, wie dies bei älteren RPGs am PC oft der Fall war. Die Iso-Perspektive erinnert natürlich unvermeidlich an den Genre-Klassiker
Baldur`s Gate, der diese Draufsicht zum Standard werden ließ.
So auch das
Bedienungs-Interface, das ebenfalls sehr an Rollenspiele aus dem Hause
Black Isle Studios erinnert. Mit dessen Hilfe könnt Ihr blitzschnell per Maus oder Tastaturkürzel an wichtige Funktionen wie Inventory, Charakterwerte, Tagebuch oder Karten gelangen. Auch die Automap-Funktion ist fast identisch mit der bei
Baldur`s Gate: Die Karte umfasst den ganzen, aktuellen Aufenthaltsort, noch Unentdecktes bleibt schwarz und Charakter sowie NPCs werden klein und in verschiedenen Farben dargestellt.