Das Spiel mit dem Feuer
Video:
Little Inferno ist ein chramanter Arcade-Puzzler von den World of Goo-Machern. Das Spiel erscheint am 30. November auch als Download für Wii U.
Weil es Spaß macht! Das haben sich jedenfalls die Entwickler von Tomorrow Corporation (World of Goo) gedacht, die in diesem Arcade-Puzzler einfach nur einen Bildschirm mit Kamin präsentieren. Und dort kann man per Drag&Drop all den Kram hinein ziehen, den man sich mit der virtuellen Währung gekauft hat – etwas Mausfeuer darunter und los geht das Knistern, das auch mal in Explosionen oder giftgrüne Wolken übergehen kann.
Für das Verbrennen bekommt man wiederum Geld zurück, so dass man weitere Sachen erwerben kann. Hört sich wie eine pyromanische Endlosschleife an? Ist es auch. Und ich kam zunächst nicht vom simplen Zündeln los – das muss irgendwie ein Urinstinkt sein. Nicht nur, weil dabei so viel Überraschendes passieren kann: Käfer springen aus Gläsern, Instrumente spielen Musik, ein Gameboy sorgt für grobes Pixelfeuer, ein Lüfter hinterlässt Funkenströme, Spinnen krabbeln aus Eiern, ein Tanker spuckt Öl. Neben kleinen Kettenreaktionen gibt es auch physikalische Spielereien, wenn man etwa einen Mond verbrennt, der nach oben schwebt und alles an sich heran zieht.
Die mysteriöse Nachbarin
Man sitzt vor einem Kamin und zündelt: Wer mehr als vier Gegenstände verheizen will, kann weitere Plätze hinzu kaufen; die kosten erst 30, dann 100 und irgendwann 450 Geld.
Dass man zunächst neugierig weiter zündelt liegt auch an der charmanten Präsentation der Story, die kleine Comic-Zwischensequenzen zeigt und von witzigen Dialogen lebt: Die Welt scheint in einem ewigen Winter zu schlummern, so dass überall auf der Welt fleißig geheizt wird. Man bekommt zwischendurch Briefe von einem Wettermann, der Katalogfrau sowie einer Nachbarin namens „Sugar Plumps“, die irgendwann gegen die Kaminwand klopft und einem kleine Aufträge erteilt – mal braucht sie dies, mal jenes. Und das kann man ihr per Post zusenden, um von ihr wiederum ein Geschenk zu erhalten. Man wird also durchaus neugierig, wohin dieser erzählerische Pfad führt.
Auch das Verbrennen von Gegenständen beruht auf einem Zustellungsprinzip: Man ordert Dinge per Katalog, die eine gewisse Zeit brauchen, bis man sie von der Leiste in den Kamin schmeißen kann – dabei läuft eine kleine Uhr ab. Je nach Material sowie Beschaffenheit lodert es rasend schnell oder länger. Es lohnt sich auch, die Dinge geschickt zu türmen, damit das Feuer nicht umgehend ausgeht. Wer etwas schneller verheizen will, kann je nach Zeit unterschiedliche viele Briefmarken aktivieren, die es wiederum für gelungene Kombinationen gibt. Nur wer das zeitgleiche Verbrennen von zwei, drei oder mehr Dingen koordiniert, kann diese Kombos meistern.