Sachsen stürmen Engeland
Nach dem kurzen Abstecher in die Antike mit CivCity: Rom kehren die Firefly Studios ins finstere Mittelalter zurück: Drei Kampagnen erwarten euch, die ihr der Reihe nach durchspielen müsst. Die
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Stronghold Legends ist Stronghold 2 plus ein paar neuen Ergänzungen wie etwa die Tafelrunde. |
erste führt euch an den Hofe König Artus', wo nicht nur die berühmten Ritter der Tafelrunde, sondern auch Haus- und Hofzauberer Merlin auf euch warten. Wann Artus herrschte und wo sein Schloss Camelot stand, ist historisch nicht gesichert. Im Spiel ist die Sage im frühen Mittelalter angesiedelt, direkt nach dem Abmarsch der Römer. Auf die Kämpen bleibt das ohne Auswirkung, sie sind hoch- bis spätmittelalterlich ausgerüstet.
Ihr kämpft gegen germanische und keltische Eindringlinge, die Britannien unsicher machen. Genauer handelt es sich um die Pikten, die mit Boten landen, und die Sachsen, die zähe Nahkämpfer abgeben. Insbesondere die axtschwingenden Sachsen sind euren schwächlichen Lanzenkämpfern und Bogenschützen trotz Trutzburg weit überlegen, weshalb ihr in schöner Regelmäßigkeit mal eine Mission in den Sand setzt und neu beginnen müsst. Daran können auch Helden wie der zähe Sir Bedivere wenig ändern; allein Merlin mit seinen Blitzen schafft etwas Abhilfe. Wahlweise könnt ihr auch den Legendenpfad, ein freies Szenario oder den Multiplayer bemühen. Es liegt auch ein Editor für eigene Schlachtfelder bei.
Kein Augenöffner
Leider sind es zuerst die grafischen Mängel, die einem ins Auge stechen. Es ist überdeutlich, dass die Engine von Stronghold 2 hoffnungslos Moos angesetzt hat. Eine schöne 3D-Grafik
bot sie ja noch nie, aber nun ist sie auch noch in die Jahre gekommen. Wer das mit anderen Spielen wie etwa dem bald erscheinenden Medieval 2 vergleicht, merkt umgehend den Unterschied. Zudem wurden die meisten Gebäude schlicht aus Stronghold 2 übernommen, so dass sie optisch keine Abwechslung bieten. Die Burgen sind immer noch eckig wie im Grundspiel, zoomen mag man angesichts dieser Unzulänglichkeiten gar nicht.
Normalerweise reite ich bei Strategiespielen nicht auf solchen Äußerlichkeiten herum, aber bei einem Spiel mit Magie, Helden und Drachen muss einfach auch die Optik stimmen. Epische Mythen wie Artus, die Nibelungen oder Dracula verlangen nach einer ansprechenden Umsetzung wie etwa bei Heroes of Might & Magic V, denn sonst wirkt alles lächerlich, öde und einfach nur billig. Bei Stronghold Legends macht nichts optisch neugierig: Weder die Monster, noch die Zauber oder die kahlgefegte Landschaft. Selbst auf einer höheren Auflösung gibt es nichts, was erhaben wirken würde. Viele Dinge sehen grob, finster und unscharf aus.
Altbackenes Spiel
Das Gameplay reiht sich nahtlos in die Liste der Unzulänglichkeiten ein: Im Kern ist es das von Stronghold 2, das unter dem Strich schon zu seiner Veröffentlichung recht langweilig war. Ihr sammelt
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Die zwei neuen Völker haben einen neuen Look, spielen sich aber fast wie die Menschen. |
wie weiland Rohstoffe ein, sorgt für Nahrung im Speicher, baut die Festung aus und hebt Truppen aus. Das kennt nun wirklich jeder bis zu Abwinken, der nur einmal von Stronghold gehört hat. Die Bewohner kommen wieder mal von alleine, was sich wie beim Grundspiel nach eurer Beliebtheit richtet. Die Neuen Völker bringen kaum Abwechslung: Außer den Menschen dürft ihr zwar auch noch das Eisvolk mit Held Siegfried und die bösen Jungs unter Unhold Vlad spielen - aber trotz äußerlicher Unterschiede gibt es kaum spielerische Variationen bei den Alternativ-Völkern.
Das einzig Neue dabei ist eigentlich, dass nun jede der drei Fraktionen ihre spezielle Einheiten rekrutieren kann. Für König Artus heißt das, dass ihr im Gebäude mit der Tafelrunde mit Hilfe von Ehre und Gold Helden, Ritter und Drachen ausheben könnt. Für einen echten Ritter eine Kleinigkeit - die Ehre erlangt ihr durch ehrenvolle Taten wie die erhöhte Ausgabe von Nahrung, das Abhalten von Festen oder Kirchgängen. Bei den anderen heißt das neue Gebäude Eisturm bzw. Zaubererturm, die Einheiten sind aber entsprechend. So hat jedes Volk neben seinen Grundeinheiten auch Drachen, Riesen und Werwolf