Test: The Eye of Judgment: Legends (Taktik & Strategie)

von Benjamin Schmädig



The Eye of Judgment: Legends
Entwickler:
Publisher: Sony
Release:
12.03.2010
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ab 9,00€
Spielinfo Bilder Videos
The Eye of Judgment war ein faszinierendes Experiment: Kaum hatte man eine Sammelkarte vor die PlayStation Eye-Kamera gelegt, erkannte das Spiel deren Figur und erweckte auf dem Bildschirm deren Abbild zum Leben. Die taktische Herausforderung eines Sammelkarten-Duells und die Lebendigkeit virtueller Welten - die Symbiose war perfekt. Umso erstaunlicher, dass die PSP auf derartige Spielereien komplett verzichtet, obwohl der Handheld längst dieselben technischen Tricks beherrscht! Schade, schon wieder ein lustloser Zwangsableger...

Moderne Handheld-Taktik?

Wer auch sonst: Als Auserwählter bin ich mal wieder der Menschheit letzte, beste Hoffnung. Jedenfalls war ich schon auf dem Weg zur Rettung der Welt, bevor ich mich vollends mit dem Prinzip »Kartenkampf« vertraut machen konnte. Scion heißt der geheimnisvolle Biolith-Bösewicht und die Elfendame Romili führt mich in das Abenteuer, in dem ich...

Moment mal! Ein Plot, der über die umfangreiche Historie der fiktiven Fantasywelt hinausgeht? In der Umsetzung eines PS3-Spiels , bei dem sich alles um voneinander unabhängige Duelle drehte? Oh, ja, und was für eine: mit schön gezeichneten Comicbildern, einem edlen Spielfeld, aber auch mit vielen Klick-mich-weg-Zeilen und einem überladenen Ensemble,

Video: Sony mischt die Karten Handheld neu - diesmal auf PSP.
in dem ich schon nach fünf Duellen den Überblick verloren hatte. Na, immerhin... Zumindest ist endlich Schluss mit dem leidlich packenden Rock-Geschrammel der Konsolenfassung - auf PSP begleiten orchestrale Klänge das tolkieneske Abenteuer.

Es ist klasse, dass die taktischen Rundengefechte auf dem Handheld einen Zusammenhang haben, dass ich weiß, warum ich überhaupt kämpfe. Denn bei aller Liebe zum Kartenspiel: Meist setze ich mich doch alleine vor den Bildschirm, weil ich ein Abenteuer erleben will. Falls ich mich mit Freunden oder Unbekannten messen will, kann ich ja jederzeit online oder im lokalen W-Lan spielen - The Eye of Judgment beherrscht alles, was ein moderner Handheld beherrschen muss!

»Wie, weshalb, wann?«

Dabei ist es gut, dass die Entwickler auf einen langsamen Einstieg setzen. Denn ihr Spiel ist trotz vieler Duelle im Rahmen einer Fast Food-Mahlzeit beileibe kein Snack. Es verlangt taktische Finessen und Geduld zum Einarbeiten. Klar: In den ersten Runden stellt stellen sich die Gegner so verschlafen an, dass man sie im Handumdrehen überwindet. Wagt man sich als Frischling aber in Zweikampf mit einem Kumpel, hat der Glücklich ganz schnell dieses fiese wissende Grinsen auf den Lippen...

Und leider weisen weder das Handbuch noch die interaktiven Erklärungsversuche auf wichtige Feinheiten der Rundentaktik hin - es braucht eine Weile, bis man nicht nur das Prinzip durchschaut, sondern auch die Fähigkeiten der zahlreichen Kämpfer kennt und die durchdachte, aber zunächst unübersichtliche Steuerung verinnerlicht. Immer wieder studiert man die Beschreibungen ihrer Fähigkeiten, reibt sich in aussichtslosen Attacken auf oder verliert die Figur gar schon vor dem Angriff... Es dauert, bevor es klickt. Doch dann klickt es wenigstens richtig! Genau wie sein Ahne zeigt der Legends-Ableger beim taktischen Umfang nämlich keine Schwächen.

Auf die Felder!
Hier wird gespielt: Das Spielfeld ist immer drei mal drei Felder groß.

Und so funktioniert's: Aus einem Set von 30 Karten decken beide Spieler fünf auf - dies sind die Einheiten und Zauber, die sie in der aktuellen Runde einsetzen dürfen. Streithahn Nummer zwei ist im Fall des Solospiels natürlich das Programm, logisch. Um eine Karte zu wirken, müssen je nach Karte unterschiedlich viele Mana-Punkte entrichtet werden. Keine Angst: Zwei Punkte spendiert das Spiel zu Beginn jeder Runde; bestimmte taktische Ereignisse erhöhen das Konto zusätzlich. Mächtige Angreifer gehen natürlich richtig ins »Geld« - soll man denn Aussetzen, um zwei Runden später den Drachen zu entfesseln oder kommt man mit zwei schwächeren Einheiten schneller ans Ziel?

Im luftleeren Raum treten die Duellanten freilich nicht an. Vielmehr ist ein drei mal drei Felder kleines, edel gestaltetes Schlachtfeld Ort des Geschehens. Auf diesem wird abwechselnd gezaubert und beschworen, bis der Erste fünf Felder besetzt. Beschwört man dabei eine Einheit, greift diese sofort an, falls sich ein Feind in ihrem Angriffsradius befindet. Im Idealfall ist der dann sofort weg und mit dem Ziehen einer neuen Karte kann die nächste Runde beginnen. Klingt herrlich banal, stimmt's? Sekunde...

      
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